Helber , Patrick

Aktuelle Beiträge der Autorin / des Autors

»Ein Hauch von New York«

Interview mit Leonard Schmieding über HipHop in der DDR

In den letzten Jahren der DDR bis zum Mauerfall 1989 entstand eine agile Szene jugendlicher HipHopper*innen. So neuartig ihre subkulturellen Ausdrucksformen waren, so sehr standen sie zugleich in der linken Tradition wertschätzender Vereinnahmung von afroamerikanischer Kultur. Wie verlief diese kulturelle Aneignung, und was wurde daraus? Antworten gibt der Buchautor Leonard Schmieding, der die Szene näher untersucht hat.

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Die Hagiographie zweier Revolutionäre

In seinem illustrierten Band Chesucristo wirft der marxistisch-sozialgeschichtlich orientierte Kunsthistoriker David Kunzle einen ausführlichen Blick auf die erinnerungspolitische und popkulturelle Hagiographie zweier Männer, die weitaus mehr verbindet als zunächst gedacht. Kunzle stellt sowohl im künstlerischen als auch im literarischen Feld eine Verchristlichung Che Guevaras fest, bei der das Heilige zunehmend mit dem Profanen verschmelze. Er führt an, dass Che in zahlreichen Kunstwerken als Christus porträtiert wird – und umgekehrt. So ziert Ches Konterfei oft eine Dornenkrone oder ein Heiligenschein, während von Christus Abbildungen mit Maschinengewehr in den Händen und Barett auf dem Haupt existieren.

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Fremd gemacht werden

Fatima El-Tayebs Buch Undeutsch ist eine kritische Auseinandersetzung mit rassistischen Machtstrukturen innerhalb der europäischen und insbesondere der deutschen Gesellschaft seit dem Mauerfall 1989. Die Historikerin veranschaulicht anhand von Beispielen aus der jüngeren Vergangenheit wie der Debatte um die Kölner Silvesternacht, um das Humboldt-Forum oder um das Mahnmal für die von den Nazis ermordeten RomNija und SintEzza, wie People of Color zu ,undeutschen‘ Fremden gemacht werden. Dabei kritisiert El-Tayeb das hegemoniale Narrativ von Deutschland und Europa als weißen und christlich sozialisierten Gemeinschaften sowie die ausbleibende Konfrontation mit der kolonialen Vergangenheit. Sie demonstriert, wie MuslimInnen, Schwarze wie auch SintEzza und RomNija als Minorisierte mit langer deutscher Geschichte noch heute in stets gleichen Zyklen als ‚Fremde‘ markiert werden.

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