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Kommt nach Trump Marine Le Pen in Frankreich?

Zur ideologischen Ausrichtung der Wählerschaft des Front National

Am 13. November 2016 hat der französische Premierminister Valls bekanntgegeben, dass die seit den Attentaten des 13. November 2015 geltenden Notstandsgesetze zum fünften Mal verlängert werden, bis zum Abschluss des Präsidentschaftswahlkampfes in Frankreich im Mai 2017 hinein. (1) Wenn dann, was wahrscheinlich ist, entweder ein Kandidat der konservativen Partei „Les Républicains“ (LR, deutsch: Die Republikaner) oder gleich Marine Le Pen, die Anführerin des Front National, zum Präsidenten oder zur Präsidentin gewählt wird, könnte es zu dem Tatbestand kommen, dass der Ausnahmezustand überhaupt nicht mehr abgeschafft wird.

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ECOMMONY

Abschweifende Rezension zum Buch von Friederike Habermann

Über Dinosaurier, Kometen, Enten und dergleichen gibt es hervorragend aufbereitete Kinderbücher: Fakten werden anschaulich dargelegt und aufgeschlossene Eltern lernen mit, ist doch ihr Wissen über diese Gegenstände oft seit der Schulzeit nicht mehr aufgefrischt worden. Die Paläontologie zum Beispiel hat viele ihrer Aussagen ändern müssen, und die Welt der Dinosaurier erscheint heute in einem anderen Bild. Dementsprechend werden die Kinderbücher neu zusammengestellt aufgelegt.

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Unsere Trump Card

Hefteditorial iz3w 358 (Januar/Februar 2017)

Es gibt Jahre, in denen vieles gut läuft, und andere, die uns noch lange als schlecht in Erinnerung bleiben werden. So wie das Jahr 2016, das mit dem globalen Aufstieg des Rechtspopulismus verbunden ist. Die Wahl des Grusel-Clowns Donald Trump zum Präsidenten der Weltmacht USA war dabei nur der Höhepunkt einer Entwicklung, die sich schon durchs ganze Jahr gezogen hatte. In Deutschland etablierte sich die AfD gleich bei mehreren Wahlen als politische Kraft, an der keine Talkshow mehr glaubt vorbeikommen zu können. Die Briten verwechselten mehrheitlich EU-Kritik mit dumpfem Nationalismus, und in Kolumbien stimmte die von einem rechten Krieger aufgehetzte Bevölkerung gegen den Friedensvertrag. Das erschütternd gute Abschneiden des Rechtspopulisten Norbert Hofer bei den österreichischen Präsidentschaftswahlen war dann kurz vor Jahresende der nächste Tiefschlag.

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Erinnerung als Waffe der Dekolonisierung

Kunst und Student*innen-Bewegung im heutigen Südafrika
in (08.12.2016)

Don Matteras vor fast 30 Jahren, in den letzten Stadien des Kampfes gegen die Apartheid publizierte Denkschrift Memory is the Weapon (2009 [1987]) verweist schon durch die Überschrift auf den Zusammenhang zwischen Erinnerungs-Diskursen und dem für jene historische Periode charakteristischen politischen Engagement. Ähnlich Milan Kunderas berühmtem Diktum „der Kampf des Menschen gegen die Macht ist der Kampf des Erinnerns gegen das Vergessen“ (Kundera 1996: 4) hebt der Text des südafrikanischen Dissidenten, Autors, Journalisten und Aktivisten die politische Funktion des Erinnerns hervor – seine Fähigkeit, die kollektive Identität zu bewahren angesichts der Versuche eines Regimes, die Geschichte ganzer Gemeinschaften auszulöschen.

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