Kultur

Kleider machen Leute

Themenschwerpunkteditorial iz3w 377 (März/April 2020): Der Lauf der Mode - Ästhetik & Ausbeutung
Mode bezeichnet einen gesellschaftlichen Rahmen des Geschmacks oder der Sitte. Kleidungsstile (oder genauer: -trends) legen fest, wie man sich kleidet, ohne Anstoß zu erregen, sondern lieber Akzeptanz oder Bewunderung hervor ruft. Mode bietet aber auch einen Spielraum, in dem sich Menschen einen individuellen Ausdruck verleihen können. Und Mode ist dynamisch. Sie wird von den Einzelnen, von Kollektiven, aber auch von den Zentren des Modebetriebes ständig weiterentwickelt.
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MokkA, Mukke, Muckefuck

Von der verändernden Kraft der Musik. Concert for Anarchy

Alle meine Entlein“ oder doch lieber „Leis, Kindlein, leis / da draussen schleicht der Preuss...“ „...Pommernland ist abgebrannt, Maikäfer flieg“? Mein Vater war im Krieg. Nicht in Pommern, sondern mit 17 im Ruhrgebiet als FLAKhelfer. Unser Nachbarhaus war ne schwarz ausgebrannte Ruine, sah ich raus aus dem inzwischen wieder verglasten Fenster, sah ich mehr von den zerbombten Trümmern unserer Straße, unter denen ganze Hausgemeinschaften verreckt waren. Es waren die 1950er Jahre – kurz nach dem „Endsieg“.

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Wider die Apokalyptik

„Das Alte und Morsche zerfällt vor unseren Augen“ – diesen Satz rief der Thüringer AfD-Spitzenkandidat Björn Höcke im Landtagswahlkampf und diesen Satz wiederholte er am Wahlabend im Oktober 2019, als er mit seiner AfD in Thüringen mit 23,4 Prozent der Stimmen zweitstärkste Kraft wurde. Er sieht sich als Opfer von „Mobbing“ und „Hetze“ durch die Medien, zugleich kann er gerichtlich bestätigt als „Faschist“ bezeichnet werden. Was bedeutet nun all das analytisch für Politik, die über notwendigen Antifaschismus hinausgeht?

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Dshan heißt Seele

Andrej Platonow gehört zu den lange Verleugneten der russisch-sowjetischen Literatur. Der 1899 geborene Elektrotechniker und Meliorator veröffentlicht 1927 seine ersten Bücher, die gleich einem Paukenschlag daherkommende Kurzgeschichtensammlung „Die Epiphaner Schleusen“ und die satirische Erzählung „Die Stadt Gradow“, mit der er die sowjetische Bürokratie attackiert. Die hatte ihn gerade erst aus dem Berufsleben herausgekantet.

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Solidarität im Buch

in (28.11.2019)

Während der Begriff der Solidarität im politischen Tagesgeschehen allgegenwärtig ist, muss in gesellschaftstheoretischer und moralphilosophischer Hinsicht eine „befremdliche ‚Untertheoretisierung‘“ (Herrmann-Josef Große Kracht) festgestellt werden. Dieser Befund hat Große Kracht dazu veranlasst, sich den vergessenen Solidaritätstheorien des 19. Jahrhunderts zuzuwenden.

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Memory Boom

Über die Schwierigkeiten der Erinnerungskultur
In den 1980er Jahren verstärkte sich das Unbehagen an der Gedenkkultur mit ihren Heldenerzählungen und nationalen Beschränkungen. Mit der größeren Komplexität des Gedenkens und der Hinwendung zu den sozialen Kosten historischer Ereignisse prägte sich eine neue Erinnerungskultur aus. Diese ist kein abgeschlossenes Modell. In diesem Prozess wandeln sich die Wahrnehmung der Vergangenheit sowie die zukunftsgerichteten Zwecke des Gedenkens.
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