Redaktion iz3w,

Aktuelle Beiträge der Autorin / des Autors

Die Angst geht wieder um

Dossier-Editorial "Queere Bewegungen" (iz3w 401, März/April 2024)
Noch nie war eine Altersgruppe so wenig heteronormativ. Laut Umfragen der letzten Jahre bezeichnen sich 15 bis 39 Prozent der Gen Z als queer. In Politik, Literatur, Wissenschaft, Serien, Popkultur oder Arbeitswelt: Queerness ist präsent wie noch nie. Und das gilt bei weitem nicht nur für westliche Popkultur – im Krieg gegen die Ukraine etwa kämpfen Queers explizit sichtbar gegen Russland (Seite 40). Queere Beziehungsformen, Lebensentwürfe und Identitäten gehören zunehmend zum sichtbaren Leben.
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Bis zur Überhitzung?

Dossiereditorial iz3w 399 (November/Dezember 2023): Klimakrise
»Die Luft erinnerte ihn an eine Sauna. Es war die kühlste Zeit des Tages«, heißt es zu Beginn von Kim Stanley Robinsons Roman »Das Ministerium für die Zukunft.« Die Klimakatastrophen-Literatur ist längst zu einem eigenen Genre geworden. Begleitend konstatiert Copernicus, der Klimawandeldienst der EU, im Jahr 2023 die globale Wetterlage: »Der wärmste August folgt auf den wärmsten Juli und Juni«. In den indischen Bundesstaaten Uttar Pradesh und Bihar gab es Mitte Juni eine Hitzewelle, die Temperaturen von 45 Grad Celsius erreichte. In Marokko wurde im August die Marke von 50 Grad überschritten. Die Folgen reichen von Ernährungskrisen und Migration bis hin zu Stromausfällen, sinkender Produktivität, Hitzetoten und vielem mehr.
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Eskalation im Kosovo

Hefteditorial iz3w 399 (November/Dezember 2023)
Wenn es schlecht läuft, geht der 24. September 2023 in die Geschichte des Kosovo ein. Als der Tag, an dem der jahrelang heruntergekühlte Konflikt wieder vollends eskalierte. An jenem Tag verübte eine paramilitärische proserbische Gruppe einen Anschlag im Norden des Kosovo. In dem kleinen Dorf Banjska blockierte die dreißigköpfige Gruppe eine Straße. Als die kosovarische Polizei anrückte, eröffneten sie das Feuer und töteten einen Polizisten. Anschließend verschanzte sich die Gruppe in einem serbisch-orthodoxen Kloster. Die kosovarische Polizei stürmte das Gelände, drei Mitglieder der Gruppe wurden getötet, weitere verletzt und verhaftet. Viele konnten jedoch nach Serbien entkommen. Darunter Milan Radoicić, ein kosovarisch-serbischer Lokalpolitiker, der durch Drohnenaufnahmen identifiziert wurde.
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Retten wir die Zeitschrift

Hefteditorial iz3w 398 (September/Oktober 2023)
Zurzeit beschäftigen uns im iz3w zwei sehr unterschiedliche Krisen: die multiple weltweite Wirtschaftskrise, über die wir für das nächste Jahr ein Dossier planen. Zum Zweiten treibt uns die Krise der eigenen Zeitschrift iz3w um. Ihre Dimension ist deutlich überschaubarer. Sie ist verbunden mit der Krise, in der die aktuelle Publizistik steckt.
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Wer ist eigentlich ‚wir‘?

Dossiereditorial iz3w 397 (Juli/August 2023): Identitätspolitik
Vieles, was in dieser Gesellschaft als normal gilt, engt ein, schließt aus, unterdrückt, macht unsichtbar und verursacht Leid: Heteronormativität, Nationalismus und Rassismus, Androzentrismus, Zweigeschlechtlichkeit, Barrieren oder Grenzen. Davon sind am häufigsten jene betroffen, die nicht der dominierenden Identität entsprechen. Diese ist meistens: männlich, weiß, gutverdienend, passbesitzend und heterosexuell. Wer davon abweicht, gilt als ‚das Andere‘. Doch diese ‚Anderen‘ wehren sich gegen die Zumutungen, die ihnen aufgrund gesellschaftlicher Zuschreibungen widerfahren – und das oft gemeinsam. Hier beginnt die widerständige Identitätspolitik.
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Druck von der Straße

Hefteditorial iz3w 397 (Juli/August 2023)
Die Videos aus Belgrad sind beeindruckend. Menschen soweit das Auge reicht. Eine riesige Demonstration wälzt sich durch die serbische Hauptstadt und blockiert stundenlang die Gazela-Autobahnbrücke. Es sind die größten Proteste seit dem Sturz des Milošević-Regimes im Jahr 2000.
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Im Stechschritt verstolpert

Themeneditorial iz3w 396 (Mai/Juni 2023) zu "Autoritarismus"
Der Autoritarismus will nicht gehasst, sondern geliebt werden. Von der bloßen Gewaltherrschaft unterscheidet er sich, indem er auf die Affirmation durch die Beherrschten setzt. In diesem Dossier untersuchen wir, wie dieses autoritäre Verhältnis wo ausgestaltet ist: Es geht etwa um die evangelikale Sympathie für autoritäre Herrschaft in Lateinamerika, den Umbau des indonesischen Strafrechts nach nationalistischen oder islamistischen Vorstellungen und um »nihilistischen Autoritarismus« in Russland.
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Der lange Schatten des Genozids

Hefteditorial iz3w 396 (Mai/Juni 2023)

Berge von alter Kleidung häufen sich auf den Bankreihen der ehemaligen katholischen Kirche in Nyamata. Die heutige Gedenkstätte erinnert an die Ermordeten des Genozids in Ruanda im Jahr 1994. Innerhalb von knapp hundert Tagen tötete das rassistische Hutu-Regime fast eine Million Menschen, die ihnen als Tutsi, gemäßigte Hutu oder Twa galten. Fast drei Jahrzehnte später lebt der ‚Konflikt‘ im Nachbarland fort: Tutsi-Vertreter*innen und Menschenrechtsbeobachter*innen berichten von systematischen Gewalttaten im angrenzenden Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRK).

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Einschüch­terungs­versuch gegen Freies Radio im Breisgau

Hefteditorial iz3w 395 (März/April 2023)

Am Morgen des 17. Januars staunten wir nicht schlecht, als bei unseren Freiburger Kolleg*innen von Radio Dreyeckland (RDL) plötzlich die Polizei vor der Tür stand. Durchsucht wurden die Privatwohnungen von zwei Redakteuren und die Redaktionsräume des Senders selbst. Noch mehr staunten wir, als klar wurde, weshalb durchsucht wurde: Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe, also deren Staatsschutzabteilung, wirft RDL vor, Werbung für eine verbotene Vereinigung gemacht zu haben.

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Wie wollen wir wohnen?

Themeneditorial iz3w 395 (März/April 2023) zu "Wohnen weltweit"
Weltweit führen Menschen Kämpfe um das Menschenrecht auf Wohnen. Im Themenschwerpunkt gehen wir Fragen nach, die sich dabei stellen: In welche ‚Eigentumsform‘ kann Wohnraum transformiert werden? Welche Architektur prägt und ermöglicht welches soziale Miteinander? Wie lassen sich Aspekte der Care-Arbeit, etwa die Realität von Müttern und Sorgenden, mitdenken? Wie ist das Wohnen der Zukunft vereinbar mit Klimawandel, Naturkatastrophen, Sturm, Überschwemmung oder Hitze? Wie geht man damit in den existentiell betroffenen Ländern vor allem des Globalen Südens um?
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