Bibeltreu in Schule und Hochschule

Zur Akkreditierung evangelikaler Bildungseinrichtungen

Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, gewinnen evangelikale Gruppierungen wachsenden Einfluss in Bildungseinrichtungen. Christoph Lammers über parawissenschaftliche Tendenzen in Bildung und Wissenschaft und über die ›Freiheit, die sie meinen‹.

Für fundamentalistische ChristInnen gilt Gott als höchste Autorität in allen Lebenslagen. Sie sind bibeltreu, vertreten ein rückwärtsgewandtes Geschlechterrollenverständnis und missionieren mit diesem Anspruch in der ganzen Welt. Etwa 1,5 Mio. Menschen in Deutschland bezeichnen sich als bibeltreu. Wie notwendig es ist, sich aus bildungstheoretischer Perspektive mit dem Evangelikalismus in Deutschland auseinander zu setzen, zeigt die Tatsache, dass der Wissenschaftsrat bereits vier evangelikale Einrichtungen akkreditiert und sie damit den öffentlichen Hochschulen faktisch gleichgestellt hat. Unter dem Deckmantel der Freiheit der Wissenschaft predigt man an diesen Hochschulen gegen die moderne Wissenschaft und gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Zudem behauptet sich die evangelikale Theologie als Alternative zur text- und traditionskritischen Theologie. Selbstbewusster denn je drängt diese konservative Bewegung in die Öffentlichkeit.

Mit der Bibel in die Schule

Neben den staatlichen Bildungseinrichtungen sind vor allem weltanschauliche Träger - wie konfessionell gebundene Privatschulen und die auf die Anthroposophie Rudolf Steiners begründeten Waldorfschulen - auf dem Bildungsmarkt vertreten. Seit vielen Jahren versuchen sie durch gezielte Lobbyarbeit Einfluss auf die Bildungsinhalte zu nehmen.1 Von dem Erfolg privater Träger auf dem Bildungsmarkt haben auch christliche Privatschulen mit einem dezidiert bibeltreuen Bekenntnis profitiert. Sie sind bereits mit 85 Schulen in Deutschland (2006: 71) vertreten. Die Nachfrage nach diesen Schulen ist ungebremst. Selbst Eltern, welche nur rudimentäre Bindungen zu den Kirchen aufweisen, sehen ihre Kinder in bibeltreuen Schulen besser aufgehoben als an den öffentlichen.

Als Alternative zu den staatlichen Schulen haben sie die Möglichkeit ihren Unterricht flexibler zu gestalten. Das kommt v.a. den Eltern entgegen, die große Vorbehalte gegenüber dem Biologieunterricht (etwa in Bezug auf Sexualkunde und die Darwinsche Evolutionstheorie) oder an einem ›Sittenverfall‹ an staatlichen Schulen haben.2 Sie bilden eine Alternative zum System, was sich ihrem Leitmotiv entnehmen lässt. So beschreibt beispielsweise die Georg-Müller-Schule Bielefeld in ihrem geistlichen und pädagogischen Konzept: "Einzige Autorität und Richtschnur für Leben und Lehre ist die Bibel, das zuverlässige und wahrhaftige Wort Gottes."3 Wer jetzt einen Widerspruch zur Landesverfassung in Nordrhein-Westfalen erwartet, sieht sich getäuscht. Denn in Artikel 7(1) liest man dort als Erziehungsziel: "Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor der Würde des Menschen und Bereitschaft zum sozialen Handeln zu wecken, ist vornehmstes Ziel der Erziehung."

Die Politik begrüßt ausdrücklich, dass die privaten Träger sich stärker engagieren. Der Westdeutsche Rundfunk recherchierte in NRW zu bekannt gewordenen Fällen, bei denen an evangelikalen Bekenntnisschulen statt bzw. neben der Evolutionstheorie der christliche Schöpfungsglaube als Alternative unterrichtet wurde. Die Redaktion der Sendung wurde in ihren Annahmen bestätigt und konfrontierte die damalige Kultusministerin von NRW, Barbara Sommer (CDU), mit dieser Situation. In Ihrer Antwort betonte sie: "Ersatzschulen [...] bereichern die Schullandschaft. Ich wünsche mir natürlich als Schulministerin ganz besonders, dass es eine pädagogisch bunte Blumenwiese gibt. Und da freue ich mich also über jede Ersatzschule [...] in freier Trägerschaft."4 Man muss davon ausgehen, dass diese Ansicht nicht auf die damalige mittlerweile abgewählte CDU/FDP-Landesregierung beschränkt ist. Dies kommt den im Verband Evangelischer Bekenntnisschulen (VESB) organisierten Schulen sehr entgegen. Nicht nur, dass ihnen als freie Träger das Recht eingeräumt wird, den Lehrplan durch außerordentliches Material zu erweitern, sie richten, wie oben gesehen, ihr Profil ganz nach der Bibel aus. Probleme scheint es nicht zu geben - ganz im Gegenteil. Weder Eltern, noch Schulaufsicht oder Politik sehen darin ein Defizit.

Mit der Bibel ohne Schule

Man muss davon ausgehen, dass etwa 1.500 Kinder in Deutschland aus religiösen Gründen nicht zur Schule gehen (können). Bibeltreue Eltern wehren sich bei Androhung von Ordnungsgeldern und Beugehaft gegen den Staat und kämpfen für eine gottgefällige Erziehung ihrer Kinder. Sie argumentieren, dass ihre Kinder durch den Biologieunterricht und durch Hexen- und Zauberergeschichten wie die Harry-Potter-Bände im Schulalltag verzogen würden. Eine christliche Erziehung sei so nicht möglich. Bisher entschieden die nationalen wie europäischen Gerichte gegen die Eltern und lehnten deren Beschwerden ab.5 Doch von solchen Entscheidungen lassen sich die Eltern kaum abschrecken. Entweder flüchten sie ins Ausland und beantragen politisches Asyl - wie es in den USA bereits geschehen ist - oder es kommt zu einem Kompromiss mit den Behörden. Die stille Duldung von Home Education (Hausunterricht) scheint sich dabei durchzusetzen. Stellvertretend hierfür steht die christlich-fundamentalistische Gemeinschaft "12 Stämme Israels" in Bayern. Über mehrere Jahre stritten die Gemeinschaft und der Freistaat um die Zuführung der Kinder zum staatlichen Schulunterricht. Da sich die Gemeinschaft in der Nachfolge ihres religiösen Führers Jesus Christus sieht, gab sie dem Druck nicht nach. Ihr wurde aber zum Schuljahr 2006/7 die Position einer Ergänzungsschule eingeräumt - ohne staatliche Finanzierung, aber unter staatlicher Aufsicht. Sprach das Kultusministerium zunächst von einer Notlösung zum Wohle der Kinder, hatte sich diese Position mit der Zeit deutlich verändert. In einem Schreiben vom November 2008 erklärte das Ministerium: "Insbesondere bei Bekenntnis- und Weltanschauungsschulen muss die staatliche Schulaufsicht respektieren, dass an der Schule besondere Moral- und Weltanschauungsinhalte gelehrt werden."6 Es gibt weitere Fälle in Deutschland, in denen die Freiheit des Glaubens über dem Recht der Kinder auf Bildung steht.

Die neue Theologie

Die Hochschulen sind zum Missionsgebiet erklärt worden. Zahlenmäßig überschaubar, dafür aber bibeltreu sind die Missionswerke evangelikaler Kommunitäten organisiert. Die Studentenmission in Deutschland (SMD) ist mit rund 70 Ortsgruppen vertreten. Eine der führenden Missionsgemeinschaften weltweit ist die Organisation Campus für Christus (CfC). Sie ist in Deutschland mit 21 Ortsgruppen vertreten und bietet den Studierenden neben christlichen Cafés auch Bibelkurse und Gottesdienste. International engagieren sich etwa 225.000 ehrenamtliche und 25.000 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an Gruppen, die evangelikal ausgerichtet, aber nicht überregional organisiert sind. Ihr Ziel ist die ›Erweckung und Bekehrung‹ der Studierenden. Was zählt, ist die Gemeinschaft und der totale Glaube. Hier bleibt kein Platz für die individuelle Selbstbestimmung.

Für diejenigen, die ein Studium an einer der regulären theologischen Fakultäten in Deutschland aus bibeltreuer Überzeugung heraus ablehnen, gibt es seit mehreren Jahren vier alternative Einrichtungen. Der Wissenschaftsrat, dessen Aufgabe die Beratung der Bundesregierung und der Bundesländer in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Weiterentwicklung des Hochschulsystems ist, hat zwischen 2001 und 2009 vier Ausbildungsstätten in freikirchlicher Trägerschaft akkreditiert: Die Theologische Hochschule Reutlingen, das Theologische Seminar Elstal, die Evangelische Hochschule Tabor und die Freie Theologische Hochschule Gießen. Diese stoßen auf ausdrückliche Zustimmung der Politik.7

Der Freien Theologischen Hochschule (FTH) - früher Freie Theologische Akademie (FTA) - Gießen kommt eine besondere Rolle zu. Sie kann als Aushängeschild und als Vorzeige-Hochschule der evangelikalen Szene gesehen werden. Bemerkenswert ist, dass der Wissenschaftsrat zunächst Bedenken in Sachen Freiheit der Wissenschaft und Forschung sah. So kritisierte er vor allem das Bekenntnis der Akademie. In der im Mai 2004 verabschiedeten Präambel heißt es: "Sie [die FTA] bietet wissenschaftliche Alternativen zu historisch-kritischen Theologien und ihren Prämissen, entwickelt Methoden und erforscht Grundlagen auf allen Gebieten der Theologie. [...] Die Freiheit von Wissenschaft und Lehre entbinden Theologie und Kirche nicht von der Treue zur Heiligen Schrift als dem Grunddokument aller christlichen Theologie." Insbesondere das Festhalten an der Chicagoer Erklärung von 1978, in der die Irrtumslosigkeit der Bibel maßgeblich hervorgehoben wurde, stieß bei Vertretern des Wissenschaftsrates auf Vorbehalte, die auch nach Abschluss des Akkreditierungsverfahrens nicht gänzlich ausgeräumt werden konnten. Die Kritik, in Form eines Minderheitenvotums, spiegelt zugleich die Haltung der staatlich finanzierten Theologie wieder, die 2010 in der Plenarversammlung des Evangelisch-theologischen Fakultätentages zu dem Ergebnis kam, die Studienleistungen der evangelikalen Einrichtungen bis auf Weiteres nicht anzuerkennen.8

Da sich während des Verfahrens abzeichnete, dass der Wissenschaftsrat wegen des Bekenntnisses und der fehlenden Glaubwürdigkeit in der Frage der Forschungsfreiheit intervenieren würde, nahm die Akademie in 2007 eine Änderung ihres Bekenntnisses vor und löste sich formal von der Chicagoer Erklärung. Der Wissenschaftsrat kam daraufhin zu folgendem Ergebnis: "Die FTA bekennt sich in ihrer Glaubensbasis zwar unverändert ›zur göttlichen Inspiration der Heiligen Schrift, ihrer völligen Zuverlässigkeit und höchsten Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung‹ und unterstreicht ihre Ehrfurcht vor und Liebe zur Bibel als Voraussetzung evangelikaler Theologie. Ein unbedingtes Festhalten an der Irrtumsfreiheit der Heiligen Schrift, wie sie in der sog. Chicago-Erklärung zur Irrtumslosigkeit der Bibel behauptet ist, wird von der FTA inzwischen nicht mehr als exklusiver Maßstab der Schriftauslegung verstanden."9 Im Mai 2010 wurden die Studiengänge Evangelikale Theologie (Bachelor of Arts) und Evangelikale Theologie (Master of Arts) durch die Agentur für Qualitätssicherung durch Akkreditierung von Studiengängen (AQAS e.V.) akkreditiert und das Land Hessen erteilte im November 2010 die Anerkennung als staatliche Hochschule.

Die MitarbeiterInnen der FTH sind geprägt vom konservativ-evangelikalen Aufbruch der 1970er. Diese Entwicklung muss als Reaktion auf das wissenschaftliche Studium der Theologie an staatlich finanzierten Fakultäten verstanden werden. Nahezu alle MitarbeiterInnen haben an den evangelikalen Hochschulen Europas oder den Vereinigten Staaten studiert, an denen das konservative Bibelverständnis eine außerordentliche Rolle spielt. Zu den europäischen Hochschulen zählt neben der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel (STH Basel) auch die Evangelische Theologische Fakultät in Leuven (ETF). Der Missionswissenschaftler Thomas Schirrmacher, Leiter des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit, zählt zu den Vordenkern der konservativen Theologie in Deutschland. Er gehört zum erweiterten Gremium der FTH. Er vertritt die evangelikale Szene in den Medien und erweckt einen seriösen und offenen Eindruck. Weitgehend ausgeblendet wird, dass Schirrmacher zu den Erstunterzeichnern der Marburger Erklärung ("Für Freiheit und Selbstbestimmung - gegen totalitäre Bestrebungen der Lesben- und Schwulenverbände") von 2009 gehört (s.u.). Außerdem ist er Beiratsmitglied des Deutschen Instituts für Jugend und Gesellschaft (DIJG).

Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft

Das DIJG wurde 1969 als Institut für Jugend und Gesellschaft, Bensheim gegründet und gehört zur evangelikalen Gemeinschaft der Offensive Junger Christen (OJC) e.V., welche wiederum der Evangelischen Kirche in Deutschland angehört. Über die Jahre veränderten sich das Profil und die Schwerpunktsetzung des Instituts. Seit den 1980ern werden verstärkt Arbeiten zu Identität, Sexualität und Homosexualität sowie Ehe und Familie veröffentlicht. Leitbild des Instituts ist die heterosexuelle Partnerschaft. Homosexuelle Partnerschaften und feministische Lebensmodelle werden strikt abgelehnt und als widernatürlich verstanden. Homosexualität wird als veränderbar gesehen. Seit Jahren wendet sich die Leiterin des Instituts, Christl Ruth Vonholdt, gegen die Schwulen- und Lesbenverbände. In einem Interview mit dem Rheinischen Merkur betonte sie 2004: "Den Jugendlichen wird eine neue Landkarte in den Kopf gesetzt. Sie heißt: Die Ehe zwischen Mann und Frau ist nichts Besonderes mehr. Sie ist nur noch eine von vielen möglichen, gleichwertigen und gleich erstrebenswerten Lebensweisen."10 Im Oktober 2011 wurde Vonholdt und der Leiter des Vereins Wuestenstrom e.V. - einer evangelikal-konservativen christlichen Organisation, die der Ex-Gay-Bewegung zuzurechnen ist - mit dem Förderpreis einer eher unbedeutenden evangelikalen Stiftung ausgezeichnet. Eine der Laudatoren war die Philosophin Edith Düsing, Lehrbeauftragte an der Universität zu Köln und der Freien Theologischen Hochschule (FTH) Gießen. Auch sie zählt zu den Erstunterzeichnern der "Marburger Erklärung".

Marburger Erklärung

Im Mai 2009 fand an der Philipps-Universität in Marburg der 6. Internationale Kongress für Psychiatrie und Seelsorge (IKPS) mit dem Titel "Identität - der rote Faden in meinem Leben" statt. Bereits im Vorfeld des Kongresses war es zu Protesten gekommen, da auf dem Kongress zunächst Workshops/Seminare von Markus Hoffmann (Wuestenstrom e.V.) und Christl Ruth Vonholdt (DIJG) stattfinden sollten. In den Workshops ging es um die Möglichkeit der Konversion (Umkehrung) von Homosexuellen. Während der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD), der AStA, Bündnis 90/Die Grünen, linke Gruppen, Gewerkschaften und zahlreiche WissenschaftlerInnen gegen die Tagung protestierten, nahm das Präsidium der Philipps-Universität Marburg die Verantwortlichen der Tagung in Schutz: "Wissenschaft und Demokratie leben davon, dass man sich mit den Meinungen anderer und vermeintlichen Irrlehren argumentativ auseinandersetzt [...] [E]in faktisches kollektives Redeverbot für alle Referentinnen und Referenten des Kongresses wird vom Präsidium strikt abgelehnt."11 Als Reaktion auf die Proteste unterzeichneten fast 400 Personen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die "Marburger Erklärung für Freiheit und Selbstbestimmung - gegen totalitäre Bestrebungen der Lesben- und Schwulenverbände". In ihr wird der Eindruck erweckt, man habe Verständnis für Homosexuelle, achte deren Würde und kämpfe lediglich gegen Verleumdungen an. Tatsächlich ist dieses Dokument aber ein weiterer Beweis für eine gesellschaftliche Diskursverschiebung. Unter dem Deckmantel der Freiheit der Wissenschaft - so wie es das Präsidium der Marburger Universität fordert -, werden längst überholte Geschlechterrollen propagiert und Ängste geschürt. Es ist nichts anderes als christlich-konservative Propaganda im wissenschaftlichen Gewand.

Zuspruch für parawissenschaftliche Weltbilder

Weltweit nimmt die christlich-konservative Propaganda zu. Nicht nur in den Gesellschaften wächst der Zuspruch für parawissenschaftliche Weltbilder, zunehmend lassen sich auch WissenschaftlerInnen und Hochschulen für religiös-fundamentalistische Zwecke einspannen. Unter dem Deckmantel der wissenschaftlichen Freiheit werden Spenden und Forschungsgelder akquiriert und Studien publiziert. Letztere halten keiner Überprüfung stand. Im Sommer wurde in den deutschen Tageszeitungen aus einer US-amerikanischen Untersuchung zitiert, nach der insbesondere bei jungen Frauen eine hohe Anzahl von Sexualpartnern einen messbaren negativen Einfluss auf ihr Bildungsniveau haben solle.12 Hinter dieser Propaganda stecken BefürworterInnen der evangelikalen Keuschheitsbewegung True Love Waits (Wahre Liebe wartet). Mit äußerst fragwürdigen Instrumenten und mit der Zuhilfenahme von längst revidierten Studien werden konservative Rollen und Familienbilder propagiert. Wissenschaft wird einmal mehr zweckentfremdet, um weltanschauliche Inhalte zu transportieren. Es ist bedauerlich, dass auch in Deutschland Politik und Wissenschaft dieser Entwicklung keine Grenzen setzt, sondern mit der Akkreditierung der evangelikalen Einrichtungen befördert und Schulen in evangelikaler Trägerschaft unterstützt. Das Leitmotiv ist bei allen Einrichtungen deutlich erkennbar: "Bibeltreue in Forschung, Lehre und Leben."

Anmerkungen

1) Vgl.: Forum Demokratischer AtheistInnen (Hg.), 2005: Mission Klassenzimmer. Zum Einfluss von Religion und Esoterik auf Bildung und Erziehung, Aschaffenburg

2) Vgl. Thomas Waschke / Christoph Lammers, 2011: "Evolutionstheorie im Unterricht - (k)ein Fach wie jedes andere?" In: Evolutionsbiologie. Moderne Themen für den Unterricht. Hg. von Daniel Dreesmann et al, Heidelberg, 505-540

3) "Geistliches und pädagogisches Konzept der Georg-Müller-Schule", Quelle: http://traeger.gms-net.de/Traeger/html/body_konzept.html [Zugriff: 30.10.2011]

4) "Tag7 - Mit der Bibel zum Abitur", Quelle: http://www.youtube.com/watch?v= aFpvi0pbIMQ&feature=related [Zugriff: 30.10.2011]

5) Vgl. Christoph Lammers, 2008: "Vom Streitfall Evolution und dem Bildungsmarkt", in: Die unerschöpfte Theorie. Evolution und Kreationismus in Wissenschaft und Gesellschaft, Aschaffenburg, 39-63

6) E-Mail des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus vom 20. November 2008

7) Vgl. "Erste Hochschule des CVJM in Deutschland gegründet", Quelle: http://www.cvjm.de/index.php?id=2166 [Zugriff: 30.10.2011] Die hessische Kultusministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) betonte in ihrem Festvortrag zur Akkreditierung der CVJM-Hochschule Kassel, einer weiteren bekenntnisorientierten Hochschule, den "Erfahrungsschatz in der Jugendarbeit der Hochschule".

8) "Weder die institutionelle Akkreditierung von theologischen Ausbildungsstätten durch den Wissenschaftsrat noch deren hochschulrechtliche Anerkennung durch das zuständige Fachministerium sind eine hinreichende Bedingung für die Anerkennung von Studienleistungen, die an ihnen erbracht werden." Eine wichtige Voraussetzung sei "die Orientierung des Studiums am Selbstverständnis wissenschaftlicher Theologie". Quelle: http://evtheol.fakultaetentag.de/PDF/Bonn%203%20-%20Anerkennung%20von%20Studienleistungen.pdf [Zugriff: 30.10.2011]. Evangelisch-Theologischer Kirchentag 2010: Beschluss 3. Anerkennung von Studienleistungen an akkreditierten Fachhochschulen in freikirchlicher oder freier Trägerschaft für den Studiengang zum Ersten Theologischen Examen / Magister Theologiae, 5

9) Wissenschaftsrat: Stellungnahme zur Akkreditierung der Freien Theologischen Akademie Gießen FTA, 53

10) "Warum die Vorstellung von Mann und Frau infrage gestellt wird", Rheinischer Merkur, Interview mit Dr. Christl R. Vonholdt, 15.07.2004, Quelle: http://www.dijg.de/homosexualitaet/gesellschaft/mannsein-frausein-in-frage-stellen/ [Zugriff: 30.10.2011]

11) "Einstehen für freie Meinungsäußerung. Umstrittener Kongress in den Räumen der Marburger Universität", Quelle: http://www.uni-marburg.de/aktuelles/news/2009a/0518d [Zugriff: 30.10.2011]

12) Vgl. Daniela Wakonigg, 2011: "Macht Sex dumm?", in: MIZ (Materialien und Informationen zur Zeit) 2/2011, 11-16


Christoph Lammers, M.A., Politik- und Sozialwissenschaftler., arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Dortmund. Er ist Chefredakteur des politischen Magazins MIZ / Materialien und Informationen zur Zeit. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Kreationismus und christlicher Fundamentalismus.