Chaos in Mali

Das Militär putscht, die Rebellen jubeln

In Mali kam es in den vergangenen Monaten zu einer Meuterei des Militärs, die in einem Staatsstreich endete. Während im Norden des Landes Milizen die politisch chaotische Situation für ihre Offensiven nutzen, versucht die Übergangsregierung für Ruhe zu sorgen. Die für Ende April geplanten Wahlen wurden auf Eis gelegt, eine Lösung der Konflikte ist nicht in Sicht.

Was in Mali als Meuterei des Militärs anfing, wurde bis zur Absetzung des Präsidenten und Übernahme der Staatsmacht am 21. März 2012 weitergeführt. Der Putsch begann mit Demonstrationen in der Garnisonsstadt Kati gegen die schlechte Ausrüstung und Versorgung der Soldaten im Kampf gegen die
Rebellen im Norden. Sie eskalierten und im weiteren Verlauf übernahmen Militärs den staatlichen Rundfunk und setzten schließlich den Präsidenten ab. Am folgenden Morgen wurde die Deklaration des Nationalen Komitees für die Wiedererrichtung der Demokratie und Restauration des Staates (CNRDRE) verlesen. Die Regierung sei unfähig gewesen, angemessen auf die Rebellion im Norden zu reagieren. Regierung und Parlament seien bis auf Weiteres aufgelöst und die Verfassung außer Kraft. Die Militärs hätten nicht die Absicht, die Macht zu übernehmen und würden mit allen politischen und zivilgesellschaftlichen Kräften des Landes Kontakt aufnehmen, um baldige Wahlen zu organisieren. Dass die Unzufriedenheit der jüngeren Offiziere mit den hohen Führungsrängen, denen sie Beteiligung am Drogenhandel und Korruption vorwerfen, auf ein unerträgliches Maß angewachsen war, hatte den Putsch motiviert, der jedoch nicht vom gesamten Militär unterstützt wurde. Vor allem höhere Dienstränge fehlen in den Reihen der Putschisten.

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