Zum Gedenken an Ernst Klee

(geboren am 15. März 1942 ; gestorben am 18. Mai 2013)

Am 18. Mai 2013 ist mit Ernst Klee auch ein Freund der Monatszeitung Graswurzelrevolution (GWR) gestorben. Die GWR und der Freundeskreis Paul Wulf hatten diesen bedeutenden antifaschistischen Autor und Forscher im November 1999 zur Gedächtnisveranstaltung für den von den Nazis 1938 zwangssterilisierten Anarchisten Paul Wulf (1921 - 1999) in das Münsteraner Café Die Weltbühne eingeladen.

Über Klees bewegenden Vortrag bei der Paul-Wulf-Gedächtnisveranstaltung schrieb Norbert Eilinghoff im Januar 2000 in der GWR 245 treffend: „Er hat sich wie nur wenige mit der Geschichte der deutschen Psychiatrie vor und während der Nazi-Zeit beschäftigt und die 'Euthanasie'-Verbrechen erforscht. Er stellt fest, dass die deutsche Psychiatrie nicht von den Nazis missbraucht wurde: 'die deutsche Psychiatrie brauchte die Nazis.' Mit den Nazis wurde es ihr möglich, das umzusetzen, was sie schon seit Jahrzehnten gefordert hatte. Mit den Nazis waren jene an die Macht gekommen, die gewillt waren, 'Rassenhygiene' und 'Erbpflege' zu verwirklichen. Gesellschaftliche Gruppen wie z. B. die Kirchen und die Gewerkschaften hatten ihre MärtyrerInnen, hinter denen sie später ihre Schuld verstecken konnten; die deutsche Psychiatrie hatte keine MärtyrerInnen.

Es ist sehr still, während Klee das System der 'Euthanasie'-Verbrechen und ihrer wissenschaftlichen Legitimierung erklärt. Und diese endeten 1945 nicht; noch bis 1947/48 ging das Morden in den Anstalten weiter. Das Personal setzte in der BRD seine Karrieren fort. Klee beantwortet die Frage, was das für eine Stadt gewesen sei, in der Paul Wulf nach dem Kriege lebte, mit welchen Menschen er hier u. a. umgeben war. Es folgt eine nicht enden wollende Liste von Leuten, die bei den Nazis als Rasseforscher und -hygieniker, als Selektierer und 'Euthanasie'-Verbrecher tätig waren und dann in Münster bei Behörden oder an der Uni unterkamen. Viele Opfer der Nazis sahen sich später mit denselben Gutachtern konfrontiert und mussten sich ein zweites Mal demütigen lassen.“

Im folgenden Beitrag erinnert Wolfgang Haug an Ernst Klee (GWR-Red.).

 

 

Es sind einige Nachrufe erschienen, die an Ernst Klee erinnern und seine intensive Arbeit bei der Erforschung der Nazitäter speziell zur Euthanasie würdigen. Er kann als Beispiel gelten, wie viel ein Einzelner dazu beitragen kann, dass sich die Sicht auf die Geschichte in einem ganzen Volk nach und nach wandelt und letztlich sich sogar die Mainstream-Meinung ändern lässt. Und das zu einem Thema, das an den Rand der Gesellschaft gedrängt wird. Nicht zufällig ist die Inklusion von Behinderten erst seit wenigen Jahren ein gesellschaftlich relevantes Thema geworden. In diesem Sinne ist Ernst Klees Bedeutung weit größer als eine Beschreibung seiner Arbeiten erwarten lässt.

 

Ernst Klee wurde am 15. März 1942 in Frankfurt am Main geboren, er studierte Theologie und Sozialpädagogik und wurde Journalist und Filmemacher. Seine Themen: Nichtsesshafte, Gastarbeiter, Behinderte und psychisch Kranke. 1974 erschien sein Behinderten-Report und trug dazu bei, dass sich eine Behinderten-Bewegung etablieren konnte. Die Rollstuhldemo in Frankfurt schuf eine völlig neue Demoqualität. 

Mit der Veröffentlichung seines Buches “'Euthanasie' im NS-Staat. Die Vernichtung 'lebensunwerten Lebens'“ 1983 im Fischer Taschenbuchverlag gelang es ihm, die Täter der NS-Verbrechen ans Licht einer breiteren Öffentlichkeit zu zerren.  Er war der erste, der sich in dieser Ausführlichkeit und Tiefe an diese Thematik heranwagte und das Risiko einging, persönlich zur Zielscheibe zu werden, denn viele Täter lebten ja noch und nicht nur das, sie hatten auch angesehene und einflussreiche Positionen und Freunde.

Es folgten „Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer“ und „Deutsche Medizin im Dritten Reich. Karrieren vor und nach 1945“, Bücher die belohnt wurden mit dem Geschwister-Scholl-Preis, der Goethe-Plakette und 2007 der Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen.

In den letzten Jahren seines Lebens arbeitete er daran, ein Personenlexikon zu erstellen unter der Frage Wer war was vor und nach 1945?“. Sein drittes Lexikon „Auschwitz. Täter, Gehilfen, Opfer“ wird im Herbst erscheinen.

Wenn man Ernst Klees Leistung würdigen will, kann man heute in zahlreichen Städten auch den Stolpersteinen folgen, die der Kölner Künstler Gunter Demnig Land auf Land ab verlegt, unermüdlich, unter der Mithilfe der zahlreichen Stolpersteininitiativen, die die Biografien in ihren Stadtteilen aufstöbern und diese Menschen dem Vergessen entreißen. Menschen, die zum Opfer wurden, weil sie psychisch krank, politisch oppositionell, jüdisch, Roma, Sinti oder homosexuell waren. Eines der vielen Beispiele, die möglich wären, finden wir im Stuttgarter Westen. Der Westen ist voll von Stolpersteinen und noch längst sind nicht alle verlegt. Eine Straße hat es mir besonders angetan: die Hölderlinstraße.

Vor der Hölderlinstraße Nr. 7 liegt der Stolperstein für Helene Nördlinger; vor der Hölderlinstr. 22 der für die Kommunistin Lilo Herrmann; vor der Hölderlinstr. 35 der für Rosalie und Georg Meyer; vor der Hölderlinstr.37 liegen die Stolpersteine für die jüdische Familie Einstein: Elisabeth Karoline, Fritz Helmut, Leopold und Inge Einstein; vor der Hölderlinstr. 53 liegen drei Stolpersteine für Alfred, Trude und Annemarie Kahn; vor der Hölderlinstr. 57 für die Familie Uhlman, an der Ecke Hölderlinstraße/Falkertstr.103 für Gella Hess und Salomon Hess. Die fünf Steine für die jüdische SPD-Familie Uhlman wurden erst im April 2013 verlegt: Oskar Uhlman (geboren 1875), seinem Bruder Ludwig Uhlman (geboren 1869), dessen Frau Hannchen (geboren 1879), der Tochter Erna (geboren 1903), dem Kind Tana (geboren 1942). Ein sechster Stolperstein zu dieser Familie findet sich nun in der Hegelstraße 62, gewidmet Fanny Löwenthal (geboren 1855), der Schwiegermutter von Oskar Uhlman. Vier der Familienmitglieder wurden im KZ ermordet. Erna warf sich auf dem Transport ins Vernichtungslager Theresienstadt mit ihrem Baby vor den Zug.

Die Familie Uhlman hatte noch ein weiteres – im Ausland berühmtes – Mitglied: Fred Uhlman, dessen Buch „Reunion“, auf Deutsch „Der wiedergefundene Freund“ in Stuttgart verfilmt wurde. In der Geschichte geht es um zwei Schüler in Stuttgart Ende der zwanziger Jahre, deren Freundschaft zerbricht, als sich der eine den Nazis anschließt. Später wird klar, dass es sich hier um die autobiografische Geschichte von dem in die USA emigrierten Fred Uhlman und seinem Schulfreund Claus Schenk Graf von Stauffenberg handelt.

Auch Fred Uhlman lebte von 1913 an in der Hölderlinstraße 57. Als bekannter SPDler erhielt er von dem Nazi-Richter Gottlob Dill den Tipp, sofort ins Exil zu gehen. Über Freiburg flieht Uhlman nach Paris und schließlich nach Spanien. Er wird Mitglied einer Künstlerkolonie, lernt die Engländerin Diana Croft kennen und heiratet sie 1936 in London. Als Einziger der Familie überlebte er die Nazizeit. Fred Uhlman stirbt 1985. 1989 hat in Cannes „Der wiedergefundene Freund“ Premiere. Als für seine Familie die Stolpersteine verlegt werden, kommen Verwandte aus Israel nach Stuttgart; ein älteres Ehepaar, der Mann an seinem orthodoxen Bart und der Kleidung leicht als Jude zu erkennen, und weil sie sich nicht mit den VVS-Ticketautomaten Stuttgarts auskennen, fahren sie hilflos schwarz zurück zum Flughafen, werden kontrolliert und von Kontrolleuren der Stuttgarter Straßenbahn schikaniert und beleidigt.

Doch zurück zur Hölderlinstraße, sie hat es mir angetan, weil sich hier Opfer und Täter als Nachbarn direkt treffen. Und es ist Ernst Klee zu verdanken, dass er 1983 einen der Euthanasie-Ärzte ausführlicher, als bis dahin bekannt, enttarnt hat; ein Arzt, der zuvor im Nachkriegsdeutschland unglaubliche 35 Jahre in der Hölderlinstr.10 leben und als Frauenarzt praktizieren konnte. Dr. Aquilin Ullrich alias Dr. Schmitt war für nachgewiesenermaßen hunderte (in Wirklichkeit eher tausende) Morde als Euthanasiearzt verantwortlich und es bleibt eine offene Frage, für wieviele Abtreibungen er in seiner Zeit nach 1945 als beratender und behandelnder Frauenarzt die Verantwortung trägt.

Erst seit dem 14. Februar 1984 durfte der Stuttgarter Arzt Dr. Aquilin Ullrich nicht mehr praktizieren. Der Regierungspräsident entzog ihm an diesem Tag die Approbation. Bis dahin hatte Aquilin Ullrich seine Praxis als Frauenarzt betrieben und als Belegarzt an der „Staatsrat-von-Fetzer-Klinik“ auch operiert.

Im ehemaligen Zuchthaus in Brandenburg war eine Vergasungsanstalt für Behinderte eingerichtet worden, in der 1940 zwischen Februar und Dezember 9772 Menschen vergast wurden. Unter den Opfern waren zahllose Kinder, deren Leichen dem Kaiser-Wilhelm-Institut in Berlin (Professor Hallervorden) „zur wissenschaftlichen Auswertung zur Verfügung“ übergeben wurden. Die verantwortlichen Ärzte waren Dr. Irmfried Eberl und Dr. Aquilin Ullrich.

Die in graue, „gemeinnützige“ Bussen gekarrten psychisch Kranken wurden innerhalb weniger Stunden vergast. Geruch und die Flammen aus den Schornsteinen ließen in der Stadt Unruhe entstehen, so dass das Krematorium in einen Gartenhaus an den Waldrand verlegt wurde, in das dann die Leichen morgens mit einem Paketwagen der Reichspost zur Verbrennung gebracht wurden.

Der Brandenburger Direktor Dr. Irmfried Eberl erhängte sich im Februar 1948 in der Untersuchungshaft. Sein Stellvertreter, Dr. Aquilin Ullrich, war abgetaucht, floh 1945 aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft und arbeitete mit gefälschten Entlassungspapieren im Saargebiet in einem Bergwerk. Der dritte Brandenburger Arzt, Ullrichs Verbindungs- und Studienfreund Dr. Heinrich Bunke, arbeitete seit Juli 1945 bereits wieder als Assistenzarzt in der Landesfrauenklinik in Celle.

Die früheren Verbindungen halfen auch Ullrich zurück in den Arztberuf; einer seiner Universitätslehrer verhalf ihm ab 1949 zu einer Assistenzarztstelle in der erwähnten Stuttgarter Klinik. 1952 ließ er sich zudem als Facharzt für Frauenkrankheiten in der Hölderlinstr. 10 nieder. Heute steht die Villa leer, wird aber vom benachbarten Landes-Apotheker-Verband (!) als Tagungshaus genutzt.

Wie lief das vor Ernst Klees intensiven Recherchen?

Die Euthanasietäter wurden lange nicht ernsthaft verfolgt, die Ärzte und andere wichtige Beteiligte hatten alle unter falschen Namen gearbeitet und gingen nun völlig unbehelligt ihren Berufen nach, gedeckt von den Kollegen, die sehr wohl wussten, wer da arbeitete, die aber zum Großteil selbst etwas zu verbergen hatten. Während die Öffentlichkeit „von nichts wusste“ und sicherlich in diesen Jahren auch nicht wirklich interessiert war, wussten die Täter sehr wohl voneinander; die Seilschaften funktionierten auch nach 1945, so zogen Dietrich Allers, der frühere Geschäftsführer der Berliner Euthanasiezentrale und Erwin Lambert, der die Verbrennungsanlagen der Tötungsanstalten von Treblinka und Sobibor gebaut hatte, nach Stuttgart. Auch Werner Blankenburg, in der Kanzlei des Führers für die Krankentötungen und die Vernichtungslager Treblinka, Belzec, Sobibor zuständig und offiziell ein von der Polizei gesuchter Mann, lebte seit 1945 unter dem Mädchennamen seiner Frau in Stuttgart. 1957 starb er und wurde unter seinem falschen Namen beerdigt. Ullrich und die anderen wussten natürlich, an wessen Grab sie standen und trafen sich anschließend zum Tee.

Dennoch kamen die Tatsachen langsam ans Licht, ein erster Prozess in Tübingen gegen die Krankenschwestern und andere Helfer, hatte verdeutlicht, dass die Ärzte unter falschen Namen gearbeitet hatten und vermutlich am Leben waren. Ein Prozess gegen einen Mittäter brachte Ullrichs wirklichen Namen 1961 erstmals ins Spiel. 1967 war es dann soweit, Ullrich wurde zusammen mit den Euthanasieärzten Bunke (alias Dr. Keller) und Endruweit (alias Dr. Baader) vor dem Frankfurter Landgericht angeklagt. Der „Freispruch“ trotz eines eindeutigen Teilgeständnisses sagt viel über die Geisteshaltung der Richter, den Mainstream und über die Zeit „vor '68“ aus.

Der SPIEGEL hielt anlässlich des dritten Prozesses 1986 fest: „Endruweit hatte in der sächsischen Anstalt Sonnenstein bei der Tötung von mindestens 2250 Geisteskranken mitgemacht. Bunke, damals in Brandenburg und Bernburg eingesetzt, leistete Beihilfe zum Mord an mindestens 4950 Menschen. Und Ullrich, so das Gericht vor fast zwanzig Jahren, wirkte in Brandenburg an der Tötung von mindestens 1815 Geistesgestörten mit.

Frauenarzt Ullrich gestand bei der Verhandlung 1967, er habe in mindestens 210 Fällen mit eigener Hand den Tod besorgt. Die Patienten seien mit Kohlenmonoxid (CO) vergast worden. Das geschah nach Ullrichs Worten so:
‚Wenn ein Transport kam, entkleideten sich die. Patienten und wurden an einem Tisch vorbeigeleitet, wo Eberl und ich standen. Dann öffnete sich eine Tür in einen Raum der als Duschraum bezeichnet war. Darinnen waren Pritschen, worauf sich die Patienten legten. Dann wurde die Tür geschlossen und das CO eingelassen. Die Einströmung des Gases besorgte ein Arzt. Wenn Eberl da war, tat er es, wenn nicht, dann tat ich es. Die Patienten schliefen ruhig ein. Man ließ das Gas etwa 20-30 Minuten im Raum. Die Patienten waren immer tot. Das Gas wurde abgesaugt, die Tür geöffnet, der Raum durchlüftet.‘

Bunke bestritt, das Gas jemals selbst eingelassen zu haben. Er habe aber ‚durch das Fenster geschaut, bis alle tot waren‘.“

 

Das Landgericht sprach alle drei Euthanasie-Ärzte frei. Sie hätten „nicht schuldhaft gehandelt“, lautete die Begründung, sondern seien „einem unvermeidbaren Verbotsirrtum“ erlegen.

Anschließend verzögerten die Angeklagten neue Prozesse aufgrund von zahlreichen Krankschreibungen ihrer Kollegen. Allein Ullrich suchte sieben Mediziner auf, die mal Fettleberhepatitis, mal Arteriosklerose oder Bluthochdruck mit Werten bis 250/120 diagnostizierten: die gleichlautenden Untersuchungsergebnisse, „verhandlungsunfähig“.

1986, also drei Jahre nach Ernst Klees Veröffentlichungen, wurde die Verhandlung gegen die drei Mediziner doch noch anberaumt. Nach 14 Jahren Prozessstillstand nahm die 22. Strafkammer des Frankfurter Landgerichts die Untersuchung wieder auf, trotz der ärztlichen Bedenken. Bleibt anzumerken, dass Ullrich und die anderen einen Großteil der 14 Jahre weiter praktiziert hatten und auch Urlaube auf Sylt problemlos durchgestanden haben.

Bunke betrieb bis 1979 eine Praxis für Frauenkrankheiten in Celle. Endruweit unterhielt bis 1984 eine Allgemeinpraxis in Bettrum bei Hildesheim, teilweise ohne seine ruhende Approbation. Trotz seines angeblich miserablen Gesundheitszustands operierte Frauenarzt Ullrich bis 1979 regelmäßig in der Stuttgarter Klinik. Seine Praxis gab er erst 1984 auf – gezwungenermaßen.

Das Verfahren gegen Ullrich, Bunke und Endruweit kam erst wieder in Gang nachdem es an die 22. Strafkammer abgegeben worden war. –Am 18. Mai 1987 wurde Ullrich endlich wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 4.500 Fällen zu vier Jahren Haft verurteilt. 1988 ermäßigte der Bundesgerichtshof die Strafe mit Urteil vom 14. Dezember 1988 auf drei Jahre mit der Begründung, die Beihilfe zum Mord könne nur für 2.340 Menschen nachgewiesen werden. Ullrich wurde bereits nach 20 Monaten wieder entlassen. Er starb am 30. Mai 2001 nach einer OP  nicht unbeachtet, denn seine Familie warf dem Krankenhaus anschließend allen Ernstes öffentlich vor, den 87-jährigen absichtlich getötet zu haben – ungewollt augenscheinlich ein Beleg für die eigene Bewusstseinshaltung.

 

Wolfgang Haug

 

Nachruf aus: Graswurzelrevolution Nr. 380, Sommer 2013, www.graswurzel.net