Nazis
Bezugspunkt Justiz oder Bezugspunkt Bewegung?
Über die Leichtigkeit, mit den eigenen Position auch Bündnisfähigkeit und emenzapatorische Handlungsmacht zu verlieren
Eine linke Anwältin verteidigt einen Neo-Nazi, der einen Antifa-Aktivisten lebensgefährlich verletzt hat.[1] Mit dem Freispruch ist die Frage nach der politischen Bewertung der Mandatsübernahme nicht beantwortet. Die Debatte berücksichtigt nicht, dass progressive Rechtspraxis den gesellschaftlichen Kontext mitdenken und Bündnisfähigkeit ermöglichen muss.
Ein schwarzer Tag
1.500 PolizistInnen setzten am 3. März einen Marsch von 311 Nazis gegen 7.000 AntifaschistInnen in Münster durch
Kommentar
Einmal, alle zehn Jahre
Es war 2003 oder 2004. Wir bildeten in Magdeburg eine Menschenkette und schirmten so einen Friedhof ab. Nazis wollten ihn heimsuchen. Ich war extra aus Berlin angereist.
Leere Anklagebänke
Sieben deutsche Wehrmachtsangehörige wurden in Italien zu lebenslanger Haft verurteilt
Am 6. Juli 2011 um 21 Uhr ist es endlich soweit: Im Militärgericht von Verona spricht der Gerichtspräsident nach über 50 Sitzungen das Urteil: sieben Mal lebenslängliche Haft, zwei Freisprüche.
»Sklaven einer widerlichen Weltanschauung«
Die neonazistischen Aktivitäten zu den »Rheinwiesenlagern« 2010
„Wir wurden am 8. Mai ’45 nicht befreit, wir wurden nur die Sklaven einer widerlichen, kranken liberalen Weltanschauung“, brüllt Matthias Drewer aus dem westfälischen Hamm seinen Kameraden zu. Er bringt damit auf den Punkt, worum es den Neonazis, die am 20. November 2010 einen „Trauermarsch“ in Erinnerung an das Remagener Rheinwiesenlager durchführten, geht: Die Revision der Nachkriegsordnung und die nachträgliche Legitimierung des Nationalsozialismus.
Nazis im Netz
Wenn das Internet plötzlich Weltnetz heißt
Neonazis benutzen das weltumspannende Computer-Netzwerk um ihre braune Ideologie zu verbreiten.