Männliche Informationsgesellschaft?

Gender gap in Nutzung und Förderung digitaler Bildungschancen

Waren unter den frühen Informatik-Studierenden in den 1970er und 80er Jahren Frauen noch überdurchschnittlich vertreten, haben die Männer diese Zukunftsbranche inzwischen wieder fest in der Hand. .

... Nicht nur soziale Faktoren, auch das Geschlecht hat deutliche Auswirkungen auf die Nutzung neuer Technologien. Sabine Kiel arbeitet heraus, dass nur die Berücksichtigung dieser Disparitäten verhindern kann, dass sich Ausschlussmechanismen verfestigen. Der Zugang zu Informationen beeinflusst immer mehr das Tempo unseres Lebens und wird der wesentliche Schlüssel zur Teilhabe an Arbeit und Mitbestimmung. Der private wie berufliche Alltag wird zunehmend davon bestimmt, einen Computer zu bedienen, Informationsauswahl zu treffen und per E-mail zu kommunizieren. Wer sich daran nicht beteiligt, ist ausgeschlossen. Damit erweist sich als immer gravierender, dass die digitale Kluft zwischen den Geschlechtern, aber auch je nach Alter sowie Bildungs- und Einkommensniveau, noch sehr groß ist. Besonders die Disparitäten zwischen Frauen und Männern, so weisen es die einschlägigen Studien nach, zeigen sich mal wieder als sehr zäh. Mädchen und Frauen gehen mit den neuen Medien und Kommunikationstechniken bisher zurückhaltend um (obwohl auch bei Frauen die Nutzung insgesamt zunimmt). Verfestigt wird dies dadurch, dass die Schulen immer noch nach alter Methodik und Didaktik arbeiten und in der Regel davon ausgehen, dass Jungen und Mädchen gleich sind und gleich lernen - der Genderaspekt bleibt unberücksichtigt. Der Gender gap wiederholt sich zum Nachteil der Frauen auch in der Informationsgesellschaft.

Informationelle Gender Gaps

In Deutschland hatten 2002 rund 16 Mio. Haushalte einen Internetzugang (43%), während in den USA und Kanada 2001 bereits jeder zweite Haushalt über einen Internetzugang verfügte. Je höher das Haushaltseinkommen, desto mehr sind PCs vorhanden. Vor allem Haushalte von Alleinerziehenden sind deutlich unterrepräsentiert. Dies sind bekanntermaßen vor allem Frauen, so dass sie und ihre Kinder erheblich benachteiligt sind. "Vor allem Haushalte mit einem oder mehreren Kindern sowie Haushalte mit höheren monatlichen Haushaltsnettoeinkommen nutzen einen PC sowie das Internet zu Hause. Rentnerhaushalte sowie Haushalte mit niedrigem Haushaltseinkommen (unter 1300 Euro) besaßen eher selten einen Internetzugang."1 Der Anteil der InternetnutzerInnen fällt bei den Männern mit 52% um 11% höher als bei Frauen aus. Bei den jüngeren Jahrgängen ist nicht nur die Nutzung des Internets insgesamt höher - 77% der 14- bis 24-jährigen nutzen das Internet, aber nur 26% der 55- bis 64-jährigen -, auch der Abstand zwischen den weiblichen und männlichen Internetnutzern ist geringer.2 Deutliche Unterschiede in der Nutzung von Informations- und Kommunikationsmedien zeigen sich im Vergleich einzelner Haushaltstypen. So waren Anfang 2002 nur 37% aller Haushalte von Alleinlebenden mit einem PC ausgestattet, bei Alleinerziehenden mit Kind(ern) waren es bereits 73% und bei Paaren 90%. Auch bei Mobiltelefonen existieren diese Unterschiede: Während 87% der Paare mit Kind(ern) ein Handy besaßen, war es bei den allein Lebenden nur etwas mehr als Hälfte (54%).3 Eine Sonderauswertung des (N)onliner Atlas 20024, die vom Verein Frauen geben Technik neue Impulse e.V. gemeinsam mit der Initiative D21 und TNS Emnid durchgeführt wurde, belegt, dass nur ein Drittel der Frauen (35%) "online" sind, während es bei den Männern fast jeder zweite ist (49%). Erfreulicherweise fiel die Zuwachsrate der OnlinerInnen bei den Frauen mit 15% höher als bei den Männern mit 10% aus, dennoch sind die Frauen nach wie vor unterrepräsentiert. Insgesamt waren 56% der Frauen und 43% der Männer sog. OfflinerInnen. Von den Offlinerinnern sind 67% über 50 Jahre alt. Interessanterweise nutzen bis zum Alter von 20 Jahren gleich viele Frauen wie Männer das Internet, mit zunehmendem Alter steigt bei den Frauen der Offlinerinnen-Anteil jedoch deutlicher als bei Männern. Bei den 14- bis 39-jährigen gibt es mehr Onlinerinnen als Offlinerinnen, ab 40 kehrt sich das Verhältnis um. Zwei Drittel der Offlinerinnen sind nicht berufstätig, 61% formal niedrig gebildet. Auswirkungen auf die Bereitschaft zur Onlinenutzung hat auch der Wohnort: Die Zahl der Internetnutzerinnen und der Abstand zwischen männlichen und weiblichen Internetnutzern sind in den einzelnen Bundesländern stark unterschiedlich. Den höchsten Onlinerinnenanteil haben Schleswig-Holstein (41% der Frauen), Baden-Württemberg und Niedersachsen, während es vor allem in den neuen Bundesländern (Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg) die meisten Offlinerinnen gibt. Schlusslicht ist das Saarland mit 26%. Ein deutliches Ost-West-Gefälle gibt es bei den Frauen wie den Männern. Durchschnittlich nutzen 36% der Frauen in den alten Ländern das Internet, in den neuen nur 30%. Bei den Männern nutzen 50% in den alten Ländern das Internet und 43% in den neuen. Während das Stadt-Land-Gefälle insgesamt im Osten bei 6% und im Westen bei 3% liegt, gibt es bei den Frauen im Westen keinen und im Osten nur einen leichten Unterschied zwischen Stadt und Land. Die männliche Bevölkerung in den ländlichen Gebieten im Osten hinkt der Entwicklung deutlich hinterher. Frauen in Kleinstädten und ländlichen Gebieten nutzen das Internet fast genauso häufig wie Frauen in der Großstadt.

Geschlechtspezifische Verstärkungen

Auch die soziale Lebensform beeinflusst die Bereitschaft, sich mit den neuen Medien aktiv auseinander zu setzen. Während insgesamt Berufstätigkeit und höhere Bildung das Interesse an Onlineangeboten befördern, sind z.B. alleinstehende Frauen eher Offlinerin als solche in Mehrpersonenhaushalten. Abgesehen von den regionalen und sozialen Unterschieden zeigt die Sonderauswertung, dass sich alle sozialen Faktoren bei Frauen erheblich deutlicher auf die Nutzungsbereitschaft auswirken als bei Männern. Hier spielt der vorübergehende Ausstieg aus dem Beruf, um während einer Familienphase oder als Alleinerziehende Kinder zu betreuen, eine große Rolle. Insbesondere aber wirkt sich ein sehr niedriges Haushaltseinkommen bei Frauen gravierend auf die Bereitschaft aus, für ein (noch) nicht bekanntes Medium Geld und Zeit zu investieren. Viele Studien belegen, dass Frauen und Männer einen recht unterschiedlichen Zugang zu bzw. Umgang mit Computer und Internet haben. "Junge Männer beschäftigen sich mehr mit der Funktionsweise, programmieren selbst, installieren Programme, rüsten ihren Computer auf, entwerfen Websites. Frauen nutzen den Computer vor allem für kommunikative Zwecke, interessieren sich für die Nutzungsmöglichkeiten, "sind froh, dass es funktioniert, und nutzen das, was funktioniert.""5 Warum ist dies so? Bereits der Zugang zum Computer findet geschlechtsspezifisch statt: "Bei Mädchen erfolgt er mehr über das Chatten, bei Jungen über Computerspiele."6 Bekanntermaßen ist der spielerische Umgang die beste Schulung. "Der spielerische Zugang ist wichtig, das Ausprobieren ist eine wichtige Stufte für kreative und kompetente Nutzung."7 So profitieren die Jungen durch ihren Umgang mit den neuen Medien. Während den Jungen die geschlechtsspezifischen Unterschiede kaum bewusst sind, nehmen die Mädchen diese stärker wahr. Hier werden vor allem die üblichen geschlechtsspezifischen Rollenklischees reproduziert - Mädchen haben ein geringes technisches Interesse sowie große Ängste davor.8 Dennoch verfügen die Mädchen nur unwesentlich seltenerer über einen Zugang zum Internet, nutzen diesen aber viel weniger. Während junge Männer zu 35% das Internet sechs und mehr Stunden in der Woche nutzen, sind dies bei den jungen Frauen nur 18%.9 Auch bei der Studienwahl zeigt sich, dass Mädchen und junge Frauen in der Regel stärker als Männer an lebensweltlichen und praxisnahen Studienangeboten interessiert sind. So studieren Frauen eher Biologie oder Medizin als Maschinenbau oder Elektrotechnik. Der Anteil von Frauen in den Ingenieurstudiengängen ist in Deutschland nach wie vor gering. Trotz Steigerungsraten in den letzten Jahren ist nur jeder fünfte Studierende in der Informatik weiblich. Das bedeutet, dass Frauen in den kommenden 5 bis 15 Jahre nur zu einem Fünftel in der Berufsgruppe mit höchster Entscheidungsmacht mitmischen werden, also das Gesicht des Internets, der Software etc. prägen werden. Einschlägige Untersuchungen haben immer wieder festgestellt, dass erst während der Pubertät zwischen den Geschlechtern die berühmte "Technikschranke" installiert wird. Bis dahin, so die Erkenntnis, ist das technische Interesse von Kindern völlig unabhängig vom Geschlecht. "Dabei fußt die Zuschreibung Technik = Männerberuf keineswegs auf biologisch bedingten (Un-)Fähigkeiten, sondern auf der gesellschaftlichen Definition dessen, was "typisch Mann" oder eben "typisch Frau" ist."10 Mit einer angeborenen Technik-Distanz von Mädchen und Frauen hat das nichts zu tun. Mädchen und Frauen haben einen anderen Zugang zu Technik. Sie setzen auf ihren Gebrauchswert und den Bezug zur Lebenswelt, abstrakte Technikfaszination ist bei Mädchen seltener zu finden. Wie vielschichtig die Genderproblematik ist, wird einem erst klar, wenn man das Geflecht der geschlechtsspezifischen Erwartungshaltungen sichtet und dabei feststellen muss, dass auch Lernprogramme und LehrerInnen an der Reproduktion von Klischees beteiligt sind. Noch immer bestehen starke geschlechtsspezifische Unterschiede in den Lern- und Arbeitsformen. So zeigt sich z.B., dass der gemeinsame Schulunterricht in den naturwissenschaftlichen und technischen Fächern häufig nur den Bedürfnissen der Jungen, nicht aber denen der Mädchen gerecht wird. Sie lernen Physik oder Chemie leichter an praktischen Beispielen und konkreten Fragestellungen als mit Hilfe abstrakter Formeln, derer sich die LehrerInnen vorzugsweise bedienen und mit denen Jungen ganz gut zu Recht kommen. Wird der Stoff durch einen praktischen Versuch vermittelt, was den Schülerinnen eigentlich näher kommt, dann drängen sich meist nur die Jungen um die Apparatur, während die Mädchen im Hintergrund zuschauen. Auch die Fächerwahl in Leistungskursen der gymnasialen Oberstufe ist im hohen Maße geschlechtsspezifisch. So werden Naturwissenschaften, mit Ausnahme der Biologie, von Mädchen erheblich weniger gewählt, hingegen meiden Jungen die Sprachen. Zwar wurden z.B. in Baden-Württemberg verschiedene Einzelprojekte organisiert, um Geschlechterdisparitäten in den Schulen abzubauen, jedoch mangelt es bisher an einer grundsätzlichen Integration dieser Problematik in den Schulunterricht und natürlich auch in den Umgang mit den neuen Medien. Besondere Aufmerksamkeit müsste auch darauf gerichtet werden, wie im Rahmen der Lehramtsausbildung der Umgang mit neuen Medien stattfindet.

Es lebe das Notebook?

Studierende haben mittlerweile fast durchgängig (99%) die Möglichkeit, einen Computer zu nutzen. Die Mehrheit (82%) nutzt Computer in der eigenen Wohnung bzw. im eigenen Zimmer, ein Drittel (32%) bei ihren Eltern oder Freunden. Über einen Internetanschluss in der eigenen Wohnung bzw. Zimmer verfügt mehr als die Hälfte der Studierenden (54%), ein Viertel hat bei Eltern oder Freunden Zugang (24%) und zwei Drittel der Studierenden (68%) nutzen den Internetzugang an der Hochschule. Bei ihren Arbeitgebern nutzen Studenten die neuen Medien stärker als Studentinnen.11 Geschlechtsspezifische Unterschiede zeigen sich vor allem beim computerbezogenen Aufwand: Während Studenten rd. 16 Stunden pro Woche mit dem Computer beschäftigt sind, sind es bei Studentinnen sechs Stunden. Ist der Unterschied bezüglich des studienbezogenen Aufwandes noch nicht so groß (8 versus 7 Stunden), so zeigt sich im privaten Bereich eine deutliche Differenz. Hier sitzen männliche Studierende doppelt so lange (insgesamt 8 Stunden pro Woche) am Computer.12 Nach wie vor verfügen Studenten stärker über fundierte und breite Fähigkeiten bzw. Fertigkeiten im Umgang mit Computern und haben bessere Kenntnisse über deren Verwendungsmöglichkeiten. Besonders ausgeprägt ist dieser geschlechtsspezifische Unterschied bei den StudienanfängerInnen. Ein Zusammenhang zwischen der Wahl der Studienrichtung und der Medienkompetenz besteht insbesondere bei angehenden NaturwissenschaftlerInnen und MathematikerInnen sowie Wirtschafts- und IngenieurwissenschaftlerInnenn. Bei ihnen ist die Zahl der Studenten mit fundierten und umfassenden Computerkenntnissen weit höher als in anderen Fachrichtungen. Schlusslicht sind die StudienanfängerInnen in den Sozial- und Kunstwissenschaften sowie Lehramtsstudiengängen. Erhebliche Unterschiede zeigen sich auch zwischen Fachhochschulen und Universitäten. Bei den StudienanfängerInnen an Fachhochschulen sind EDV-Kenntnisse häufiger und intensiver vorhanden als bei denen an der Universität. Die rot-grüne Bundesregierung betreibt eine IT-Offensive in Bildung und Forschung u.a. mit dem Projekt Schulen ans Netz. Darüber hinaus gibt es das Aktionsprogramm Innovation und Arbeitsplätze in der Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts. Auch die Nutzung der Neuen Medien in den Berufsschulen wird durch das BMBF im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms der Bundesregierung gefördert. Neben der Förderung von solchen Initiativen wird der Aufbau von einer internetbasierten "Digitalen Bibliothek" vorangetrieben, um die zeit- und ortsunabhängige Nutzung wissenschaftlicher Publikationen sowie das schnelle und zielgenaue Suchen und Finden von Informationen zu ermöglichten. Zukünftig sollen die Studierenden nicht mehr an den Hochschulen persönlich präsent sein, sondern die Seminare kommen via Internet zu ihnen nach Hause. Somit löst sich Wissensvermittlung und Bildungsnachfrage zunehmend von Raum und Zeit. Virtuelle Hochschulen und curriculare Angebote werden vor allem von Teilzeitstudierenden und im expandierenden Weiterbildungssektor nachgesucht werden. Das Kursangebot ist flexibel, anpassungsfähig an allgemeine und spezifische Interessen, es ist jederzeit abrufbar und eignet sich hervorragend für berufsbegleitendes Studieren oder auch für viele Teilzeitstudierende. Mit der zunehmenden Nutzung von Notebooks und der damit verbundenen ständigen Verfügbarkeit der Netze in ihrer ganzen Funktionalität entstehen neue Lernformen, die Informationstechnologien wird in den Hochschulalltag einziehen. Hierbei ist es unabdingbar, dass in den Hochschulen Möglichkeiten geschaffen werden, um sich von jedem Punkt in das Netz einzuwählen, um so auf die Lehr- und Lernsoftware zuzugreifen. Dafür sollen während ihres gesamten Studiums alle Studierende Zugang zu einem geleasten Notebook-Computer mit standardisierter Software erhalten, um so den PC didaktisch in Übungen, Lehrveranstaltungen und Prüfungen zu integrieren. Die Universität Bremen bemüht sich seit Jahren um ihr Notebook-Projekt. Ziel ist es, bis 2005 ein Drittel aller Vorlesungen digital anzubieten. Jedoch ist für die meisten Studierenden ein Nootebook inklusive der entsprechenden Software - Kosten zwischen 1.500 bis 2.500 Euro - zu teuer. Die Studierenden benötigen Software, die urheberrechtlich geschützt ist, um beispielsweise Laborexperimente simulieren zu können. Laut einer internen Studie hatten an der Universität Bremen im vergangenen Jahr erst 17% der männlichen und 3% der weiblichen Studierenden einen tragbaren Computer.13

Notwendige Voraussetzungen

Aber auch die Notebook-Didaktik steckt noch in den Kinderschuhen. So sind für die Aufzeichnung und digitale Aufbereitung einer zweistündigen Vorlesung insgesamt zehn Personen vier Stunden beschäftigt. Daher muss die Einführung neuer Bildungstechnologien in der Lehre einhergehen mit Reformen des Studiums, um vorhandene Mängel zu überwinden oder zumindest zu verringern. So kann, z.B. durch den Einsatz neuer Medien, die Erreichbarkeit der Lehrenden günstiger, die Beratung und Betreuung der Studierenden intensiver oder das Üben und Vorbereiten auf Prüfungen besser unterstützt werden. Die Hochschulen müssen hinsichtlich der Standards von Ausstattungen, des Einsatzes und der Anwendung in der Lehre sowie der Einführung und Einbeziehung der Studierenden Kriterien erarbeiten, um vorhandene Disparitäten auszugleichen. Doch bisher überwiegt bei den Studierenden deutlich die skeptisch-vorsichtige Ablehnung neuer Medien für Lehre und Lernen, sei es aufgrund geringer Erfahrung damit oder aufgrund mangelnder Qualität vorhandener Angebote. Daher verlangt die Gestaltung von Lernsoftware wie der Einsatz von Internet und Multimedia in der Lehre einen hohen Standard. Dabei sollte ein angemessenes Design und einfache Verwendung, die didaktische Aufbereitung und hyperstrukturelle Nutzung sowie die curriculare Einfügung und substantielle Bedeutung berücksichtigt werden. Besonders wichtig ist aber auch die soziale Einbindung sowie eine tutorielle Betreuung.14 Um vorhandene Disparitäten zwischen Studentinnen und Studenten abzubauen, sind spezielle Kurse für Studentinnen zur Verwendung von Computern und Internet anzubieten, da gerade darin besonders große Rückstände gegenüber den Studenten, besonders an Universitäten, auftreten. Beispielsweise können spezielle Schnupperangebote der Hochschulen für Schülerinnen diese stärker für ein Studium der Informatik oder Naturwissenschaften motivieren. Darüber hinaus muss eine Studienreform in den informationstechnischen Studiengängen unter Einbeziehung geschlechtshomogener Kurse zusätzliche Angebote für Studentinnen schaffen. Des Weiteren müssen die Hochschulen für ein ausreichendes Angebot nach allgemeinen Computerkursen wie speziellen Internetkursen, vor allem in der Studieneingangsphase, sorgen. Hierbei wäre es wichtig, dass den Studierenden das Internet nicht nur als Instrument individueller Informationsbeschaffung vermittelt wird, sondern als Medium des interaktiven Austausches und der Kommunikation.15 Anmerkungen 1) Statistisches Bundesamt: Internetzugang in 43% der Haushalte und 62% der Unternehmen, Pressemitteilung, Wiesbaden, 06.02.2003 2) Vgl. ebd. 3) Vgl. ebd. 4) Frauen geben Technik neue Impulse e.V: (N)onliner Atlas 2002, August 2002, siehe auch www.frauen-ans-netz.de 5) Sibylle Picot, Michaela Willert: Politik per Klick. In: Deutsche Shell (Hrsg.): Jugend 2002. 14. Shell Jugendstudie, Frankfurt am Main, August 2002, S.262 6) Ebd. S.262 7) Ebd. S.263 8) Vgl. ebd. S.263 9) Vgl. ebd. S.265 10) Sylvia Meise: An der Technikschranke, tageszeitung vom 16./17.11.2002 11) Vgl. BMBF: Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland 2000. 16. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks, Bonn 2001, S.472 12) Vgl. ebd. S.473 13) Vgl. Die Zeit, 04.07.2002 14) Vgl. Tino Bargel: Studierende und die virtuelle Hochschule - Computer, Internet und Multimedia in der Lehre, Universität Konstanz: Arbeitsgruppe Hochschulforschung, Hefte zur Bildungs- und Hochschulforschung 30. Mai 2000 15) Vgl. ebd. Sabine Kiel ist Diplom-Sozialwissenschaftlerin, arbeitet als Öffentlichkeitsreferentin beim Studentenwerk Hannover und ist im BdWi-Vorstand