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Land Grabbing analysieren: Ansatzpunkte für eine politisch-ökologische Perspektive am Beispiel Äthiopiens*

Das Thema Land erfährt seit einigen Jahren verstärkte politische und wissenschaftliche Aufmerksamkeit.[1] Ausgelöst durch wachsende Landinvestitionen in Afrika, Asien und Lateinamerika sowie den osteuropäischen Transformationsländern ist die Landfrage zu einem umstrittenen Gegenstand aktueller entwicklungs‑ und umweltpolitischer Debatten geworden.

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PERIPHERIE-Stichwort „Gerechter Krieg“

In der westlichen Tradition wird die Lehre vom Gerechten Krieg (bellum iustum) auf den Kirchenvater Augustinus zurückgeführt. Er formulierte im 4. Jahrhundert Maßstäbe, wann ein Krieg zur Verteidigung der eigenen Gemeinschaft und des Glaubens gerechtfertigt sein kann (Augustinus 1978). Die Auseinandersetzung um Regeln zur Begründung von Kriegen und für die Kriegführung geht jedoch bis auf deren Anfänge zurück und lässt sich etwa auch in klassischen chinesischen Texten oder in altindischer Epik nachweisen

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Anti-zivil-militärisch? Politik von deutschen entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisationen in und zu Afghanistan

„Nicht-staatliche Hilfsorganisationen arbeiten unabhängig und unparteilich."(VENRO 2010b: 2)

„Die Weigerung der NRO, ihre politische Rolle in Afghanistan anzuerkennen, hat zweifellos dazu beigetragen, dass sie darin gescheitert sind, militärischen Perspektiven klar entgegenzutreten." (Howell & Lind 2009: 731)[*]

Welches Selbstverständnis, welche politischen Haltungen von Nicht-Regierungsorganisationen (NRO) zeichnen sich in der aktuellen Debatte um internationale Kriegseinsätze ab?

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Sicherheit über alles? Die schleichende Versicherheitlichung deutscher Entwicklungspolitik

Einführung: Entwicklungspolitik als Sicherheitspolitik

In entwicklungspolitischer Forschung wie Praxis hält sich die Debatte schon seit einiger Zeit: Wird Entwicklungszusammenarbeit auch in der Bundesrepublik zunehmend vor allem unter sicherheitspolitischen Vorzeichen verstanden (vgl. für eine frühe Kritik: Maihold 2005)? Es bedurfte jedoch einer olivgrünen Gebirgsjägermütze, die der neue Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 2009 auf seiner ersten Afrikareise im Amt trug, und dessen markiger Ankündigung, künftig auf eine engere Kooperation zwischen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) und der Bundeswehr zu setzen, um diese Diskussion in die Öffentlichkeit zu tragen (Schwab 2010).

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Delegation und Erbauungswissenschaft

Zur Kritik der zapatismusnahen Forschung zu sozialen Bewegungen
in (31.05.2011)

Dieser Text handelt von der Frage nach dem angemessenen Reden über soziale Bewegungen. Es geht also weniger um die Praktiken der Bewegungen selbst, als vielmehr darum, in welcher Art und Weise, mit welchem Impetus, unter Hervorhebung welcher Strukturbedingungen einerseits und welcher Bewegungspraktiken andererseits eine theoretisch anspruchsvolle sozialwissenschaftliche Bewegungsforschung zu betreiben ist.

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Begegnungen in der Entwicklungszusammenarbeit – Perspektiven sudanesischer GenderaktivistInnen

Diskurse um Gender sind, dank den Interventionen von Frauenrechtsbewegung und Gender-AktivistInnen seit den 1960er Jahren, inzwischen Teil globaler Entwicklungspolitiken geworden - mit durchaus zwiespältigen Effekten. Gerade die dadurch bedingte Verquickung von Genderdiskursen - die im Verständnis vieler ProtagonistInnen einen ursprünglich macht- und herrschaftskritischen Anspruch haben - mit Dominanzverhältnissen, wie sie durch die postkoloniale Realität der Entwicklungszusammenarbeit geprägt werden, produziert ein starkes Spannungsverhältnis, in dem sich AkteurInnen verorten müssen, ohne dieses auflösen zu können. Besonders Gender-AktivistInnen im globalen Süden werden immer wieder herausgefordert, ihre Verortung explizit zu machen und zu thematisieren, denn hier ist dieses Spannungsverhältnis vor Ort sichtbar und Teil öffentlicher Debatten.

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