Integration - Nein Danke!

Ein Wort, das ein Angebot vortäuscht und Rassismus verschleiert

Der Begriff „Integration“ hört sich harmlos, sogar positiv an, aber hinter ihm verbirgt sich eine systematische Politik der Ausgrenzung. Unter Androhung von Zwangsmaßnahmen sollen sich die integrieren, die eh schon zu den Entrechteten gehören. So sollen sich z.B. Empfänger_innen von Arbeitslosengeld II zu den miserabelsten Bedingungen in den Arbeitsmarkt „integrieren“.

Nach dem gleichen Schema wird mit der „Integrationskeule“ Migrant_innen vorgeschrieben, „Integrationsleistungen“ zu bringen. Dabei werden ihnen die gleichen Chancen und Rechte verwehrt: Seit mehr als einem halben Jahrhundert wird alles unternommen, damit Migrant_innen sich nicht als gleichberechtigte Menschen in diese Gesellschaft einbringen können. Und da direkte oder indirekte rassistische Zuschreibungen und Spaltungen unter dem Schirmbegriff „Integration“ vertreten werden, sind sie heute mehr denn je salonfähig geworden und gelten als Meinungsfreiheit.

Migrant_innen werden einerseits als unerwünscht und noch dazu als willkommene Sündenböcke dargestellt; andererseits werden sie dazu verpflichtet, zugeschriebene „Defizite" selbst auszuräumen. Diese Heuchelei und diese Verzerrung der Tatsachen werden auf geschickte Art und Weise unter dem Label „Integration“ betrieben. Während man so tut, als fördere man die Migrant_innen in ihrem eigenen Interesse bei der Eingliederung in die Gesellschaft, tut die deutsche Migrationspolitik das Gegenteil. Erst bei genauem Hinschauen werden die wahren Absichten und Effekte der „Integrationspolitik“ deutlich. Selbst ein vorbehaltloses Aufeinanderzugehen auf gleicher Augenhöhe, das unter ungerechten Verhältnissen eh nicht die Lösung sein kann, war und ist nicht das Ziel der Integrationspolitik.

Offensichtlich wird ein vermeintlicher Gegensatz von WIR und die ANDEREN in die Köpfe eingehämmert. Dies zeigt in allen Gesellschaftsschichten und -gruppen seine Wirkung: WIR steht für die abendländliche Mehrheitsgesellschaft samt ihrer „überlegenen Leitkultur“ und der kapitalistischen Leistungsideologie; die ANDEREN sind die Fremdkörper, die unter anderem als kriminell, unzivilisiert und bildungsfern diffamiert werden. In ihren Verlautbarungen hetzen Meinungsmacher_innen vor allem gegen Menschen mit (vermeintlich) islamischem Hintergrund als die Protagonisten dieser konstruierten ANDEREN. (Sarrazins rassistische Äußerungen sind ein vorläufiger Höhepunkt dieser Stoßrichtung.)

Um diese Zurechtweisung praktisch zu untermauern, werden vielfältige Maßnahmen verordnet, die mit Sanktionen verbunden sind. Das Ziel ist, Migrant_innen, vor allem die aus prekären Lebensumständen, entweder bedingungslos zu disziplinieren oder konsequent auszugrenzen.

Die Verlogenheit, die unter dem Begriff „Integration“ betrieben wird, findet ihren aktuellsten Ausdruck in den so genannten „Integrationsverträgen“ der Bundesregierung. Damit soll die längst festgeschriebene Unterwerfung der unerwünschten Migrant_innen durch ihre eigenhändige Zustimmung zementiert werden. Die Diktatur der Integration ist mittlerweile so stark vorangetrieben worden, dass selbst Teile der Migrant_innen als Komplizen herangezogen werden.

Wir verurteilen aufs Schärfste das Gedankengut, das unter dem Deckmantel „Integration“ den migrantischen Teil der Gesellschaft einerseits diffamierend ausgrenzt und andererseits sie belehrend zu überdurchschnittlichem Gehorsam verpflichtet.

Die hetzerischen und menschenverachtenden Politiken, die den Begriff „Integration“ ausmachen, müssen komplett auseinander genommen und entlarvt werden. Deswegen heißt unser Motto:

 

„Integration“ – Nein Danke!

Gleiche Rechte und Chancen statt Rassismus!

 

Nähere Ausführungen zu den Bereichen Sprache, Bildung, Arbeitswelt, Sozialleistungen, Parallelgesellschaft, Kriminalität, Gewalt etc. sind auf unserer Internetseite zu lesen! www.integration-nein-danke.org