romantisiert, diskriminiert, gehetzt, vertrieben
Rassismus bestimmt nach wie vor maßgeblich das soziale und politische Verhältnis von Nicht-Roma und Roma gleicher Staatsbürgerschaft. In allen Gegenden Europas zeigt sich: Roma werden stigmatisiert und entrechtet. Bürgerrechte werden Roma zumeist nur eingeschränkt zuerkannt. Ein rechtlicher Schutz als Minderheit, soweit vorhanden, greift nicht.
In Berlin zeigt dies auch der Umgang mit Roma im Stadtteil
Neukölln. Gesellschaftlicher und behördlicher Umgang ist von
rassistischem Denken, Diskriminierung und Ausgrenzung geprägt. Zwang zu
Integration scheint ganz oben auf der politischen Agenda zu stehen,
ansonsten wird abgeschoben wie in Deutschland, ghettoisiert wie in
Rumänien oder vertrieben wie in Frankreich.
Mit fortschreitender Umsetzung der EU-Osterweiterung sind in
Deutschland lebende Roma auf diskriminierende Weise in den Fokus
geraten: Von Bukarest nach Neukölln kämen sie, von Rumänien und
Bulgarien, jeden Tag mehr.
Anlässlich des Erscheinens der ZAG 59 "Antiziganismus in Europa"
wollen wir mit der Veranstaltung "Von Neukölln bis Bukarest" auf die
rassistischen Zustände von "Neukölln bis Bukarest" aufmerksam machen und
gemeinsam mit Diskutant_innen und Publikum die Möglichkeiten
solidarischen Handelns ausloten.