Globaler Süden

Bis zur Überhitzung?

Dossiereditorial iz3w 399 (November/Dezember 2023): Klimakrise
»Die Luft erinnerte ihn an eine Sauna. Es war die kühlste Zeit des Tages«, heißt es zu Beginn von Kim Stanley Robinsons Roman »Das Ministerium für die Zukunft.« Die Klimakatastrophen-Literatur ist längst zu einem eigenen Genre geworden. Begleitend konstatiert Copernicus, der Klimawandeldienst der EU, im Jahr 2023 die globale Wetterlage: »Der wärmste August folgt auf den wärmsten Juli und Juni«. In den indischen Bundesstaaten Uttar Pradesh und Bihar gab es Mitte Juni eine Hitzewelle, die Temperaturen von 45 Grad Celsius erreichte. In Marokko wurde im August die Marke von 50 Grad überschritten. Die Folgen reichen von Ernährungskrisen und Migration bis hin zu Stromausfällen, sinkender Produktivität, Hitzetoten und vielem mehr.
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"Das dürfte in Europa eigentlich nicht passieren"

Das Problem der Internationalen Beziehungen aus Sicht des Globalen Südens
Dieser Beitrag soll ein Plädoyer von Eliten des globalen Südensaufgreifen, um der Debatte über den russischen Einmarsch in der Ukraine im Rahmen größerer Fragen zur internationalen Ordnung und den damit verbundenen Sicherheitssystemen eine andere Wendung zu geben. Dementsprechend geht der Artikel den zeitgenössischen Artikulationsformen der afrikanischen Blockfreiheit nach, die die Frage der Rechte der Ukraine, die Anliegen Russlands und die Ambitionen der NATO als drei separate Fragen betrachten, welche nicht miteinander vermengt oder als moralisch und rechtlich untrennbar zusammengeworfen werden dürfen.
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Naturverhältnisse feministisch denken

Anforderungen an einen aktuellen Ökofeminismus

Die Klimakrise hat geschlechterspezifische Aspekte, sowohl hinsichtlich der Verantwortlichkeiten für die Ursachen als auch mit Blick auf die zu bewältigenden Folgen. In der Auseinandersetzung mit der herrschenden Umweltpolitik hat sich schon früh eine feministische Strömung entfaltet, die diese Fragen besonders in den Blick nimmt. Die aktuelle Problematik der Klimakrise bedarf dringend entsprechender Impulse aus ökofeministischer Perspektive, finden Mandy Gratz und Anja Zürn.

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Vergeblich Erdöl säen

Der Sozialstaat in Venezuela zerbrach an inneren Widersprüchen
Eine Zeitlang galt Venezuelas Verteilungspolitik zugunsten der Armen als vorbildlich. Doch inzwischen darbt die Bevölkerung mehr denn je. Worauf beruhten die temporären Erfolge des Sozialsystems unter Präsident Chávez? Und welche internen wie externen Faktoren führten zu seinem Scheitern?
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Sozialstaaten

Themenschwerpunkteditorial iz3w 374 (September/Oktober 2019)
In Nord und Süd lässt die Existenz sozialer Sicherheit sehr zu wünschen übrig. In manchen Weltregionen würde die Sicherstellung der grundlegenden sozialen Absicherung einen immensen Fortschritt darstellen. Anderenorts wohnen den bestehenden Sozialstaaten hingegen autoritäre und repressive Elemente inne. Die Schaffung und der Ausbau der Sozialstaatlichkeit bleiben dennoch weiterhin auf der Agenda der sozialen Kämpfe.
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Gärungsprozesse

Die Bioökonomie verspricht viel und hält bisher wenig
Die synthetische Biologie verschmilzt zunehmend mit der Informationstechnologie. Bioökonomie-Strategiepapiere aus Nord und Süd forcieren den Zugriff auf Ökosysteme und Naturressourcen. Die Sparte verspricht Ernährungs- und Energiesicherheit, Arbeit und Klimaschutz in einem. Wird die Bioökonomie das Ersatzmodell für die erdölbasierte Produktionsweise? Welche Folgen wird dies insbesondere im Globalen Süden haben?
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»Solange wir streiten, sind wir auf dem richtigen Weg!«

Gespräch mit María do Mar Castro Varela, Rirhandu Mageza-Barthel und Albert Scherr (Langfassung)

Wenn es in westeuropäischen Medien um gewaltsame Ausschreitungen oder Bürgerkriege auf dem afrikanischen oder asiatischen Kontinent geht, wird oftmals von „ethnischen Konflikten“ und „Tribalismus“ berichtet. Spätestens seit dem Ende der Stellvertreterkriege werden immer seltener politische Lager benannt, immer seltener werden komplexe materielle Verhältnisse und Verteilungsfragen hinter den Konflikten thematisiert. Immer häufiger liest man von ethnischem Divisionismus.

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