Sozialpädagogische Theorie zwischen Analyse und Zeitdiagnose

Sozialpädagogische Theorie zwischen Analyse und Zeitdiagnose

 

Zeitdiagnostik undTheoriebildung

Es dürfte Einigkeit darinbestehen, dass Theorien Sozialer Arbeit im Zeitverlauf einem vergleichsweisegroßen Wandel unterliegen. Überblickt man den historischen Verlauf der Positionen(vgl. etwa Niemeyer 2005; Marburger 1981; Dollinger 2006), so zeigen sichkulturelle und wissenschaftliche „Moden", die sich in den Entwürfenniederschlagen - was sich auch für Versuche der Bestimmungen theoretischerPositionen sagen ließe. Anstelle einer kumulativen Wissensanhäufung richten siesich auf „aktuell" erscheinende Perspektiven und etablieren Wissen, das eng anjeweils zeitgenössische Problemerfahrungen gebunden ist. Während einigeTheorien auf relativ abstrakter Ebene basale Grundstrukturensozialpädagogischer Theoriebildung herauszuarbeiten suchen und in diesem Sinnereflexiv angelegt sind, weisen andere Entwürfe ein hohes Maß an Zeitdiagnostikund -spezifik auf.

Dies ist an sich fürsozialwissenschaftliche Theorien nicht verwunderlich. Nach dem „cultural turn"sind objektivistische Theorien auf einem deutlichen Rückzug (vgl. Sack 2003),auch wenn gerade diese Wendung vor Augen führt, dass die resultierende Fragenach nicht-objektivistischen Theorievarianten ihrerseits einem zeitgebundenen Erkenntnisinteressefolgt. Man kann einer gegenwartsbedingten Perspektivität demnach nichtentkommen. Aber immerhin kann deren Bewusstheit es zulassen, selbstkritischeFragen zu stellen, die einer Aufklärung der Sozialpädagogik über ihre eigenenWissensbedingungen dienlich sein können.

Mit Blick auf diezeitdiagnostischen Anteile theoretischen Wissens soll dies im Folgendenangedacht werden. Den Ausgangspunkt der Überlegungen bildet die Erkenntnis,dass die kulturelle Prägung theoretischer Positionen und deren Bindung anStrategien der Plausibilisierung einem „objektivistischen" Gegenstandsbezugnicht gerecht werden. Theorien implizieren stets Legitimierungsmotoren undperspektivische Positionen und Weltsichten, die nur in reflexiver Annäherung zurekonstruieren sind. In ihrem Bezug auf soziale Probleme weisen Theorien ein„auch ideologisches Engagement" (Zima2004: 34) auf.

Postulate etwa einer durchFalsifikation vorangetriebenen Theoriebildung stoßen damit an Grenzen, insoweitsie Optionen einer weitgehend voraussetzungslosen Prüfung der Realität undeiner durch sie möglichen Widerlegung theoretisch rückgebundener Aussagenunterstellen. Offenkundig überdauern jedoch Theorien zumindest in gewissemAusmaß Nachweise von Inkonsistenzen und berechtigte empirische Kritik. Theorienin sozialpädagogisch relevanten Bezugsfeldern sind selten derart eindeutigoperationalisierbar, dass empirische Befunde tatsächlich geeignet sein könnten,ein Theoriegebäude nachhaltig zu beschädigen. Man denke exemplarisch an dietriebtheoretische These einer Reduktion von Aggressivität durch deren„Ausleben" (vgl. Nolting 1987: 175ff.) oder Mertons Hinweis auf eine überdurchschnittlicheätiologische Belastung unterer Schichten durch Kriminalitätsneigungen, die nachheutigen Wissensstand trotz unklarer Dunkelfeldbefunde unzureichend sind (vgl.Ludwig-Mayerhofer 2000). Unabhängig von einer zumindest kritischen empirischenBefundlage existieren die beiden Theorien bzw. Theorieströmungen weiter, sie werdennach wie vor als Referenzbelege angeführt und beweisen damit, dassentsprechende Theorien kaum widerlegbar sind, solange sie plausibel wirken.

In der Sozialpädagogik gilt dieAngewiesenheit auf Plausibilitätsbedingungen im hohen Maße, da Sozialpädagogikals problemorientierte und ‑bearbeitende Institution Akzeptabilitätbeanspruchen muss, um diese Position einnehmen und öffentliche sowie(sozial-)politische Unterstützung erfahren zu können. SozialpädagogischesWissen - in Disziplin und Profession- muss gleichzeitig disziplinären Bedingungen der Wissensproduktion gehorchen(vgl. Dewe/Otto 2001) und kulturellen, öffentlichen Plausibilitätskriteriengenügen (vgl. Hamburger 2002). Dieser zweite Aspekt illustriert, warum immerwieder - mitunter nicht unproblematische - Zeitdiagnosen angestellt werden, umsozialpädagogisches Handeln zu legitimeren. So reicht die Ahnengaleriesozialpädagogischer Gegenwartsdiagnostik von der „sozialen Frage", über eineangemahnte Entsittlichung der Menschen, ihre Atomisierung und krisenhafte Individualisierung,weiter zu Anomie, einer kapitalistisch bedingten Verelendung, einer systemischenKolonialisierung, fortgeschrittener Desintegration oder radikalisierterIndividualisierung weiter über eine ontologische Entbettung des postmodernenMenschen bis hin zu gesellschaftlicher Entgrenzung und darüber hinaus. DieDiagnosen besitzen keine inhaltliche Gemeinsamkeit - außer, dass siegesellschaftliche Krisenzustände unterstellen, die sich in Formen beschädigterIndividualität niederschlagen und aus deren argumentativer Objektivierungspezifische Formen sozialpädagogischen Handelns als „rationale" Gegenmaßnahmenabzuleiten sind. Es handelt sich um teilweise historisch aufeinander folgende,teilweise synchron konkurrierende Thesen über den Zustand der Gesellschaft, ausderen Anerkennung die Übernahme der implizit kommunizierten Weltsichten undHandlungsaufforderungen folgt.

Obwohl einige der Formelnunterkomplex oder schlicht unhaltbar erscheinen, wäre es ungenügend, sie nur zukritisieren, sondern man muss sich konstruktiv mit ihnen auseinandersetzen, umsozialen Wandel sozialpädagogisch thematisierungsfähig zu halten (vgl. Hornstein1999). Es ist ertragreich, ihre Rolle bei der Konstitution und Kommunikationsozialpädagogischer Wissensmöglichkeiten in den Blick zu nehmen, um zuverstehen, dass Zeitdiagnosen - so die hier zu vertretende These - ein Mittelsind, um in der Auseinandersetzung „legitimer" Positionen Theoriewandel zurealisieren und gleichzeitig kulturelle Plausibilitäten einzuholen. Es handeltsich nicht um das einzige, aber um ein wichtiges Instrument, mit dem permanenteNeujustierungen sozialpädagogischen Wissens vollzogen werden und das an einerSchnittstelle zwischen disziplinären, professionellen und kulturellen sowiepolitischen Diskursen verortet ist. In dieser Position und Einlagerung in verschiedeneDiskurse offenbaren Zeitdiagnosen grundlegende Mechanismen sozialpädagogischerWissensproduktion.

Vorausgesetzt wird mit dieserAnnäherung, dass eine Polarisierung von sozialpädagogischer Theorie undZeitdiagnostik nicht möglich ist, da Theorien stets auch zeitdiagnostisch gerichtetsind. Zudem sind Zeitdiagnosen theoretisch „gehaltvoll" bzw. zumindesttheoretisch anschlussfähig. Theorien und Zeitdiagnosen gegeneinander auszuspielen,scheint letztlich vor allem arrivierten Positionen dazu zu dienen, potentielle„Neuankömmlinge" zu diskreditieren. Gleichwohl sind diese tatsächlich nicht soausformuliert, dass von einer wissenschaftlichen Theorie zu sprechen wäre, daZeitdiagnosen nur mehr oder weniger stark mit etablierten Theorien assoziiertsind (vgl. Schimank 2000: 16). Zeitdiagnosen können aus bestehenden Theorienabgeleitet werden, während eine rein induktive, „theorielose" Betrachtungeinzelner sozialer Phänomene kaum möglich ist. Es muss also von einer Immanenzausgegangen werden, die sich in theoretisch orientierten Zeitdiagnosen oderauch zeitdiagnostisch ausgerichteten Theorien ausdrückt und die eine völligeTrennung der beiden Wissensformen nicht zulässt.

Immanenz bedeutet allerdingsnicht Identität. Eine „nur" zeitdiagnostische Theorie ließe zentrale Regelnwissenschaftlicher Theoriebildung außer Acht, da Zeitdiagnosen spezifische Charakteristikaaufweisen, die mit der Struktur und Funktion von Theorien nicht deckungsgleichsind. Münch (2004: 520) verweist am Beispiel von Entwürfen reflexiver Modernisierungauf eine für Zeitdiagnosen typische (Über-)Generalisierung empirischer Einzelbeobachtungen,die als Kennzeichen von Gesellschaften bzw. von Modernisierungsprozessen hypostasiertwerden. Reckwitz (2006: 24f.) attestiert Zeitdiagnosen eine hohe Sensibilitätfür gesellschaftliche Strukturbrüche, allerdings auch eine geringe Neigung, das(vermeintlich) Neue mit bekanntem Altem abzugleichen. Schimank (2000: 14ff.)nennt weitere Spezifika von Gegenwartsdiagnosen wie ein mittleresAbstraktionsniveau zwischen „Großtheorien" und (national- oder ereignis-)spezifischen Entwürfen, ein relativ hohes Maß an Spekulation und intendierter Eigen-Plausibilisierung,ein Moment gesellschaftsbezogener Kritik und Krisendarstellung, ein damitverbundenes Insistieren auf Handlungsdruck, eine Neigung zu Werturteilen undVereinfachungen komplexer Zusammenhänge. Einige dieser Aspekte, zumal diespekulativen Tendenzen und die empirisch ungesättigte Selbst-Legitimierung,scheinen zumindest kritikwürdig zu sein und ranghohen Reflexionsbedarfanzuzeigen. Gleichzeitig zeigt Schimanks Andeutung, die Diagnosen leisteteneinen „zunehmend wichtig gewordenen Beitrag" (ebd.: 17) zur Aufklärung derGesellschaft über sich selbst, dass es ungenügend wäre, nur bei einer Kritik zuverharren. Zeitdiagnosen können nützlich sein, um veränderte Wissensbedingungenund Handlungsgrundlagen aufzuzeigen und neuartigen Plausibilitätsstrukturennachzugehen. Dies gilt auch für die Sozialpädagogik.

Umgekehrt wäre es aber ebenfallsunbefriedigend, Zeitdiagnosen in der Sozialpädagogik als funktionaleNotwendigkeiten abzuhandeln. Mitunter sind Zeitdiagnosen einseitig und widersprechenden Forderungen analytischer Selbstkritik, so dass eine kritische Erörterung erfolgenmuss. Angesichts eines überbordenden Angebotes entsprechender Diagnosen undernüchternder Erfahrungen mit zumindest einigen von ihnen (vgl., am Beispielder Theorien reflexiver Modernisierung, Baader 2004), ist in Rechnung zustellen, dass in der Sozialpädagogik ein höheres Maß an Skepsis undSelbstkritik benötigt wird, als es derzeit anzutreffen ist, und zwar im„Mainstream" wie auch in den sich „kritisch" verstehenden Theorievarianten. Dieteilweise vorherrschende Sorglosigkeit im Umgang mit Zeitdiagnosen lässt esangeraten erscheinen, eine grundlegende Skepsis ihnen gegenüber zu fordern,selbst wenn diese nicht die Absicht verfolgen kann, Zeitdiagnosen zu verhindernoder per se diskreditieren zu wollen. Letztlich scheint beides wichtig, ihreAnerkennung und ihre kritische Aufarbeitung.

 

Einige Funktionen sozialpädagogischer Zeitdiagnosen

Nach den Hinweisen auf allgemeineCharakteristika sozialwissenschaftlicher Zeitdiagnosen, die auch für dieSozialpädagogik gelten, kann spezifischer nachgefragt werden, um ihre Rolle inder Sozialpädagogik weiter zu klären. Eine Wissenschaft wie die Sozialpädagogik,in der „das Verhältnis des Individuums zur sozialen Welt in den Vordergrund"(Hamburger 2003: 15) rückt und dies in der Regel „auf soziale Probleme" (ebd.:17) verweist, muss die Relationen interpersoneller Beziehungen stets neuaufnehmen und hinterfragen. Es nimmt deshalb kaum Wunder, dass dieSozialpädagogik hochgradig zeitdiagnostisch geprägt ist.

Interessant ist bezüglich dieserAnforderung, dass in sozialpädagogischen Theorien in hohem Maße die Tendenzvorherrscht, reaktiv zuargumentieren, d.h. soziale Krisen als gegebene Tatsachen zu unterstellen,gegen die sozialpädagogisches - und vor allem: stets neues - Wissen und sozialpädagogische Handlungsoptionen benötigtwerden (zu Nachweisen im historischen Diskurs vgl. Dollinger 2006). Einederartige Argumentationsrichtung besitzt offensichtliche Vorteile, aber siescheint in verschiedener Hinsicht auch überdenkenswert.

Zunächst fällt auf, dass infolgeder reaktiven Positionierung sozialpädagogischen Wissens Objektivierungen dessozialen Lebens unvermeidbar sind. Man verbleibt in der Tradition Durkheims,denn „das" Soziale tritt als krisenhaft gestörte Objektivität auf. Es scheintvorrangig Bedarf zu bestehen, die spezifische Art einer vorherrschenden Anomiezu klären, anstatt zu fragen, welche Voraussetzungen, Interessen,Normalitätserwartungen und Menschenbilder in ihre Diagnostik einfließen undwelche Rolle der Sozialpädagogik hierbei zukommt. Auch reflexive undanalytische Kompetenzsteigerungen werden der Sozialpädagogik mitunter vor demHintergrund „objektiv" gegebener sozialer Krisen und Veränderungen anempfohlen.Als Gegen-Handlung und Gegen-Wissen scheint die Sozialpädagogikdabei ohne eigene Interessen und Perspektiven zu sein, da sie lediglichexpliziert, was an Problemen zu skandalisieren und an sinnhaften Interventioneneinzulösen ist.

In diesem Kontext ist es nichtverwunderlich, warum Pestalozzi zur„Mutter aller Schlachten um die Sozialpädagogik" (Niemeyer 2005: 19) werdenkonnte, denn er vermittelte genau diesen Anschein einer selbstlosen Sorge inAnbetracht gesellschaftlich hereinbrechender Krisen: Er trat als altruistischerHelfer auf, der gegen alle Widerstände im Dienst der Heranwachsenden und inderen ausschließlichem Interesse tätig wurde. Sein Scheitern in praktischer Hinsichtdürfte dabei weniger ein Malus denn ein Symptom der Situation sein, in der sichdie Sozialpädagogik gegenüber anomischen gesellschaftlichen Strukturbedingungensieht. Insofern Sozialpädagogik mit Subjekten und deren „Erziehung" bzw.„Bildung" befasst ist, muss sie in Kauf nehmen, die basalen Bedingungen, diefür die angemahnte soziale Beschädigung von Subjektivität verantwortlich zeichnen,nicht grundlegend aufheben zu können.

Die aus dieser Argumentationresultierende Lage ist paradox: Einerseits scheint die Gesellschaft in einer„Dauerkrise" (Böhnisch et al. 2005: 103) befindlich zu sein, die sich andererseitsimmer neu stellt. Die Dauerkrise verlangt Zuspitzungen, Radikalisierungen, nochtiefergehende Enttraditionalisierungen, fundamentalere Entbettungen usw. Nurmit Hilfe solcher Dramatisierungen kann die Sozialpädagogik aus ihrer paradoxenargumentativen Lage befreit werden: Die Behauptung einer permanenten anomischengesellschaftlichen Konstellation erlaubt es zwar, die Sozialpädagogik alssoziale Institution mit dauerhafter Legitimität auszustatten, wenn es gelingt,die „Qualität" der Krise als (sozial-)pädagogische Aufforderungsstruktur zukonzipieren. Aber diese Krisenunterstellung muss die Frage nach sich ziehen, warumdie Gegenmittel bislang nicht erfolgreich waren. Mittel, die gegen sozialeProbleme eingebracht werden, unterliegen der Gefahr, verschlissen zu werden.Faktisch werden die meisten Probleme moderner Gesellschaften nicht gelöstVielmehr resultieren aus Interventionen in komplexe Zusammenhänge neue Folgeprobleme(vgl. Nedelmann 1986), so dass von einer langfristigen Persistenz sozialerProbleme auszugehen ist. Wenn die Sozialpädagogik demnach mit dem Anspruchaufwartet, eine rationale personenbezogene Form der Krisenlösung darzustellen,so muss sie - v.a. angesichts eines im 20. Jahrhundert deutlich angewachsenenPersonalbestandes (vgl. Rauschenbach 1999: 35ff.) - in der Lage seinauszuweisen, weshalb es nicht inihrer Verantwortung liegen kann, die von ihr thematisierten Krisen zu beheben(wohl aber, sie zu bearbeiten). Sie verfolgt Problemdefinitionen, die auf sieverweisen, ohne sie für Lösungen verantwortlich zu machen. Die Sozialpädagogikbenötigt Differenzen, die zwischen beiden Aspekten glaubhaft zu vermitteln inder Lage sind.

Dies veranschaulicht diebesondere Angewiesenheit der Sozialpädagogik auf eine sukzessive dramatisierte Zeitdiagnostik;Behauptungen sozialer Zäsuren erlauben den argumentativen Balanceakt zwischender Legitimierung eigener Zuständigkeit für Problembearbeitungen und demfehlendem Potential, hierbei erfolgreich zu sein. Angesichts der Enttäuschungselbst geweckter Hoffnungen ist es kein Wunder, wenn aus sozialpädagogischerSicht beharrlich auf historische Brüche, auf neuartige gesellschaftlicheFormationen oder Regimes insistiert wird. Unabhängig von der Frage, ob dies in„objektivistischem" Sinne „richtig" ist oder nicht, werden damit soziale Konstellationentheoretisiert, von denen - wie es die „Deutsche Schule" (1902: 766) pointiertformulierte - „unsere Vorfahren (...)keine Ahnung hatten." Da sie scheinbar „keine Ahnung" hatten, konntensie höchstens relevante Aspekte markieren, aber keine für aktuelle Situationengültigen Stellungnahmen artikulieren. In dieserHinsicht muss die Sozialpädagogik ein Problem mit ihrer Vergangenheit haben,während umgekehrt etwas über die Mechanismen ihrer von Zeitdiagnosen abhängigenWissensproduktion und Wissensvoraussetzungen gerade aus der Geschichte gelerntwerden kann.

Für die Sozialpädagogikmaßgebliche Funktionen von Zeitdiagnosen ergeben sich unmittelbar aus dieserBesonderheit eines programmatischen Bruchs mit früheren Positionsbestimmungen.Er suspendiert insbesondere die Frage nach der Kontinuität von Problemlagen undproblembezogenen Bearbeitungsformen und führt eine krisenorientierte, sozialobjektivierendeZeitperspektive ein: Problembearbeitung scheint in der Hoffnung auf einebessere Zukunft nötig; die Zukunft aber tritt nicht als bessere Gesellschaftein, sondern als Extremisierung von Problemen und als Deprivation vergangenerRisikolagen, deren genauere Analyse hinfällig zu sein scheint, währendneuerliche Anläufe der Problemrevision nötig werden. Als problembearbeitendeInstanz negiert sich die Sozialpädagogik damit selbst, um sich neu hervorzubringen.So statten die Zeitdiagnosen die Sozialpädagogik, im gelingenden Fall, mitkultureller Legitimität aus, sie erlauben die Ausfechtung konkurrierenderTheorieoptionen unter Einbeziehung einer Deutung aktuellerHandlungserfordernisse, sie situieren sozialpädagogisches Wissen imöffentlichen Raum, sie weisen „rationale" Handlungsformen aus, sie kritisiereneingeschliffene Deutungen, sie drängen auf Innovationsbedarf u.a.m.

Nicht zu vergessen ist aber derPreis des damit beschrittenen Weges, denn Zeitdiagnosen sind keineselbstkritischen Analysen. Sie weisen nicht nur weg von einer genauenAufarbeitung historischer Positionen und Positionsbestimmungen und entheben dieSozialpädagogik tendenziell ihrer Geschichte. Genauso wichtig ist ihreAbhängigkeit von Weltsichten und normativen Vorentscheidungen, die erst mehroder weniger mühsam rekonstruiert werden müssen. Schimank (2000: 17) sprichtdies als „unverkennbaren spekulativen Überhang" von Zeitdiagnosen an. InsofernRekonstruktionsarbeit in den Diagnosen in der Regel nicht angestrebt wird - siewollen im Gegenteil eine spezifische Sicht der Gegenwart plausibilisieren -,muss eine disziplinäre Kultur der Skepsis etabliert werden, die in derSozialpädagogik bislang zumindest noch nicht vollständig entwickelt scheint. Esist erforderlich, eine sehr viel radikalere Skepsis, als sie bisher verbreitetist, zu institutionalisieren, und dies vor allem mit Blick auf die implizitenPrämissen und Folgewirkungen von Zeitdiagnostiken sowie auf die ihnen inhärentennormativen Grenzziehungen legitimen und illegitimen Verhaltens. Wie Groenemeyer(2007) konstatiert, folgen beispielsweise die neueren Formeln eines„Risikoverhaltens" oder „antisozialer" Verhaltenstendenzen tradiertenUnterscheidungen von Devianz und Normalität. Solange diese teilweiseunkenntlichen Grenzbestimmungen kulturelle und wissenschaftliche Diskurseprägen, besteht die Gefahr, dass an sie anknüpfende Zeitdiagnosen partikulareInteressen generalisieren und in Abhängigkeit von Commonsense-ArgumentationenErwartungshorizonte schaffen, die an die von der Sozialpädagogik unterstütztenPersonenkreise ohne eigenständige sozialpädagogische Analyse adressiert werden.

Dies besitzt eine besondereImplikation, denn aus sozialen Krisendiagnosen kann vergleichsweise leicht eineDrohung mit den gesellschaftlich Bedrohten werden. So wird aus Anomietheoriendeduziert, es sei von Sozialisationsschäden und stresshaften Überforderungender Menschen auszugehen. Dies geschieht im Rahmen des Versuchs,sozialpädagogische Zugänge zu ermöglichen und zu öffnen, aber es bleibt bei derBotschaft sozialisationsgeschädigter, überforderter AdressatInnen (vgl.Kappeler 2007). Wie mit diesen verfahren wird, liegt vielfach nicht in der Handder Sozialpädagogik selbst. Die subjektive Sinnhaftigkeit und Bedeutung vonHandlungsformen, die als deviant eingeschätzt werden, kommen nur partiell inden Blick, wenn sie als letztlich irrationale Reaktionen auf gesellschaftlichinduzierten Stress wahrgenommen werden. Im Gegenteil: „Objektive"Gesellschaftskrisen werden mit einem eingeschränkten individuellenVerhaltensraum assoziiert, was vordergründig plausibel wirken mag, da zweikulturell negativ erachtete Sachverhalte in kausale Relation gestellt werden.Insofern soziale Probleme und Krisenzustände aber nicht wertneutralobjektiviert werden können und Problemerklärungen von einer impliziten„ideologischen Prämisse" (Edelman 1988: 179) abhängen, wird in dieKausaldeutung eine perspektivische Gegenwartsinterpretation eingelagert.

Anomietheoretische Hinweise aufschwindende solidarische Bindungen oder andere Negativerscheinungen modernenLebens müssen vor diesem Hintergrund in den Blick nehmen, dass sie AdressatInnenSozialer Arbeit gerade dann zur Disposition punitiver Zugriffe stellen, wenndie entsprechenden Zeitdiagnosen zutreffen. Eine Befürwortung helfender stattstrafender Zuwendungen dürfte nicht zu mobilisieren sein, wenn die Prämisseneiner ent-solidarisierten Gesellschaft richtig sein sollten. Dies illustriertdie Ambivalenz von Gegenwartsdiagnosen, die mitunter vorschnell und sehrpointiert komplexe Soziallagen thematisieren, vielfältige Arten individuellerHandlungsmöglichkeiten auf ein kleines Spektrum (devianter) Verhaltensweiseneinschränken und diese als Symptome einer gesellschaftlichen Krise markieren.

 

Lektionen

Wählt man als Referenzpunkt dieMagersche Begriffsprägung im Jahre 1844, so liegen derzeit über einen Zeitraumvon über eineinhalb Jahrhunderten Erfahrungen mit sozialpädagogischenZeitdiagnosen vor. Sie können genutzt werden, um die Nebenfolgen entsprechenderStellungnahmen zu erschließen, um ihre impliziten Gehalte bewusst zu machen unddie Normalitätshorizonte zu analysieren, mit denen die AdressatInnensozialpädagogischer Leistungen durch kulturell verbreitete Gegenwartsdeutungenkonfrontiert werden. So ist z.B. in Rechnung zu stellen, dass Prozesse einerselbsterfüllenden Prophezeiung generiert werden können, wenn sozialwissenschaftlichesWissen mit kulturell verfügbaren und plausiblen Interpretationen modernenLebens angereichert und dabei auf aktuelle Gefährdungszustände aufmerksam gemachtwird (vgl. Schimank 2000: 18). Es ist etwa zu fragen, ob die breite Adaptionder neueren Individualisierungstheorien in der Rückschau nicht den Eindruckunterstützte, der Einzelne müsse ohne solidarische Beziehungen auskommen undsein Leben nach der vermeintlichen Erosion gesellschaftlicher Makrofigurationenim Stile eines selbstverantwortlichen „Selbst-Unternehmers" führen. Dieempirische Basis dieser Auslassungen war schon immer schwach (vgl. Burkart1994; Friedrichs 1998; Friedrichs et al. 1998; Geißler 1996), aber je mehr Interpretenihr folgten, desto eher musste es plausibel wirken, aus dieser putativ„objektiven" Diagnose die „rationalen" Schlüsse zu ziehen. Ein stärkerentwickeltes Bewusstsein um die Virulenz solidarischer Bindungen, um diefaktische Anerkennung sozialpolitischer Sicherungsmaßnahmen in der Bevölkerungund um die Wirkmächtigkeit sozialer Ungleichheiten auf kollektive undindividuelle Optionen der Lebensführung hätte es zumindest erschwert, sozialpolitischeReformen durchzuführen, die von einem singulären, von solidarisch vermitteltenRessourcen relativ unabhängigen Einzelnen ausgehen.

Dies bedeutet nicht, diesozialpädagogischen Zeitdiagnosen hätten entsprechende Maßnahmen verursacht.Aber es ist zu bedenken, welche Folgen mehr oder weniger unkritisch adaptierteZeitdiagnosen nach sich ziehen können, und wie sie selbst im wissenschaftlichenDiskurs ohne die erforderliche Abschätzung der tatsächlichenArgumentationsbasis mitunter reproduziert werden. Die Tatsache sozialen Wandelsist dabei offenkundig vorauszusetzen. Aber es macht einen Unterschied, ob ervorsichtig, selbstkritisch und eingedenk der Nebenfolgen der jeweils gezogenenSchlüsse und Formgebungen analysiert wird, oder ob er zeitdiagnostisch-spekulativdiagnostiziert, mit einem Krisenjargon unterlegt und in möglicherweise blumigerSprache der kritischen Antwort entzogen wird.

Welche Forderungen sind alsoaufzustellen? Man wird zunächst ein hohes Maß an sozialpädagogischerSelbstreflexivität postulieren müssen. Es bedarf wissenschaftstheoretischer Analysemomente,die in die sozialpädagogische Theorie- und Wissensproduktion und deren Rekonstruktioneinzulagern sind. Theoriebildung ähnelt derzeit z.T. Versuchen der zeitdiagnostischPlausibilisierung und Legitimierung einzelner Positionen undHandlungsmöglichkeiten, ohne die Ambivalenzen und Folgewirkungen, insbesonderefür die adressierte Klientel, in den Blick zu nehmen. Ob Zeitdiagnosen aber denAdressatInnen sozialpädagogischer Leistungen nützen, ist fraglich, dennzunächst suchen sie spezifische sozialpädagogische Wissensformen als solche zustützen. Gerade dies macht sie im Theoriediskurs attraktiv - und auch hartnäckig.Reflexivität kann letztlich nur gegen die immanente Logik von Zeitdiagnosenetabliert werden, da sie sich durch emphatische und spekulativ angereicherteVersuche auszeichnen, „Neues" und Krisenhaftes auszuweisen. Die damitausgedrückten Handlungsaufforderungen widersprechen dem Zeit- undReflexionsbedarf gewissenhafter Analyse. Dennoch ist eine Selbstbeschränkungangezeigt; sie kann auf mehreren Wegen eingebracht werden:

Zunächst können empirische Nachweisenicht außer Acht gelassen werden. Behauptungen einer Auflösung sozialer undfamilialer Bindungen, einer Entmoralisierung des Zusammenlebens, eines Endesder Arbeitsgesellschaft - um die drei wichtigsten Foki sozialpädagogischerKrisendiagnosen zu nennen - bedürfen gehaltvoller empirischer Überzeugungsarbeit.Solange sie nicht erbracht ist, ist es angezeigt, spezifischere Analysen zuverfolgen, die von Veränderung undKontinuität ausgehen und die jeweiligen Teilgruppen konturieren können, dievon Wandel in besonderem Maße betroffen sind.

Wie oben geschildert, tangierenempirische Analysen Zeitdiagnosen aber stets nur partiell. Burkart (1998: 128)formuliert bezüglich neuerer Individualisierungsthesen, es werde ähnlich einemChamäleon bei empirischer Gefahr schlicht „die Farbe gewechselt". Deshalb mag ergänzendzur Forderung nach empirischer Anschlussfähigkeit und Prüfbarkeit als Mindestforderungein kritisches Bewusstsein um die kommunizierten Menschen- und Ordnungsbilderhilfreich sein, um eine gewisse Beschränkung emphatischer Diagnosen zu erreichen.Trends können benannt und sozialer Wandel thematisiert werden, aber sie sindals solche zu kennzeichnen und in ihrem Wirkungskreis zu bestimmen. Diesverlangt ein Kleinarbeiten globaler Diagnosen, ihre nähere Spezifizierung undKontrastierung durch alternative Befunde, um „blinde Stellen" und Prämissen zuexplizieren. Es werden Selbstkritik und mühevolle Analysen erforderlich, aberdie wissenschaftliche Redlichkeit entsprechender Ausführungen wird erhöht. Nebenfolgenvon Zeitdiagnosen wie eine unbewusste Diskreditierung subjektiverHandlungsausrichtungen der AdressatInnen kämen konturschärfer in den Blick,wenn Argumentationsprämissen verdeutlicht würden.

Eine weitere Forderung verweistauf die Thematisierung der Rolle der Sozialpädagogik in der diskursivenKonstitution sozialer Lebensbedingungen. Im zeitdiagnostischen Rahmen schaffensich sozialpädagogische Theorien die Art von Gesellschaft, gegen deren Krisesie antreten. Eine Entdinglichung des Sozialen bleibt damit in derSozialpädagogik grundlegend restringiert: Es ist zwar zeitdiagnostischanschaulich zu machen, dass spezifisch ausgerichtete, flexible soziale Räume zuetablieren sind, die Möglichkeiten der Selbst-Bildung und der Revisionbeschädigter Subjektivitäten gegen aktuelle gesellschaftliche Missständeeinbringen. Die Kehrseite dieser Räume aber bleibt häufig eine objektivistischeKrisenunterstellung, die als argumentative Basis dafür fungiert, „pädagogische"Räume einzufordern. Es tritt eine Polarisierung eines krisenhaften und einesfriedliche(re)n sozialen Ortes auf. Polarisierungen wie diese ermöglichenaufgrund ihrer impliziten Normativität plausible Selbstpositionierungen: Dortsteht eine krisenbedrängte Gesellschaft, hier der geschützte sozialpädagogischeRaum; dort eine traditionsgebundene (Vor-)Moderne, hier eine krisenhafte (Post‑,oder Zweite) Moderne; dort eine kolonialisierende Welt des Systems, hier einezu schützende Lebenswelt; dort eine anomische Gesellschaft, hier ein Subjekt inseinen Anstrengungen der Lebensbewältigung. Ohne Zweifel bereitet es„Schwierigkeiten, nicht oppositional zu denken" (Balzer 2006), aber esverspricht Erkenntniszugewinn. Er kann erwartet werden, wenn Polarisierungenaufgebrochen - was nicht heißt: aufgehoben - werden und ihre kulturelleEinbettung reflektiert wird.

Bei der Frage nach derPerspektivität sozialpädagogischer Zeitdiagnosen ist zu dem Punktzurückzukehren, an dem Polarisierungen wie die genannten aufgestellt und mitPlausibilität ausgestattet werden. Es bedarf der Frage nach deminteressenspezifischen „Sinn" und der Herkunft entsprechender Wissensbestände.Zeichnen sich Zeitdiagnosen durch Momente der Simplifizierung, der Spekulationund der Überzeichnung partikularer Trends aus, so muss sichtbar gemacht werdenkönnen, welchen sozialmoralischen Ursprung sie besitzen und welche implizitenNormalitätsvorschriften sie zum Nutzen welcher Gruppen verfolgen. Eine gegenzeitdiagnostische (Schein-)Evidenzen gerichtete Analyse muss sich demnach einemTheorietypus verpflichtet fühlen, der, soweit möglich, nicht-objektivistischverfährt, der Kontingenzen als solche benennt und nach basalen Wissensoptionenfragt (vgl. Dollinger 2008). Suchen zeitdiagnostische Krisenappellationensozialpädagogische Handlungsfelder unter Hinweis auf überforderte Subjektivitätim Kontext radikalisierter Modernisierung zu legitimeren, so muss eine analytischePosition erörtern, woher dieses Wissen stammt, wem es nützt und wer mit welchenFolgen auf diese Weise adressiert wird. In anderen, kurzen Worten: Es istBedarf vorhanden, ein Mehr an Machtanalyse, Wissenssoziologie undWissenschaftstheorie in der sozialpädagogischen Theoriebildung zu verankern.

 

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PD Dr. BerndDollinger, PH Freiburg, Abteilung Sozialpädagogik, Kunzenweg

21, 79117 Freiburg;

E-mail:bernd.dollinger@ph-freiburg.de