Neues aus der Klassengesellschaft

wir sind Zeugen von qualitativ neuartigen Veränderungen in der Klassenlandschaft. Heute können Klassenverhältnisse nicht mehr ohne globale Perspektive angemessen untersucht und dargestellt werden.

Klassen und damit zusammenhängende Phänomene und Probleme im sozialen Ungleichheitsgefüge der Gesellschaft werden eines der großen Themen des beginnenden 21. Jahrhunderts sein. Heute erntet man mit einer solchen Aussage nur noch ein müdes Lächeln, es gibt internationale Konferenzen zum Thema. Bis in die Hälfte der 90er Jahre war die Situation anders, Klassen galten als verpöntes, überlebtes Thema. Benutzte man die Begrifflichkeit in der scientific community oder auch im politischen Raum, so wurde man angesehen, als sei man hoffnungslos antiquiert.

Ich habe die These vertreten, dass die traditionelle oder gar eine ökonomistische Klassentheorie und entsprechende Analysen nicht geeignet sind zur Erfassung der Komplexität der gesellschaftlichen Reproduktionsprozesse in modernen kapitalistischen Gesellschaften.1 Dieser Meinung bin ich immer noch, aber zugleich denke ich, man darf es mit der Kompliziertheit auch nicht übertreiben und sich vor lauter Differenzierungen den Blick auf die großen Entwicklungslinien verstellen. Man kann ruhig wieder einmal vereinfachen. Es ist nämlich durchaus keine große Sache, den Begriff "Klasse" und die entsprechenden anderen Termini zu gebrauchen. Das bedeutet nichts anderes, als die in der Gesellschaft zu konstatierenden sozialen Ungleichheiten im Zusammenhang mit und als Ausdruck von sozialökonomischen Verhältnissen zu betrachten und zu untersuchen, d. h. den Unterschieden in der Verfügung über in gesellschaftlichen Reproduktionsprozessen verwertbaren Ressourcen. Damit soll nichts zurückgenommen werden bezüglich der Vielfalt der Konfliktstrukturen, den widersprüchlichen Klassenlagen, den inkonsistenten Soziallagen usw.2

Hier soll es um die großen Entwicklungslinien gehen. Die These ist, dass wir Zeugen von qualitativ neuartigen Veränderungen in der Klassenlandschaft, in der Morphologie der Klassenstruktur sind. In einer sehr abstrakten Gesamtschau stellt sich die Entwicklung etwa so dar: Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Kapitalismus regional, vor allem in Westeuropa und Nordamerika. Indem das den Weltmarkt zwingend erforderte (Marx), waren damit durchaus auch schon globale Wirkungen verbunden. Dem folgte die Phase des Monopolkapitalismus, in der insbesondere die national operierenden Großkapitale von Industrie und Finanzen untereinander und international ihre Konflikte austrugen sowie mittels ökonomischer und politischer Gewalt der Welt ihren Willen aufzwangen. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vollzog sich das im Rahmen der Bipolarität der internationalen Kräfteverhältnisse. Die gegen Ende dieses Jahrhunderts einsetzende Entwicklung hat ihren Ursprung in Innovationen bei den Produktivkräften, vor allem im Zusammenhang mit der informationellen Revolution. Die dadurch initiierten Veränderungen in der Struktur des gesellschaftlichen Reproduktionsprozesses, die Komplexitätssteigerungen, die neuen Möglichkeiten der Flexibilisierung und der Individualisierung sind als "Ende der Klassengesellschaft " gedeutet worden. Heute zeigt sich: Das Gegenteil ist der Fall, wir haben es damit zu tun, dass mit dem Übergang vom Kapitalismus als Industriegesellschaft zum Kapitalismus als Informationsgesellschaft zugleich ein globalisierter Kapitalismus Gestalt an- und die Macht übernimmt. Die großen, international agierenden Kapitale nehmen das Weltarbeitsvermögen für ihre Verwertung in Anspruch. Der Klassenwiderspruch hat sich damit - zumindest, was die Kapital-Seite angeht - globalisiert. Die Politik der USA und - mit Abstrichen - die der anderen Staaten der kapitalistischen Metropolen ist darauf gerichtet, den entsprechenden Interessen weltweit Geltung zu verschaffen. Hans Jürgen Krysmanski hat das für die USA kürzlich sehr eindringlich dargestellt 3. Daraus folgt die weiterführende These, dass Klassenverhältnisse heute nicht mehr angemessen untersucht und dargestellt werden können, ohne diese globale Perspektive einzubeziehen.

Das kann natürlich an dieser Stelle nicht ausführlich behandelt werden, ich will mittels weniger Episoden einige Aspekte beleuchten.

Die wirklich Reichen sind Kapitalisten

Der Satz ist trivial. Aber Vorsicht, es könnte sein, dass dieses Etikett "trivial" nur signalisiert, wieweit wir selbst schon dem neoliberalen Zeitgeist auf den Leim gehen.

Die reichsten Menschen der Welt sind:
Bill Gates - Microsoft Corporation
Der Vorsitzende und oberste Software-Entwickler von Microsoft ist weiterhin der reichste Mann der Welt. Trotz des Niedergangs der High-Tech-Aktien an der Nasdaq wird sein Vermögen noch immer auf die stolze Summe von 58 Milliarden Dollar geschätzt.
Warren Buffet - Berkshire Hathaway Inc.
Der Vorsitzende der Berkshire Hathaway Inc., einem langfristig orientierten Investmenthaus, wurde von vielen belächelt, als er sich von dem High-Tech-Boom an der Nasdaq Ende der 1990er fern hielt. Der Lauf der Dinge bestätigte allerdings seine Skepsis
Paul Allen - Microsoft Corp.
Allen ist Mitbegründer von Microsoft. Viel hat er allerdings nicht mehr mit dem Unternehmen zu tun, nachdem er Anteile im Wert von über 8 Milliarden Dollar verkaufte und aus dem Board zurücktrat. Sein Vermögen wird mit 30 Milliarden Dollar beziffert.
Larry Ellison - Oracle Corp.
Mit vollem Namen heißt der Vorsitzende und CEO 4 von Oracle Lawrence J. Ellison. Mit einem Vermögen von annähernd 50 Milliarden Dollar ist er auf dem besten Weg, Bill Gates seine Spitzenposition streitig zu machen. Er macht auch kein Hehl daraus, dass dies sein Ziel ist.
Karl und Theo Albrecht - ALDI
25 Milliarden Dollar besitzen die beiden Brüder aus dem Ruhrgebiet. Die Gründer der Aldi-Märkte halten sich stets bedeckt und vergrößern ihr Vermögen heimlich, still und leise. 1962 wurde in Dortmund der erste Aldi-Supermarkt eröffnet.
Prinz Alwaleed bin Talal bin Abdulaziz
Der saudische Prinz scheint anders zu sein als die schwerreichen Saudi-Prinzen, die durch Öl zu Milliardären wurden. Seine 20 Milliarden Dollar verdiente der Neffe des Königs von Saudi-Arabien und Enkel des Landesgründers mit seinem Investmentunternehmen Kingdom Holding Co. Im großen Stil beteiligt sich Alwaleed an Unternehmen wie Priceline.com, Amazon.com, ebay, Procter & Gamble, McDonald's und AOL.
Robson Walton - Wal-Mart
Der Vorsitzende der Supermarktkette Wal-Mart ist 18,6 Milliarden Dollar schwer. Er ist das einzige Mitglied der Walton-Familie, das aktiv in die Geschäfte des Unternehmens eingebunden ist. Das Gesamtvermögen des Clans wird auf 65,3 Milliarden Dollar geschätzt.
Johanna Quandt - BMW
Für die 1930 geborene Johanna Quandt dürfte es wie ein Märchen gewesen sein, als Herbert Quandt 1960 um die Hand seiner damaligen Sekretärin anhielt und sie kurze Zeit später ehelichte. Plötzlich gehörte sie zu einer der traditionsreichsten und wohlhabendsten Industriellenfamilien Deutschlands.
Steve Ballmer - Microsoft Corp.
Microsofts CEO hat geschätzte 19,5 Milliarden Dollar auf seinem Sparbuch. Er gilt in seiner Branche als schnörkellos und zielstrebig. Berüchtigt ist er auch für seine aufbrausende Art am Telefon und sein ausgeprägtes Verhältnis zu Firmengründer Bill Gates.
Sir Kenneth Thomson - Thomson Corp.
Thomson ist der Leiter der Thomson Corp., einem ehemaligen Presseimperium, das in einen riesigen Anbieter von elektronischen Informationen und Dienstleistungen umgewandelt werden soll. Sein Vermögen von 16,4 Milliarden Dollar sollte dem reichsten Kanadier dabei durchaus behilflich sein.5

Es sind zwei deutsche Familien darunter und eine arabische, alle anderen sind Amerikaner. Das Gemeinsame und zugleich Markante daran ist, dass diese Namen allesamt mit international, meist global agierenden Unternehmensgruppen und Konsortien verbunden sind. "Die Gestalten von Kapitalist und Grundeigentümer zeichne ich keineswegs in rosigem Licht. Aber es handelt sich hier um die Personen nur, soweit sie die Personifikation ökonomischer Kategorien sind, Träger von bestimmten Klassenverhältnissen und Interessen."6 Betrachten wir einige Aspekte der Klassenverhältnisse, für die die genannten Personen zu den Personifikationen gehören.

Globalisierter Kapitalismus - die größten Unternehmen
Die größten Unternehmen nach Umsatz in der Welt sind:
Exxon Mobil
Die Exxon Mobil Chemical Corporation verarbeitet Erdöl in eine Vielzahl petrochemischer Produkte und Grundprodukte, von Treibstoff und Schmiermittel bis zu Kaugummis und Kunststoffverpackungen. Der größte Ölkonzern der Welt ist in über 200 Ländern der Erde vertreten und zugleich auch das umsatzstärkste Unternehmen der Welt.
Wal-Mart
Wal-Mart Stores Inc. ist mit ca. 4 000 Niederlassungen der weltgrößte Einzelhändler. Das Unternehmen expandiert mit seinen Discountläden zunehmend aus den USA in andere Länder, u. a. nach Südamerika, Asien und Europa. Sein Jahresumsatz belief sich zuletzt auf 191 Milliarden Dollar, Tendenz steigend.
General Motors
Die General Motors Corporation produziert und vermarktet die Automarken Chevrolet, Pontiac, GMC, Oldsmobile, Buick, Cadillac, Saturn, Opel, Vauxhall, Holden, Isuzu und Saab. Zudem hat General Motors die Tochtergesellschaften Delphi Automobil-System, General Motors Acceptance Corporation, Hughes Elektronik, General Motors Lokomotiven und Allison Antriebe.
Ford Motor
Mitte der neunziger Jahre beschloss die Unternehmensleitung, die Ford Motor Company vom reinen Hersteller von PKW und LKW zu einem Konzern umzuwandeln, der sämtliche Dienstleistungen rund ums Auto anbietet. Die Bereiche des Unternehmens können in vier Segmente aufgeteilt werden. Ford Automobile verkauft jährlich rund 7,2 Millionen Autos der Marken Ford, Jaguar, Aston-Martin, Volvo, Mazda, Mercury und Lincoln.
Daimler Chrysler
1998 ging die DaimlerChrysler AG aus der Fusion der Daimler-Benz AG und der Chrysler Corp. hervor. Mit einem Schlag entstand das damals zweitgrößte Unternehmen überhaupt, gemessen am Umsatz. Dieser beträgt jährlich rund 152 Milliarden Dollar und wird durch sechs verschiedene Unternehmenssparten generiert.
Royal Dutch / Shell Group
Die Shell Gruppe ist in der Öl- und Erdgasbranche beschäftigt. Sie setzt sich zusammen aus den beiden Unternehmen Royal Dutch und Shell im Verhältnis 60:40. Die Aktien der beiden Konzerne sind unabhängig voneinander an der Börse gelistet. Mehr als 1 700 Unternehmen gehören weltweit zu dem Konzern.
BP Amoco
1998 fusionierten die British Petroleum Company (BP) und Amoco und waren die ersten in der Reihe der fusionierenden Mineralölkonzerne. Exxon, Mobil, Total und Petrofina sollten folgen. Heute zählt BP Amoco zu den größten internationalen Erdöl- und Erdölchemieunternehmen weltweit.
General Electric
Die General Electric Company ist ein stark diversifizierter Konzern mit zehn großen Haupt-Geschäftsfeldern. Diese erstrecken sich auf die Bereiche Flugzeugtriebwerke, Haushaltsgeräte, Rundfunk, Industrieprodukte, Energieerzeugung, Transportsysteme, medizinische Geräte, Plastikherstellung und Finanzdienstleistungen.
Toyota Motor
Die Toyota Motor Corporation ist der viertgrößte Automobilproduzent weltweit und stellt pro Jahr rund fünf Millionen Automobile her. Neben Automobilen bietet Toyota auch Finanzdienstleistungen an und unterhält die Mobilfunkgesellschaft IDO. Der Jahresumsatz beläuft sich auf 112 Milliarden Dollar.
Mitsubishi
Die Mitsubishi Corporation ist ein großes japanisches Handelshaus ("Sogo Shosha"). Die in Deutschland hauptsächlich bekannte Automarke ist nur ein kleiner Bereich davon. Insgesamt lassen sich sieben große Unternehmensbereiche unterscheiden.7

Alle diese Unternehmensriesen realisieren einen jährlichen Umsatz von jeweils mehr als 100 Milliarden Dollar. Dazu gehören Erdölkonzerne, Automobilkonzerne sowie jeweils ein Einzelhandelskonzern und ein Elektrokonzern (jeweils Schwerpunkt, fast alle haben eine diversifizierte Produktpalette). Zwei japanische Unternehmen sind dabei, ein europäisches und ein deutsch-amerikanisches sowie ein britisch-amerikanisches; alle anderen haben ihren Hauptsitz in den USA, sie sind in den Militär-Industrie-Komplex integriert. Für alle gilt, dass sie weltweit agieren, durch Produktionsstätten und / oder Filialen.

Beide Aspekte, die reichsten Personen und die stärksten Unternehmen, stehen mehr als symbolisch dafür, wie die ökonomischen Kräfteverhältnisse gestaltet sind, entsprechend ist ihr politischer Einfluss. Insgesamt verfügen die Superreichen dieser Welt über mehr Geldmittel als die unteren zwei Drittel der Weltbevölkerung. Dieser Trend hat sich im letzten Jahrzehnt deutlich verstärkt, und er hält vermutlich an. Inwieweit Finanzkapitale daran beteiligt sind, die als solche in den Listen nicht vorkommen, kann im folgenden Abschnitt exemplifiziert werden.

Fazit: Der Verwertungsprozess der größten Kapitale wird mittlerweile als ein globaler Prozess realisiert.

Ein Fallbeispiel: Bayer AG
Die Bayer AG gehört nicht zu den weltweit größten Unternehmen, sie gehört zu den Riesen in Deutschland, sie ist mit reichlich 30 Milliarden EUR jährlichem Umsatz und einer Bilanzsumme von mehr als 40 Milliarden EUR (auch noch eine interessante Relation) wahrhaftig kein kleiner Laden. Und sie hat eine interessante Selbstdarstellung ins Internet gestellt, die lädt zu Reflexionen ein 8. Danach agiert der Konzern auf allen Kontinenten mit insgesamt 123 500 Mitarbeitern:

Europa 71 200
Nordamerika 24 800
Fernost/Ozeanien 15 500
Lateinamerika/Afrika/Nahost 12 000.

Der Aktienbesitz ist so verteilt: 55 Prozent Banken und Versicherungen, 12 Prozent Investmentgesellschaften (wenn das typisch ist, dann sind die Finanzkapitale kräftig dabei, sie sind die grauen Eminenzen der Globalisierung), 3 Prozent Industrie und Handel, 6 Prozent sonstige Körperschaften, 24 Prozent Privatpersonen. Die Bayer AG ist demonstrativ stolz darauf, dass etwa die Hälfte der Mitarbeiter auch Aktien am Unternehmen besitzt, rechnet man die Daten nach, kommt heraus, dass auf jeden von ihnen im Durchschnitt ein Anteil von etwa 800 EUR entfällt.

Die Dividenden haben sich von 1992 zu 2000 auf 277 Prozent erhöht. 2001 gab es einen Einbruch (im Zusammenhang u. a. mit der Rücknahme des Medikaments Lipobay), aber auch in diesem Jahr lag die Dividende im Vergleich zu 1992 bei 178 Prozent.

Von den Mitarbeitern, deren Arbeit die Grundlage für diese Entwicklung ist, erfährt man wenig (nebenbei: Die Auflösung der IG Farben nach dem 2. Weltkrieg wird zwar erwähnt, zu den Gründen gibt es kein Wort). Aber man kann wohl annehmen, dass die Entwicklung der Löhne bei Bayer sich kaum vom Gesamttrend in Deutschland abhebt, da lag die Erhöhung der Bruttolöhne in den 90er Jahren insgesamt im Bereich der Inflationsrate (durchschnittlich 1,7 Prozent pro Jahr). Bei ansteigenden Steuern, Versicherungen und Abgaben dürfte das Reallohnsenkung bedeuten. Zugleich ist die Anzahl der Beschäftigten der Bayer AG in Deutschland in den letzten 10 Jahren von 53 000 auf 35 000 (also um etwa ein Drittel) zurückgegangen.

"Weniger produzieren mehr!", hieß es einmal, aber das war wohl anders gemeint. Das Fallbeispiel Bayer zeigt: Immer weniger Lohnarbeiter produzieren einen wachsenden Reichtum, an dem sie nicht nur keinen Anteil haben, sondern zugleich werden immer mehr von ihnen aus der Lohnarbeit gedrängt, können somit ihre Arbeitskraft nicht mehr verkaufen.

Der Staat - Steuerpolitik in Deutschland
Deutschland ist ein Absteiger, so sagt der Zeitgeist, es gehört nicht mehr zu den 15 reichsten Ländern (nach Pro-Kopf-Einkommen, von 175 einbezogenen Ländern. Was ist mit den restlichen 160?).

"Im Vergleich zur englischen ist die soziale Statistik Deutschlands und des übrigen kontinentalen Westeuropas elend. Dennoch lüftet sie den Schleier gerade genug, um hinter demselben ein Medusenhaupt ahnen zu lassen."9. So wiederum Karl Marx im Jahr 1867. Die Steuerstatistik ist etwas besser, was Wunder. So leuchtet aber auch das Medusenhaupt markanter durch den Schleier.

Der Staat ist Akteur bei der Veränderung der Klassenverhältnisse, die Steuerpolitik macht das deutlich. Die Bundesrepublik Deutschland hatte im Jahr 2002 Steuereinnahmen in Höhe von 441,7 Milliarden EUR.10

75 Prozent des Steueraufkommens kommen von der Masse der Bevölkerung (mit mittleren bis niedrigen Einkommen), vor allem von den Lohnabhängigen. Einkommenssteuer (die auch nicht nur von wirklich Reichen gezahlt wird), Vermögens-, Erbschafts-, Gewerbe- und Körperschaftssteuer machen insgesamt nur 11 Prozent aus. Der eigentliche Skandal liegt in der Entwicklung der Körperschaftssteuer, sie ist von reichlich 28 Milliarden auf 2,9 Milliarden zurück gegangen. Das war politisch gewollt, und sollte - so verlautet es aus den Finanzbehörden - eine indirekte Subventionierung von Kapitalgesellschaften sein. Die Annahme war, dass die Rückgänge hier durch Mehreinnahmen bei den Einkommenssteuern mehr als ausgeglichen würden. Wie man sieht, war diese Annahme falsch, die Einkommenssteuer ist sogar um ein Viertel geschrumpft, und das ist überhaupt nicht verwunderlich. Jeder Toilettenpächter weiß, dass es bei Gewerbe- und Körperschaftssteuer kaum Spielräume gibt, die sind recht übersichtlich. Völlig anders ist es bei den Einkommenssteuern, der Markt mit Büchern und Computerprogrammen "für ganz legale Steuertipps" boomt.

Erkennbar wird: Die gesamte Neuverschuldung des Staates Bundesrepublik Deutschland ist durch den Rückgang bei Körperschaftssteuern und Einkommenssteuern verursacht. Das ist das Ergebnis der zweiten Stufe der Steuerreform, sie bewirkt, dass die Unternehmen und die Bezieher hoher Einkommen weniger Steuern zahlen. Die Defizite werden durch Lohn- und Verbrauchssteuern verringert oder in Hypotheken auf die Zukunft verwandelt, was wiederum durch die "kleinen" Leute zu tragen sein wird, von denen ja 75 Prozent der Steuern eingetrieben werden.

Das Ganze läuft unter der Losung, "den Wirtschaftsstandort Deutschland wettbewerbsfähiger zu machen". Ob das gelingt, ist in der gegenwärtigen weltweiten Wirtschaftskrise mehr als fraglich. Das reale Ergebnis ist, dass die Umverteilung von unten nach oben in keiner Weise gestoppt, sondern weiter getrieben ist. Vor allem die großen Kapitale sind es, die profitieren, sie tragen bei steigenden oder anhaltend hohen Gewinnen immer weniger zur Finanzierung des Gemeinwesens bei. Bei der dritten Stufe der Steuerreform wird es - da muss man kein Prophet sein - nicht anders laufen. Steuerpolitik ist Klassenpolitik - bevorteilt die einen, benachteiligt die anderen. Der neoliberale Zeitgeist lacht sich ins Fäustchen.

Der Widerspruch hat auch die andere Seite
Deutschland ist eine alternde Gesellschaft und dies in einem höheren Maße als in vergleichbaren Ländern. Zugleich ist Deutschland eine Gesellschaft, in der immer weniger Menschen im Berufsleben stehen.

Gegenwärtig gibt es in diesem Land reichlich 38 Millionen Erwerbstätige.11 Damit kommt auf jede wirtschaftlich aktive Person etwa auch eine, die nicht, nicht mehr oder noch nicht erwerbstätig ist. In nur einem Jahr hat sich diese Zahl um eine reichliche halbe Million verringert. Zehn Jahre sind ein überschaubarer Zeitraum, hält der Trend an, werden das im Jahr 2013 noch reichlich 32 Millionen sein, das Verhältnis wird dann drei zu fünf sein. Noch stärker ist die Abnahme bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (Lohnarbeiter), das sind in Deutschland insgesamt etwa 27 Millionen (knapp 22 Millionen im Westen, 5,2 Millionen im Osten, hier gab es einmal 12 Millionen Berufstätige), der Rückgang der hier von 2001 zu 2002 zu konstatieren ist, beträgt 700 000. Allein die Zahl der Arbeiter hat sich in den letzten zwei Jahren um 1,1 Millionen verringert, die sind als Menschen natürlich nicht verschwunden, sie sind nicht mehr am Arbeitsprozess beteiligt. Zugleich gibt es knapp 5,3 Millionen Arbeitsuchende (von den Arbeitsämtern anerkannt), knapp 4,3 Millionen von ihnen sind als Arbeitslose registriert, weil sie anspruchsberechtigt sind. Beide Zahlen haben sich im letzten Jahr um reichlich 300 000 erhöht 12. 34 Prozent der registrierten Arbeitslosen sind Frauen, 61 Prozent kommen aus Arbeiterberufen, 11 Prozent sind unter 25 Jahren, 25 Prozent sind älter als 50 Jahre, der Anteil der Langzeitarbeitslosen beträgt 35 Prozent, hier ist die Zunahme besonders rasant, ihre Zahl hat sich um 14,5 Prozent erhöht.

Dem stehen 370 000 gemeldete offene Stellen gegenüber, d. h. auf einen zu besetzenden Arbeitsplatz kommen 14 Arbeitsuchende. Diese Realitäten entlarven alle Ankündigungen, Arbeitslosigkeit werde verringert, wenn der Druck auf die Arbeitslosen erhöht wird, als das, was sie sind, als hilfloses Gerede, und die entsprechende gesellschaftspolitische Praxis als unsozial, als soziale Ungleichheiten verschärfend.

Auf dieser Seite des Klassenwiderspruchs vollziehen sich gleichzeitig mehrere Prozesse. Die Zahl der Lohnarbeiter verringert sich bei gleichzeitig weiteren Veränderungen ihrer Struktur, ihre Einkommen stagnieren, ihr Anteil am gesellschaftlichen Wohlstand ist insgesamt rückläufig. Immer mehr werden aus dem Arbeitsprozess heraus gedrängt, ein wachsender Anteil auf Dauer, der Rand der Gesellschaft wird breiter. Damit nehmen aber auch der Druck auf die Lohnarbeiter und die Konkurrenz zwischen ihnen zu, Leistungsanforderungen und Leistungsdruck wachsen weiter an.

Die Mitte wird zerrieben
Noch vor einem halben Jahrhundert bildeten in der Bundesrepublik Deutschland (alt, ohne DDR) die Selbständigen und ihre mithelfenden Familienangehörigen reichlich 30 Prozent der Erwerbstätigen, dazu kamen Gruppen von Lohnabhängigen in Mittelschichtenlagen (Beamte der oberen Besoldungsgruppen, leitende und qualifizierte Angestellte) im Umfang von 3 bis 4 Prozent der Erwerbstätigen. Die Mittelschichten umfassten damals ein reichliches Drittel der Bevölkerung.

Anfang der 90er Jahre war der Anteil der traditionellen Mittelschichten (Einzelhandel, Reparaturen und Dienstleistungen, Gastwirte usw.) auf etwa 10 Prozent zurückgegangen. Und doch herrschte in der Gesellschaft das Bild einer "Mittelstandsgesellschaft" vor, in den westlichen Bundesländern rechneten sich 70 Prozent den Mittelschichten zu (im Osten waren das nur 40 Prozent). In der Tat hatte sich im Zuge der Wohlstandsentwicklung in den kapitalistischen Metropolen der Anteil der Personen in Mittelschichtlagen ausgeweitet, nach objektiven Kriterien allerdings geringer als nach den Selbstzuordnungen. Die lohnabhängigen Mittelschichten hatten in Deutschland Anfang der 90er Jahre einen Anteil von reichlich 30 Prozent (im Westen etwa 35 Prozent, im Osten reichlich 20 Prozent). Zu dieser Zeit bildeten somit die Mittelschichten (traditionelle und lohnabhängige) einen Anteil von reichlich 40 Prozent.

Im vergangenen Jahrzehnt haben erhebliche Veränderungen eingesetzt. Sie hängen mit Entwicklungen im "modernen" Kapitalismus zusammen, sowohl seitens der Produktionsverhältnisse als auch seitens der Produktivkräfte, also mit sozialökonomischen Prozessen. Das macht es legitim, sie im Zusammenhang mit Klassenanalyse zu betrachten. Ein heftiger Verdrängungswettbewerb trifft vor allem auch die traditionellen Mittelschichten. Vor einem halben Jahrhundert gab es noch in jedem Stadtviertel einen privaten Milchhändler, nun längst verschwunden. Der sprichwörtliche "Tante-Emma-Laden" ist nur noch Geschichte. Schneider, Schuhmacher, Lebensmittelhändler, Gastwirte, Elektro- und Fernsehwerkstätten usw. - alles verdrängt.

Aber auch die lohnabhängigen Mittelschichten sind betroffen. Mit der Verschlankung der Unternehmensstrukturen verschwinden ganze Ebenen des Managements, eine Reduzierung von Zahl und Anteil der Führungskräfte (von 6 auf 3 Prozent) ist statistisch nachweisbar. Es gibt weitere strukturelle Veränderungen, "outsourcing" ist dafür ein Stichwort.

Infolge technologischer Entwicklungen hat sich in den kapitalistischen Metropolen die Arbeit an und mit modernen Informations- und Kommunikationstechnologien rasant ausgebreitet. Ich nenne das entsprechende Personal "Informationsarbeiter". Diese neue Gruppe macht gegenwärtig in Deutschland in den westlichen Bundesländern 30 Prozent und in den östlichen Bundesländern 24 Prozent der Erwerbstätigen aus.

Die sozialen Träger dieses neuen Typs von Arbeit befinden sich sozialökonomisch in sehr unterschiedlichen Lagen. Zum Teil handelt es sich eindeutig um Lohnarbeit, um moderne Formen kapitalistischer "Schwitzbuden", wie im Call-Center und im E-Commerz. Sie sind teilweise Selbständige (oft Scheinselbständige). Hier ist eine Art Austausch mit den traditionellen Mittelschichten zu konstatieren. Mehrheitlich handelt es sich jedoch um Angestellte in Schaltstellen der Unternehmen, der Verwaltungen, in den Medien, in der Wissenschaft und in Kulturbereichen, dazu gehören aber auch Ingenieure und Arbeiter in der Entwicklung und Herstellung von Hardware und Software, in den Technikzentralen der Kommunikationsunternehmen usw.

Die Unverzichtbarkeit ihrer fachlichen Kompetenz ermöglicht ihnen sehr häufig Soziallagen in Mittelschichtenpositionen. Soweit sie wirtschaftlich aktiv sein können - es gibt in diesem Bereich auch Aussteiger und Nieschenexistenzen -, gehören sie zu den wohlhabenderen Teilen der Bevölkerung. Für sie alle jedoch gilt - für die Selbständigen wie für die Lohnabhängigen -, dass sie erhebliche soziale Risiken zu tragen haben. Im Jahr 2002 kamen auf 720 Tausend neue Gewerbeanmeldungen 650 Tausend Abmeldungen und 35 Tausend Insolvenzen. Die langfristige Sicherheit, auf die traditionelle Mittelschichten über viele Jahrzehnte rechnen konnten, gibt es nicht mehr. Zum einen ist die Konkurrenz sehr groß. Zum anderen ist die Geschwindigkeit technologischer Entwicklungen anhaltend hoch, womit permanent verbunden ist, dass ein Teil dieser neuen Arbeit bereits wieder überflüssig wird.

Im letzten halben Jahrhundert war die breite Mitte der Gesellschaft bei allen Veränderungen - die Reduzierung der traditionellen Mittelschichten wurde durch die Ausweitung der lohnabhängigen Mittelschichten mehr als ausgeglichen - gerade wegen ihrer relativ großen sozialen Sicherheit durchaus von Bedeutung, sowohl für die politische Stabilität, als auch für Alltagskultur und Kommunikation (zum Beispiel als Multiplikatoren für Hegemonie). Wenn diese breite Mitte abschmilzt - und das ist der zur Zeit zu konstatierende Vorgang -, kann das erhebliche und sozialkulturell folgenreiche Veränderungen mit sich bringen.

Bei den staatstragenden Teilen der politischen Elite gehört es immer noch zu den gewohnten Ritualen, die Mittelschichten in den höchsten Tönen zu loben, den "Mittelstand" als Träger von Innovation, Wirtschaftsentwicklung und Beschäftigung. Mit den Realitäten hat das nichts mehr zu tun. Nicht nur, dass die herrschende Politik die neuen Entwicklungen nicht zur Kenntnis nimmt, sie trägt unmittelbar zur Verschärfung der Probleme bei. Demnächst wird in Deutschland der Meisterzwang für die meisten Gewerke des Handwerks aufgehoben werden, das wird die Vernichtung der traditionellen Mittelschichten noch beschleunigen. Die diversen Steuervergünstigungen, die in neoliberal angelegten Umbauprozessen in den letzten Jahren die Sahnestückchen waren, greifen vor allem für das große Kapital, kaum für Kleinunternehmen. Hingegen treffen die Erhöhungen von Steuern, Sozialabgaben und Tarifen für die Lohnabhängigen zugleich auch die Mittelschichten voll, die lohnabhängigen wie die selbständigen, die neuen wie die alten.

Zu den Veränderungen in der Klassenstruktur gehören diese Umbauprozesse in den Mittelschichten. Die Veränderungen in den Mittelschichten werden in der Öffentlichkeit und in der Politik bisher wenig beachtet, obwohl sie tiefgreifende soziale, kulturelle und ökonomische Konsequenzen haben.

Zum Abschluss
Die obigen Darlegungen zu Veränderungen in der Klassenstruktur im Kapitalismus als Informationsgesellschaft, im globalisierten Kapitalismus waren nicht systematisch. Aber auch dieses eher episodische Herangehen zeigt, dass diese - und weitere - Prozesse und Aspekte zusammenhängen. Nicht alles an diesen Veränderungen in der Klassenstruktur ist im MarxÂ’schen Sinne naturgesetzlicher Prozess. Sehr vieles ist den gesellschaftlich-politischen Kräfteverhältnissen, der gestaltenden Politik und dem - wenig spontanen - Zeitgeist geschuldet. Wie die Klassenverhältnisse sich binnengesellschaftlich, regional und global gegenwärtig real darstellen und wie sie ihre Dynamik entfalten, welche realen Alternativen es gibt oder entwickelt werden können, dazu gibt es Analyse- und Diskussionsbedarf.

Zwei Schlussfolgerungen allerdings drängen sich auf:

  1. Alternativen rücken nur und erst in den Bereich des Möglichen, wenn sich in der Gesellschaft ein Bündnis zwischen der sozialen Mitte, den Lohnarbeitern und den Marginalisierten wenigstens zu formieren beginnt und wenn wirkliche und wirksame Anstrengungen unternommen werden, Gegenhegemonien - wie es Michael Brie bezeichnet hat 13 - zu entwickeln. Aber das ist ein weites Feld.
  2. Im modernen Kapitalismus sind tiefgreifende Veränderungen in der Klassenstruktur in Gang gesetzt, die ohne Einbeziehung der globalen Perspektive nicht adäquat erfasst werden können, und für die nicht realistisch Alternativen zu finden sind, wenn diese Ebene nicht berücksichtigt und einbezogen wird und wenn nicht begonnen wird, auf dieser Ebene zu handeln. Wie hieß es doch gleich? "Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!"

Dietmar Wittich - Jg. 1943; Dr. phil., Soziologe, Mitglied der Redaktion von UTOPIE kreativ. Zuletzt in der Zeitschrift: Hannibal ante Portas. Der Krieg der USA und die Weltöffentlichkeit, Heft 150 (April 2003). Leicht veränderte Fassung des Vortrages, den der Autor auf dem Kolloquium gehalten hat, das die Redaktion von UTOPIE kreativ am 18. Juli 2003 in Berlin zum gleichen Thema veranstaltete.

1 Vgl. Zur Programmatik der Partei des Demokratischen Sozialismus. Ein Kommentar, Berlin 1997, S. 223.

2 Vgl. Dietmar Wittich: Wahlzeiten, Kriegszeiten, andere Zeiten, Hamburg 2001, S. 105.

3 Vgl. Hans Jürgen Krysmansky: Wer führt die neuen Kriege? In: UTOPIE kreativ, Heft 152 (Juni 2003), S. 506-519.

4 Chief Executive Officers - Topmanager der mächtigsten und reichsten Institutionen. 983

5 Quelle: www.finanzen.net/hintergrundwissen/reichstemaenner.

6 Karl Marx: Das Kapital, Erster Band, in: MEW, Bd. 23, S. 16.

7 Quelle: www.finanzen.net/hintergrundwissen/groesste_unternehmen.

8 www.bayer.de/de/bayer/fakten.php.

9 Karl Marx, a. a. O., S. 15.

10 Zusammengestellt und berechnet nach: www.bundesfinanzministerium.de/Anlage18792/Steuereinnahmen-nach-Steuerarten-2002.pdf.

11 Zusammengestellt und berechnet nach: www.arbeitsamt.de/hast/statistik/zentral/s0001d.pdf.

12 Dies für die kapitalistischen Metropolen generalisierend schreibt Max Koch "... dass dieselben Ursachen, die ... Produktivitätserhöhungen bewirken, unter sonst gleichbleibenden Umständen zur Produktion einer ›überflüssigen‹ Bevölkerung führen. Arbeitsmarktmarginalisierung ist in verschiedenen Formen anzutreffen, vor allem als Unterbeschäftigung, ›prekäre‹ Beschäftigung sowie (temporäre oder dauerhafte) Arbeitslosigkeit." Max Koch: Arbeitsmärkte und Sozialstrukturen in Europa, Wiesbaden 2003, S. 28.

13 Vgl. Michael Brie: Ist die PDS noch zu retten? Analyse und Perspektive (Manuskript), Berlin, Mai 2003, S. 2, 21.

 

in: UTOPIE kreativ, H. 157 (November 2003), S. 981-991

aus dem Inhalt

Nachruf Michael Chrapa 1950 - 2003 Essay DIETMAR WITTICH Neues aus der Klassengesellschaft Das Gespräch DIETER KLEIN und MICHAEL BRIE Utopie fragt nach Utopie Krieg & Frieden WERNER RUF Eine Straßenkarte für den Frieden? BERNHARD HEIMANN Die Linke und der Krieg Brotlose Kunst? FRITZ VILMAR Zukunftsweisendes in der ostdeutschen Kunst STEPHAN B. ANTCZACK Kunst geht nach Brot Standorte WOLFGANG HARTMANN "MfS - Alltag einer Behörde". Nachdenken anläßlich eines Films von Christian Klemke und Jan Lorenzen Konferenzen & Veranstaltungen HELLA HERTZFELDT Politik, Wissenschaft, Praxis - und wie steht es um die Geschlechterverhältnisse? EVA SCHÄFER Normalisierung als Herrschaftsprinzip Bücher & Zeitschriften Wladislaw Hedeler (Hg.): Stalinistischer Terror 1934-1941. Eine Forschungsbilanz (HORST KLEIN) Karl-Heinz Günther: Rückblick. Nach Tagebuchnotizen aus den Jahren 1938 bis 1990 (DIETER KIRCHHÖFER) Jürgen Löwe: Kontextuale Theorie der Volkswirtschaft (ULRIKE BUSCH) Manfred Hildermeier: Die Sowjetunion 1917-1991. (Oldenbourg Grundriß der Geschichte -Hrsg. von Jochen Bleicken, Lothar Gall, Herrmann Jakobs. Bd. 31) (STEFAN BOLLINGER) Manfred Osten: "Alles veloziferisch" oder Goethes Entdeckung der Langsamkeit (ULRICH BUSCH) Martin Hebler: Arbeitsmarkteffekte der EU-Osterweiterung. Zur Wirkung von Integration, Migration und institutionellem Wandel auf dem Arbeitsmarkt (Volkswirtschaftliche Schriften, Heft 526) (JÖRG ROESLER) Summaries