Nicht weiter in dieser Tradition

Das Trachtenwesen und seine völkischen Kontinuitäten

Kultur und insbesondere Trachten- und Kleidungskultur wird häufig als Gegenstand qua Tradition verstanden und legitimiert. Wer nicht das vermeintlich "richtige" Dirndl oder die "traditionelle" Lederhose trägt, gilt mancherorts oft schon als FeindIn traditionsbewusster Kultur. Dass die Trachtenkultur dennoch weithin als "unpolitisch" gilt, hat auch mit mangelnder wissenschaftlicher Auseinandersetzung zu tun. Die Geschichte des deutschen und österreichischen Trachtenwesens bedarf jedenfalls noch erheblicher Aufarbeitung, findet Yasmin Hopp.

Oftmals entsteht der Eindruck, Traditionen, Bräuche oder Kleidung würden von politischen Prozessen nicht tangiert. Dabei würde sich ein Blick in die Geschichte durchaus lohnen. Denn innerhalb der nationalsozialistischen Gleichschaltung aller Lebensbereiche war insbesondere auch das Trachtenwesen betroffen. Dies und die unzureichende Aufarbeitung völkischer Ideologien im Wissenschaftsbetrieb wird am Beispiel der ideologischen Unterfütterung der sogenannten "Trachtenerneuerung" durch Gertrud Pesendorfer in der Zeit des Nationalsozialismus deutlich.

"Unpolitische" Traditionslinien

Im Juni 1938 berichteten österreichische Tageszeitungen von einem Verbot des Tragens aller alpenländischen Trachten für Jüdinnen und Juden. Als eigentlich unmittelbare Folge der nationalsozialistischen Übernahme Österreichs rannte diese Maßnahme unter den TrachtenliebhaberInnen ideologisch offene Türen ein:1

Der im Jahr 1908 als Dachverband für viele kleine Trachtenvereine gegründete "1. österreichische Reichsverband für Alpine, Volks- und Gebirgs-Trachten-Erhaltungsvereine" verstand sich als politischer Verband. Die frühen Zeitungsausgaben des Verbands zeugen von einem Kampf gegen Trachtenmoden, die als unecht, touristisch oder folkloristisch empfunden wurden; später wurde viel Kritik, aber auch offene Angriffe gegenüber liberalen, internationalen und sozialistischen Ideen veröffentlicht. Während im Anfangsjahr der Verbandszeitung vor allem die Suche nach vermeintlich echten Regionaltrachten vorherrschend war, entwickelten sich recht schnell deutschnationale, völkische und rassistische Ansichten. Bereits ab 1913 erschienen regelmäßig antisemitische Beiträge. Die Rede war zum Beispiel vom "krummnasige[n] Handelsmann"2. Jüdinnen und Juden wurden zum maßgeblichen Feindbild deklariert, die nicht nur durch die städtische und unbekannte, sondern schließlich auch durch ihre ›rassenfremde‹ Kultur das vermeintlich homogene ›Volk‹ störten.

Ein Gründungs- und Ehrenmitglied des Reichsverbands forderte 1923 den Ausschluss politischer Tendenzen aus dem Verband, meinte damit aber mutmaßlich eher sozialistische und internationale Interessen als die deutschnationalen Bestrebungen, die als unpolitisch galten. Mit der Begründung, dass die Grenze ohnehin nicht mehr lange existieren würde, wurden zugleich Forderungen nach einer Zusammenlegung österreichischer mit deutschen Trachtenvereinen laut. Ebenfalls ab 1923 sollte der Reichsverband durchgehend militaristisch organisiert werden. Dabei sollten nicht nur die Freiheiten der kleinen Einzelvereine zu Gunsten der Zentralleitung eingeschränkt werden und im Fünfjahresrhythmus Reichsverbandstreffen stattfinden, auch die verpflichtende Teilnahme aller Mitglieder an dieser "Heerschau der Trachtler" war geplant. Es scheint, dass der Reichsverband im Laufe der Jahre dazu diente, eine damals noch illegale Nazi-Organisation unter dem Deckmantel von Trachtenvereinen aufzubauen.3 Bereits vor dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich hatte der Reichsverband kaum Interesse an kirchlichen Bräuchen. Vielmehr orientierte er sich an germanischen Mythen und war damit anschlussfähig an die nationalsozialistische ›Brauchtumspflege‹, die den traditionellen Einfluss der Kirche bekämpfte. Ein weiteres Element dieser ›Brauchtumspflege‹ umfasste die "Einfügung von volkskulturellen Elementen in nationalsozialistische Feiern und sonstige politische Veranstaltungen"4 einerseits und die Verbindung nationalsozialistischer und militärischer Symbole mit Volksliedern, Bräuchen und Tänzen andererseits. Die Trachtenvereine eigneten sich zugleich zur Umsetzung der nationalsozialistischen Idee, einen "Bauernstand" zu schaffen, innerhalb dessen im Sinne einer "völkischen Erneuerung" alle (Deutschen) gleich sein sollten, statt unterschiedlichen Sozialschichten anzugehören.5

Im Zuge dieser ›Erneuerung‹ entstand als Teil der NS-Frauenschaft und angesiedelt im (heute noch bestehenden) Tiroler Volkskunstmuseum kurz nach der nationalsozialistischen Übernahme Österreichs 1938 die "Mittelstelle deutsche Tracht". Hier wurde eine Tracht kreiert, die an die Gegenwart angepasst sein sollte.

"Deutsche Trachten"

Wegen ihrer Arbeit im Tiroler Volkskunstmuseum und der "Mittelstelle deutsche Tracht" wird Getrud Pesendorfer immer wieder als zentrale Akteurin in der NS-Trachtenforschung angesehen. Ihr bisheriges Leben verlief allerdings zunächst wenig spektakulär: Sie wurde im Mai 1885 in Innsbruck geboren, besuchte nach der Volksschule verschiedene höhere Schularten und war als außerordentliche Hörerin an der Universität in Innsbruck für Kunstgeschichte eingeschrieben, erlangte aber keinen Abschluss. Im Juli 1917 heiratete sie, führte die folgenden zehn Jahre ein Leben als Hausfrau und zog zwei Töchter groß. Ab Juni 1927 war sie als Sekretärin im Tiroler Volkskunstmuseum beschäftigt und entwickelte ein reges Interesse an Trachtenforschung, -sammlung und -bewahrung. Im Mai 1938 trat Pesendorfer der NSDAP bei und hatte ab 1939 die Rolle der Geschäftsführerin des Volkskunstmuseums "mit der Dienstaufgabe der stellvertretenden Leiterin" inne und erhielt nahezu zeitgleich die Leitung der "Mittelstelle deutsche Tracht". Neben ihrer Tätigkeit im Museum war Pesendorfer zugleich "Reichsbeauftragte der Reichsfrauenführung für das Trachtenwesen" und galt innerhalb des SS-Ahnenerbes als kompetente Kennerin und Könnerin in Trachtenwesen und Volkstumspflege.

Zu Kriegsende 1945 wurde Gertrud Pesendorfer aus politischen Gründen aus ihrem Amt im Volkskunstmuseum entlassen, konnte aber bereits ab 1952 im Auftrag der Landwirtschaftskammer regelmäßig Trachtennähkurse geben und dabei auf das von ihr während der NS-Zeit erarbeitete Material zurückgreifen. Alles in allem erscheint Pesendorfer als "engagierte[…], ambitionierte[…] Expertin, die […] für die Hitlerei war".6 Gleichzeitig war ihre Arbeit durchaus nachhaltig: bis zu ihrem Tod 1982 und darüber hinaus bis 2013 wurde ihr zweites Buch Lebendige Tracht in Tirol mehrmals aufgelegt, sie erhielt das Verdienstkreuz des Landes Tirol und bekam vom Heimatwerk Tirol einen Ehrenring verliehen. Die von ihr entworfene figurbetonte Taille und die mädchenhafte weiße Bluse werden bis heute getragen.

Die Kulturwissenschaftlerin Elsbeth Wallnöfer stellt folgerichtig fest:"Ich wehre mich dagegen, zu sagen, die Tracht wurde missbraucht. Die Nazis haben 1938 ganz bewusst die Tracht erneuert. […] Für die deutsche Frau wurde ein deutsches Dirndl entworfen! Das war kein Missbrauch, das war ein bewusster Akt!"7

In ihrer Arbeit griff Pesendorfer auf Stile des 18. und 19. Jahrhunderts zurück und erarbeitete "Erneuerungen" nach ihren Vorstellungen. Dabei stimmte sie einerseits in die Töne der Trachtenvereine mit ein, die vor Veränderungen und einem Verfall der Trachten durch Industrie und Mode warnten und erfand andererseits gewissermaßen eine (vor allem weibliche) Tracht, die zwar bestehende Elemente aufgriff, so aber bislang nicht existierte. Drei Veränderungen waren für das Dirndl maßgeblich: eine Vereinfachung der Röcke, die bis dahin aus ausladenden Unterröcken bestanden; die Figurbetonung durch eine enge, angepasste Taille, die Weiblichkeit stärker herausstellte und letztlich der Einsatz weißer, kurzärmeliger Blusen, die mit dem Tabu der katholischen Kirche freigelegter weiblicher Unterarme brachen.8

Selbst schrieb sie:

"Es handelt sich nicht um ein Aufwärmen alter abgelebter Dinge, nicht um gedankenlose Nachahmung! Frei und in gesunder Kleidung wird sich das neue Bauerngeschlecht bewegen. Schnürleiber, tieffaltige, zentnerschwere Röcke, Ungetüme von Hauben werden unsere Bäuerinnen nicht mehr belasten. Ebensowenig werden sie sich aber dem Diktat einer stets wandelbaren Mode beugen, […] die dem Land immer nur ihre zurückgebliebene Ware anbietet, ohne für die Güte in irgendwelcher Art Gewähr zu bieten."9

Ideologische Kontinuität

Gertrud Pesendorfer veröffentlichte zwei Bücher, die in erster Linie - regional zugeordnet - Zeichnungen und Beschreibungen von Trachten enthalten. Ihr Werk Neue Deutsche Bauerntracht Tirol erschien in den 1930er, Lebendige Tracht Tirol in den 1960er Jahren. Beiden ist eine Einführung vorangestellt, in denen sie ihre Auffassung von Trachtenwesen und -mode, (bäuerlicher) Gemeinschaft und ihr Vorgehen erklärt. Die Aussagen und der Tonfall sind dabei in ihrem zweiten Werk nach Ende des Zweiten Weltkriegs und der ersten Entnazifizierungswelle weniger scharf, dennoch finden sich auch hier nationalistische und völkische Anklänge.

Neue Deutsche Bauerntracht Tirol10 beginnt mit einem positiven Bezug auf Friedrich Ludwig Jahn (auch bekannt als "Turnvater Jahn"), der im 19. Jahrhundert mit der frühen Nationalbewegung verbunden war. Sie zitiert ihn mit:

"Alle langdauernden Völker retteten sich vor der immer neuen Wüterei der Mode durch eine Volkstracht… Ohne eine allgemeine Volkstracht bringt es kein Volk hoch […] Solange eine klein gedrängte Völkerschaft noch ihre volkstümliche Kleidung trägt, ist sie gegen Einschmelzung geharnischt."

Der positive Bezug auf das Zitat von Jahn zeigt, in welche Richtung Pesendorfers Vorstellung von "Volk" und "Volksgemeinschaft" geht: sie sah die Bevölkerung zwar als Gruppe mit verschiedenen Gesellschaftsschichten, wünschte sie sich aber vielmehr als homogene Einheit. Diesen Prozess sah sie permanent durch Gefahr von außen bedroht und mahnte deshalb zur Wehrhaftigkeit. Diese Wehrhaftigkeit - so zeigt das Zitat - soll unter anderem durch eine Einheitskleidung ("allgemeine Volkstracht") hergestellt werden. Daran anschließend stellt sie die Behauptung auf, diese "Einsichten" "konnten sich im Laufe des vergangenen Jahrhunderts gegenüber dem alles gleichmachenden Einfluß […] der volkszersetzenden Presse nicht mehr durchsetzen." Die Verunglimpfung von Pressearbeit als "Lügenpresse" oder an dieser Stelle "volkszersetzenden Presse" ist im Nationalsozialismus immer wieder zu finden. Sie fügt sich in eine Rhetorik ein, die von Schlagwörtern, Kampfbegriffen und sich stetig wiederholenden unbegründeten Behauptungen lebt. Der Begriff der "Lügenpresse" wurde keineswegs erst im NS geprägt, sondern vielmehr in den völkischen Bewegungen des frühen 19. Jahrhunderts. Joseph Goebbels, Alfred Rosenberg und andere machten sich den Begriff zu eigen, fügten ihm in ihren Reden und Schriften Attribute wie "marxistisch" oder "jüdisch" hinzu und verliehen ihm zu seiner bislang vor allem völkischen Verwendung zusätzlich eine antisemitische und anti-linke Bedeutung.11  Noch deutlicher werden Pesendorfers deutschnationale Vorstellungen an anderer Stelle: "Unser aller Aufgabe ist es, uns auf das zu besinnen, was unserer deutschen Art gemäß und würdig ist und der Verunglimpfung und Vergewaltigung unseres ureigensten Besitzes […] wirksame Abwehr entgegen zu setzen." An derselben Stelle tritt zudem eine rassistische, auf Blut-und-Boden-Ideologie basierende Grundhaltung zu Tage: "Noch ist, wenn auch überwuchert von fremden Gewächs, das Wurzelechte unserem Heimatboden nicht entrissen" und die Tracht sei ein Mittel "durch das Einsetzen unserer besten volksbindenden Kräfte unsere Art zu erhalten gegenüber allem Fremden." Gertrud Pesendorfer vertrat mit Überzeugung eine völkische Idee von Nation als ständig bedrohtem, homogenen Organismus. Nicht nur mit ihren fremdenfeindlichen Aussagen, sondern auch mit fatalistischen Phrasen über den Untergang und die Verdrängung von Kulturgut durch Industrialisierung und Urbanisierung sind ihre Texte anschlussfähig an die Haltungen der österreichischen Trachtenvereine. Auch die von ihr gezeichnete "moralinschwangere Kontinuität […], die direkt von der bäurisch schlichten Arbeitstracht zum Dirndl führt",12 half einerseits die herbeibeschworene Angst vor einem Kulturverlust zu lindern und andererseits von den Aktiven im Trachtenwesen wahrgenommen zu werden. Betrachtet man, in welch kurzem Zeitraum und wie nachhaltig die völkisch erneuerte Tracht weit über Tirol hinaus Verbreitung fand, scheint dieser Weg durchaus erfolgreich gewesen zu sein. Gertrud Pesendorfer hatte (auch lange Zeit nach ihrem Tod) die Deutungshoheit über das Trachtenwesen inne. Ein Mitarbeiter des Volkskunstmuseums äußert hierzu gegenüber der Journalistin Susanne Gurschler: "Tatsächliche Breitenwirkung hat Pesendorfer nach 1945 erfahren - basierend allerdings auf dem, was sie zwischen 1939 und 1945 erarbeitet hat"13. Und so finden sich in ihrem zweiten Werk in der Einführung inhaltliche Anknüpfungspunkte an ihre völkischen Aussagen von 1938.14 Sie schreibt: "Aber ständig ist Gefahr gegeben. Denn der Boden, der für die gesunde und künstlerische, wahrhaft volkstümliche Entwicklung unerläßlich ist, wird immer von anderen Einflüssen […] überbaut." Zwar spricht sie nicht mehr von "den Fremden", die eine Bedrohung darstellten und ruft auch nicht mehr zur Wehrhaftigkeit auf, sieht aber weiterhin drohende Gefahren und bezieht sich bewusst auf ihr vorhergehendes Werk. "Das Beginnen der Trachtenerneuerung ist schon zu der Zeit zu finden, als das Absterben der Tracht […] fühlbar wurde. Die Bedrohung der volkskünstlerischen Güter war seit dem Beginn des vorigen Jahrhunderts […] gegeben." Zugleich ist sie sich der Nachhaltigkeit ihres Wirkens während der NS-Zeit durchaus bewusst:

"Seit etwa dreißig Jahren ist diese Entwicklung wirksam […] Viele der erneuerten Trachten sind nun zum Besitz der Täler geworden, sind im Bewußtsein der Gemeinschaft verankert, so daß mancherorts nicht mehr daran gedacht wird, daß es vor Jahren einer Anregung bedurfte, um eine zeitgemäße Tracht auf den Grundlagen des alten Erbes neu entstehen zu lassen. Das ist denn wohl ein Zeichen, daß auch diese Trachten, aus dem Volksgut geschöpft, wieder Volksgut werden."

Fehlende Aufarbeitung

Auf die Frage, warum diese Traditionen bis heute nachwirken würden, gibt Elsbeth Wallnöfer im Jahr 2012 Folgendes zur Antwort:

"Dies hat wohl damit zu tun, dass man einmal glaubt, Bräuche seien unpolitisch, weil sie so unmittelbar dem menschlichen Bedürfnis nach Gestaltung entspringen. Ein anderer nicht unwesentlicher Aspekt dieser kontinuierlichen Tradierung hat mit einer noch immer andauernden prinzipiellen antikatholischen, entmaßregelten Haltung zu tun und ein dritter Aspekt ist die nicht aufgearbeitete Wissenschaftsgeschichte."15

Ein Jahr später gab der Historiker Michael Wedekind in seinem umfangreichen Gutachten zur nationalsozialistischen Geschichte in Tirol erste Anstöße zu deren Aufarbeitung, indem er Verstrickungen und Forschungsdesiderate aufzeigt. Auch er konstatiert eine mangelnde Beschäftigung mit der eigenen Wissenschaftsgeschichte. Seine Begründung liegt in der unvollständigen Entnazifizierung nach Ende des Zweiten Weltkriegs: die tonangebenden österreichischen GeisteswissenschaftlerInnen seien - ähnlich wie Gertrud Pesendorfer - innerhalb des SS-Ahnenerbes "in Denkschulen und Netzwerken ›völkischer‹ Wissenschaft verwurzelt"16 gewesen und konnten nach 1945 insbesondere im Bereich der Volkskunde ohne Methoden- und Paradigmenwechsel weiterhin forschen.

Dass Gertrud Pesendorfers zweites Buch mit einem Vorwort und Geleit eines Innsbrucker Universitätsprofessors versehen ist und erst ab dem Jahr des Erscheinens von Wedekinds Gutachten vom Universitätsverlag Wagner nicht mehr verlegt wurde, stützt Wedekinds Aussagen von den völkischen Ideologien innerhalb des Wissenschaftsbetriebs.

Es bleibt weiterhin Aufgabe von KulturwissenschaftlerInnen und HistorikerInnen, die Verstrickungen von Wissenschaft und Nationalsozialismus aufzudecken und aufzuarbeiten.

Anmerkungen

1) Vgl. z. B. Gesine Tostmann 1996: "Die österreichische Tracht - Geschichte eines Stiles", in: Walburga Haas (Hg.): Volkskunde und Brauchtumspflege im Nationalsozialismus in Salzburg, Salzburg: 201-206.

2) GTZ 1913/2/4/31 "Man muß sich städtisch kleiden!". [Zitiert nach: Ulrike Kammerhofer-Aggermann 1993: "Volk in Tracht ist Macht!" Von der Trachtenmode zur heiligen ererbten Vätertracht, Salzburg: 262.]

3) Vgl. Ulrike Kammerhofer-Aggermann 1993: 265 f.

4) Vgl. Gert Kerschbaumer 1996: "Organisiertes Heimatbrauchtum in Salzburg", in: Walburga Haas (Hg.): Volkskunde und Brauchtumspflege im Nationalsozialismus in Salzburg, Salzburg: 126 f.[/i]

5) Vgl. ebd.: 121-132.

6) Elsbeth Wallnöfer 2008: "Trachtenforschung als rassistische Delimitation. Getrud Pesendorfer (1885-1982), Gretl Karasek (1910-1992), Erna Piffl (1904-1987)", in: Dies. (Hg.).: Maß nehmen - Maß halten. Frauen im Fach Volkskunde, Wien/Köln/Weimar: 29. [Hervorhebung im Original].

7) Elsbeth Wallnöfer im Interview mit der Zeitung derStandard. http://derstandard.at/1363711437932/Den-Antifaschismus-an-der-Tracht-ausleben. Letzter Zugriff: 14.04. 2017.

8) Vgl. Elsbeth Wallnöfer 2008, siehe Fn.6: 24-52.

9) Gertrud Pesendorfer 1938: Neue Deutsche Bauerntracht Tirol, München: 11.

10) Pesendorfers nachfolgende Äußerungen zitiert nach: Gertrud Pesendorfer 1938: Neue Deutsche Bauerntracht Tirol, München: 5-11.

11) Christian Buggisch 2015: Die "Lügenpresse" - Ein Begriff und seine Geschichte. http://publikative.org/2015/01/01/die-luegenpresse-ein-begriff-und-seine-geschichte/. Letzter Zugriff: 14.04.2017.

12) Elsbeth Wallnöfer 2008, siehe Fn. 6: 31.

13) Susanne Gurschler: NS-gerecht geschnürt. http://www.echoonline.at/hauptnews-detail/?tx_ttnews[tt_news]=4528&cHash= 7ffe5edd560b21deb88d5b10f68e12ee. Letzter Zugriff: 14.04.2017.

14) Pesendorfers nachfolgende Äußerungen zitiert nach: Gertrud Pesendorfer o.J. [1966?]: Lebendige Tracht Tirol, Innsbruck: X-XV.

15) Elsbeth Wallnöfer im Interview mit dem online-Magazin Telepolis (2012): http://www.heise.de/tp/artikel/37/37717/1.html. Letzter Zugriff: 27.09.2016.

16) Michael Wedekind 2013: Stellungnahme zum Stand der historischen und sonstigen wissenschaftlichen Forschung über die Entwicklung der organisierten Tiroler Volkskultur in ihrem historischen und institutionellen Umfeld mit besonderem Fokus auf die Entwicklung im Nationalsozialismus, Wien.

Yasmin Hopp studiert Vergleichende Kulturwissenschaft, Erziehungswissenschaft und Philosophie an der Universität Regensburg.