Kultur

Nicht nur koloniales Erbe

Rassismus gegen Schwarze in Marokko
Die Proteste der Black Lives Matter-Bewegung 2020 fanden auch in Marokko Resonanz, vor allem in den Sozialen Medien. Kommt Rassismus in der marokkanischen Öffentlichkeit zur Sprache, so sprechen Mitglieder der Mehrheitsgesellschaft in der Regel selbst als Opfer von europäischem Rassismus. In den letzten Jahren begann jedoch eine Auseinandersetzung mit eigenen rassistischen Strukturen, Kontinuitäten und Alltagspraktiken.
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Strolling down the Class Avenue

Mit Badiou an den Intersektionen zur Hauptstraße

Der folgende Beitrag von Mai-Anh Boger besteht aus sechs Straßen-Notizen, die jeweils mit einer (kritischen) Rückfrage an den Diskurs um Klassismus einhergehen. Den durch den Entstehungskontext bedingten Skizzencharakter hat die Autorin beibehalten.

Wir kehren hier am Prado in Marseille an sechs Kreuzungspunkten ein und fragen mit drei Texten von Alain Badiou im Gepäck nach Klassenverhältnissen

1) in einer Jazz-Kneipe

2) am höchsten Punkt, von dem aus man die alle Milieus verschlingende und verbindende Hauptstraße überblickt

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intersections im Buch

in (06.12.2021)

Es ging immer um „social transformation and social change“, das stellt eine der Begründerinnen des Konzepts der Intersektionalität, Patricia Hill Collins, in ihrer Rückschau auf dessen Diskursgeschichte klar. Die Frage, ob Intersektionalität eher eine Metapher, eine Heuristik oder ein Paradigma ist, wird hier ebenso ausführlich besprochen wie die Implikationen, die den Intersektionalitätsansatz zu einem Teil der kritischen Theorietradition machen.

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Freaks, Anarchisten und Riot Grrrls

Comics als Medium sozialer Bewegungen

In seinem Beitrag gibt Maurice Schuhmann eine Übersicht über verschiedene Comicwelten. Außer auf Underground-Comix der 1960er sowie auf Raubkopien und Parodien bekannter Serien wirft er insbesondere einen Blick auf Themen, die aus sozialen Bewegungen kommen und zumindest ansatzweise in Mainstream-Comics Eingang gefunden haben. (GWR-Red.)

 

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»Die weiße puritanische Gesellschaft braucht ihren Sündenbock«

Interview mit Brontez Purnell
Rassismus ist keine geschlechtslose Ideologie. Was bedeutet das aber für die gelebten Realitäten Schwarzer Männer in den USA? Wo stehen homosexuelle Männer in dieser Gleichung? Und was hat das alles mit Punk zu tun? Brontez Purnell kennt all das aus erster Hand. Er ist Musiker bei der Band The Younger Lovers, Tänzer, Filmemacher und Autor mehrerer Romane. Er lebt in Oakland, Kalifornien und gibt das Zine Fag School heraus.
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Einem Ende der Identitätspolitiken entgegen?

Von der Intersektionalität zum dekolonialistischen Feminismus

Von einem Standpunkt aus, der die Untersuchung des Rassismus nicht von jener der Geschlechterunterdrückung trennt, können wir die separaten Analysekategorien miteinander verbinden und darlegen, warum es sich nicht mehr nur um Überschneidungen oder Kreuzungen handelt, sondern um dieselbe Matrix, die modern-koloniale rassistische Geschlechtermatrix.

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Gegenläufig statt multidirektional

Zur Debatte um postkoloniale Geschichtsbilder und die Shoa
Aktivisten und Forscherinnen, die sich mit dem Kolonialismus und der Erinnerung an ihn beschäftigen, befinden sich oft im Widerstreit mit einem Geschichtsbild, das die Shoa als die historische Zäsur des 20. Jahrhunderts versteht. Nimmt man die Schärfe des Tonfalls als Symptom, scheint es sich gegenwärtig um einen regelrechten Aufstand zu handeln, der sich vor allem an der These der Singularität von Auschwitz entzündet.
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»... wie ein Gefängnis für Kinder«

Manuel Menrath über das Residential School-System

Mit dem Fund von hunderten Kindergräbern auf dem Gelände ehemaliger Internate rückt das brutale Zwangssystem der Residential Schools in Kanada in den Fokus der Öffentlichkeit. Der Schweizer Historiker Manuel Menrath hat zu Kolonialismus und der Geschichte der Indianischen Nationen Kanadas geforscht.

iz3w: Was waren die Residential Schools und was war ihr Zweck?

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