Geschichte

Die autoritäre Pionierin

Hefteditorial iz3w 384 (Mai/Juni 2021)
»Treibt die Türkei in die Diktatur?«, fragte der Romanautor Doğan Akhanlı bei einer Lesung 2018 in Freiburg. Die Frage steht im Untertitel seines Romans »Verhaftung in Granada« und es ist eine rhetorische Frage. 2018 war wieder ein Jahr zahlreicher politischer Inhaftierungen von Gegner*innen des türkischen AKP-Regimes unter Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan gewesen.
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Elfriede M.

Wie ein NS-Opfer zur Täterin gemacht wurde

In ihrem Buch „ ‚Gerne will ich wieder ins Bordell gehen...‘ Maria K.s ‚freiwillige‘ Meldung für ein Wehrmachtsbordell“ widerlegt die Historikerin und GWR-Autorin Anne S. Respondek den Mythos der „Freiwilligkeit“ der Frauen in den deutschen Wehrmachtsbordellen, der sich bis heute in der fehlenden Anerkennung der Opfer manifestiert. Basierend auf ihrer Archiv-Arbeit beschreibt Anne S. Respondek in ihrem neuen Artikel für die GWR einen weiteren erschütternden Fall. Die Geschichte von Elfriede M. zeigt wie ein Opfer sexuellen Kindesmissbrauchs im Nationalsozialismus nach Auschwitz kam.

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Kämpfen heißt Erinnern

Zum 100. Geburtstag von Paul Wulf: Vorwort zum Buch ‚Ich lehre euch Gedächtnis.‘ Paul Wulf: NS-Opfer – Antifaschist – Aufklärer

Vorabdruck aus: Freundeskreis Paul Wulf (Hg.), „Ich lehre euch Gedächtnis“ Paul Wulf: NS-Opfer – Antifaschist – Aufklärer. Unrast Verlag, Münster, März 2021, 304 Seiten, zahlreiche Abbildungen, 19,80 Euro, ISBN 978-3-89771-087-0

 

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Die ganz normale Gewalt

Polizeigewalt ist keine Ausnahme
Im Lauf der letzten Jahren hat es vermehrt Debatten um (rassistische) Polizeigewalt gegeben. Während in den USA im Zuge der Black Lives Matter Bewegung zumindest die Forderung »Defund the Police« aufkam, bleibt es hierzulande meist bei der Rede vom »Einzelfall«. Dass die Polizei Ausdruck eines gesamtgesellschaftlichen Herrschaftsverhältnisses ist, wird wenig beachtet.
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Wie Achille Mbembe des Antisemitismus bezichtigt wurde

Transatlantische Überlegungen über deutsche Farbenblindheit zu Zeiten von #BlackLivesMatter (Zur Diskussion)
in (03.03.2021)
Achille Mbembe war überrascht und schockiert, als er Anfang 2020 erfuhr, er werde des Antisemitismus bezichtigt. Dieser Vorwurf kam ausgerechnet aus Deutschland, wo er zu vielen Anlässen einen überaus freundlichen Empfang bekommen hatte.
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Zwischen Nakba, Shoah und Apartheid

Nachdenken über Komplizität und Erinnern
Was bedeutet es, sich der Nachgeschichte und den Überresten von Katastrophen aus der Perspektive anzunähern, selbst in die Auslöschung der Spuren von Leben, von Menschen, von Orten verstrickt zu sein? Worum geht es, wenn eine solche Frage im Hinblick auf die nicht zusammenhängenden und doch miteinander in Beziehung stehenden Erfahrungen gestellt wird, die mit den Namen Nakba, Shoah und Apartheid bezeichnet werden?
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Bitterer Beigeschmack

Koloniale Spuren im globalen Ernährungsregime
Der Handel mit Weizen, Reis und Gewürzen ist so alt wie die Migrationsgeschichte der Menschen. Doch erst seit dem frühen Kolonialismus wurden die körperzehrende Plantagenwirtschaft und der transkontinentale Handel mit Nahrung strategisch zum Zwecke der Machtsicherung eingesetzt. Der Kolonialismus hat das globale Ernährungssystem in seiner jetzigen Form stark geprägt.
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