Irak

»Manchmal vergesse ich, dass ich ein Mensch bin, der Bedürfnisse hat«

Interview zur Situation arbeitender Frauen im Irak
Hajer Majeed hat 2019 die Workers Against Sectarianism (WAS) mitgegründet. Sie stammt aus Sadir City im Irak, betreibt den Podcast »A girl from Sadir City«, und arbeitet regelmäßig als Interviewerin und Autorin. WAS gründete sich im Zuge des Oktoberaufstands im Irak 2019 (iz3w 377), hat die damaligen Platzbesetzungen unterstützt und macht seither auf die Lebensbedingungen der prekarisierten Bevölkerung im Irak aufmerksam.
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Schlimmer Finger

John Bolton, Jahrgang 1948 und Sohn einer Hausfrau sowie eines Feuerwehrmannes, studierte an der Yale University, wo er 1974 den Juris Doktor mit summa cum laude erwarb. Wie sein Kommilitone Bill Clinton umging auch Bolton mit einem Sidestep die Einberufung nach Vietnam – er meldete sich zur Maryland Army National Guard. Später bekannte er freimütig, „keine Lust“ gehabt zu haben, „in einem südostasiatischen Reisfeld zu sterben“.

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Rojava – nach der türkischen Invasion in Afrin

Ein Reisebericht

Dr. Michael Wilk, Notarzt und Psychotherapeut, reist seit 2014 regelmäßig nach Rojava/Nordsyrien. Er unterstützt dort den Kurdischen Roten Halbmond Heyva sor a kurd, der ein wesentliches Element der Gesundheitsversorgung in der Region darstellt. Hsak betreibt Ambulanzen und Apotheken, unterstützt Krankenhäuser, versorgt die Bevölkerung in Kampfgebieten und stellt die medizinische Hilfe in Flüchtlingslagern sicher. Bei seinem vorletzten Aufenthalt war Michael Wilk in Rakka, wo er als Notfallmediziner Verletzte versorgte und HelferInnen von Hsak ausbildete.

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Die Bundeswehr und die „Hölle von Mossul“

Zwischen Propaganda, Kontrollverlust und blindem Gehorsam

Die Bombardierung einer Schule in Al Mansoura im Norden Syriens am 20. März 2017, bei der mindestens 33 Zivilist*innen getötet wurden, hat Teile der Öffentlichkeit kurz aufgeschreckt. Bundeswehr-Tornados hatten das Ziel nach dpa-Informationen einen Tag vor dem Angriff ausgespäht und fotografiert. Diese Aufklärungsfotos halfen der US-Luftwaffe am darauffolgenden Tag bei der Zielfindung.

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Nahost im 21. Jahrhundert: Kampf der Religionen?

in (29.07.2015)

Im Jahre fünf nach den arabischen Revolten sieht die arabische Welt erschreckend aus: Staaten wie Irak und Libyen sind zusammengebrochen, Jemen und Syrien und vielleicht auch Libanon auf dem Weg dahin. Eine nicht mehr überschaubare Zahl von Banden, die sich auf die Religion berufen, verbreiten Angst und Schrecken – bis in die Kanzleien des Westens. Die USA stehen nicht mehr an der vordersten Front der kaum mehr zählbaren bewaffneten Konflikte,1 die die Region wie ein Flächenbrand2 überziehen. Unmittelbar nach dem Sturz des tunesischen Diktators Ben Ali hatte Washington die Arabellion enthusiastisch begrüßt. Philip Crowley, Sprecher des US-Außenministeriums, sagte bei einem Besuch in Algier am 18. Februar 2011: „Der Wandel ist notwendig. Wir ermutigen diesen Wechsel, und wir wollen einen friedlichen Wandel.“3 Fortan setzten sie auf die Muslimbrüder (MB) als neuen stabilisierenden Faktor.

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Von Pol Pot zum „Islamischen Staat“

Auszug aus den Marxistischen Blättern 06_2014: "Der Staat"

US-Präsident Richard Nixons Befehl zur „massiven“ Bombardierung Kambodschas im Jahr 1969 übermittelte Henry Kissinger mit den Worten: „Anything that flies on everything that moves“ („Alles was fliegen kann auf alles was sich bewegt“). Bei Barack Obama hingegen – in seinem siebten Krieg gegen die muslimische Welt, seit er den Friedensnobelpreis erhielt – lassen instrumentalisierte Hysterie und Lügen einen beinahe nostalgisch an Kissingers mörderische Offenheit zurückdenken.

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„Ehrenmorde“

Honor Killing Awareness Campaign im Irak/Kurdistan

Sogenannte „Ehrenmorde“, genauso wie die Zwangsverheiratung junger Frauen, stellen europäische Aktivist_innen häufig vor eine Gewissensfrage:  Müssen, sollen, können, dürfen wir uns dagegen lautstark engagieren oder reden wir damit denen das Wort, die von „deutscher Leitkultur“ reden und von „mangelnder Integration“, die Islam gleichsetzen mit Terror und Unterdrückung der Frauen, die die Abschiebung dieser „frauenunterdrückenden ausländischen Monster“ (und ihrer Frauen gleich mit) fordern und Kriege damit rechtfertigen, dass sie angeblich die Frauen in den mit Kriegen überzogenen Ländern befreien wollen?

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Anthropologie und »Human Terrain« in den Kriegen im Irak und in Afghanistan

Der Einsatz von Sozialwissenschaftlern in der Aufstandsbekämpfung hat in den US-Streitkräften eine lange Tradition. Mit der Zunahme aufständischer Aktivitäten im Irak und in Afghanistan wurde erneut der Versuch unternommen, sozialwissenschaftliche Expertise für militärische Interessen dienstbar zu machen. Doch dieser Versuch traf auf Widerspruch aus der Disziplin.

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