Kien Nghi Ha ist promovierter Kultur- und Politikwissenschaftler.
Zuletzt kuratierte er am Hebbel am Ufer Theater (Berlin) das Programm
„Vietnamesische Diaspora and Beyond". Eine Buch- und
Videofilmdokumentation ist für 2011 geplant. Veröffentlichungen u.a.
„Ethnizität und Migration Reloaded" (1999/2004) und „re/visionen.
Postkoloniale Perspektiven von People of Color auf Rassismus,
Kulturpolitik und Widerstand in Deutschland" (Co-Hg, 2007).
Nghi Ha, Kien
Aktuelle Beiträge der Autorin / des Autors
Strukturelles Problemfeld
Kontinuitäten und Paradoxien des NSU-Terrors
Die rassistisch motivierten NSU-Morde können nicht isoliert von der deutschen Kultur- und Politikgeschichte mit ihren vielfältigen Manifestationen des Rassismus betrachtet werden. Die unheimliche Toleranz gegenüber extrem rechter Politik mit ihren menschenverachtenden Parolen hat in Deutschland nicht nur wiederkehrende Konjunkturphasen, sondern auch eine lange Tradition. Die oftmals wenig rühmliche Rolle staatstragender Organisationen und Regierungen im Wilhelminischen Kolonialkaiserreich, in der Weimarer Republik, in der Nazi-Diktatur, aber auch im geteilten und wiedervereinten Deutschland deuten in ihrer kontinuierlichen Fortschreibung auf ein strukturelles Problemfeld hin.
Deutschlands koloniale Matrix
Geschichte und Kontinuitäten des deutschen Kolonialismus
Kolonialismus ist in Deutschland, sobald er als kritische Analysekategorie gebraucht wird, ein unnahbarer, geradezu unheimlicher Begriff.
Ethnizität, Differenz und Hybridität in der Migration: Eine postkoloniale Perspektive
Ab Ende der 70er Jahre wurde als Reaktion auf den entwicklungspolitischen Stillstand der BRD die Diskussion über die "multikulturelle Gesellschaft" angestoßen.