Nicht einvernehmlich
Vergewaltigung ist in Österreich und Deutschland verboten. Wo sie beginnt, ist Auslegungssache. Ein Nein der Frau ist gegenwärtig in beiden Staaten nicht ausreichend.
Vergewaltigung ist in Österreich und Deutschland verboten. Wo sie beginnt, ist Auslegungssache. Ein Nein der Frau ist gegenwärtig in beiden Staaten nicht ausreichend.
»Als Hure biete ich mehr als einen schnellen Fick oder einen Blowjob. Ich biete Akzeptanz und Offenheit, Sexunterricht und Anatomiestunden. Ich stelle einen Raum, in dem sich Leute sexy fühlen können.« Und weiter: »Für mich ist die Schaffung eines solchen Raumes ein feministischer Akt.« Dass solche Aussagen einmal in der iz3w gedruckt werden, wäre noch vor zehn Jahren unvorstellbar gewesen. Wie in der gesamten linken, feministischen und antirassistischen Szene dominierte auch im iz3w-Umfeld jahrzehntelang die Ansicht, dass Prostitution einer der schlimmsten Auswüchse patriarchaler Herrschaft ist und abgeschafft werden muss. Nur so könne der sexuellen Ausbeutung von (oftmals migrantischen) Frauen und dem dominierenden Zwangscharakter von Prostitution – und im weiteren auch von Sexualität – ein Ende bereitet werden.
Wie lässt sich eine Ausstellung kuratieren, die „transnationalen Feminismus“ in der Kunst repräsentieren soll?
1. Aktuelle Veränderungen von Staatlichkeit und Demokratie
Wusste man es nicht schon immer: „Gender Gaga“ ist der richtige Name für den Irrsinn, der gegenwärtig in deutschen Behörden betrieben wird – jedenfalls wenn es nach Birgit Kelle geht.
In den vergangenen Jahren ist es zu einer verstärkten Diskussion um die kapitalistischen Aspekte von Biomedizin und Biotechnologien gekommen. Dabei ist eine Reihe neuer „Bio“-Begriffe formuliert worden: Biowert, Biokapital, Bioökonomie – um nur die prominentesten zu nennen. Hintergrund dieser Debatte ist zum einen die Tatsache, dass auch kritische Analysen zur Biopolitik lange Zeit ökonomische Prozesse vernachlässigt haben, obwohl etwa die Kommodifizierung von Körperstoffen – insbesondere im Bereich der Reproduktionsmedizin – längst global und alltäglich geworden ist.¹ Zum anderen hat die Diskussion zum Biokapitalismus auch dadurch Auftrieb erhalten,
Die Protestzyklen in den Ländern, die von der Bewältigung der zyklischen Finanzkrisen durch Umverteilung der Folgelasten besonders belastet sind, namentlich in Südeuropa, Lateinamerika, Ostasien und Südasien, werfen die Frage nach der Beteiligung der verschiedenen Segmente der Arbeits‑ und Wohnbevölkerungen auf. Ihre unterschiedliche Betroffenheit vermittelt sich über ihre Einbindungen in die erodierenden staatlichen Wohlfahrts‑ und Sicherheitssysteme bzw. über die Formen ihrer Freisetzung und des Ausschlusses aus diesen Systemen, aber gleichzeitig auch über ihre Stellung im Produktions‑ und Reproduktionsprozess des Kapitals, der sie anzieht, unterordnet oder freisetzt.
Die Auseinandersetzung um social freezing hat wieder einmal alte Debatten der Frauenbewegung auf die Agenda gesetzt: Wie viel Autonomie birgt die Technisierung der Reproduktion?
Die zweite Welle der Frauenbewegung entstand einst als Kritik an zentralen Institutionen des Nachkriegskapitalismus. Inzwischen aber ist sie selbst zur Handlangerin eines neuen, deregulierten Kapitalismus geworden. Diese gefährliche Liaison gilt es aufzubrechen, fordert Nancy Fraser.
Es würde den komplexen und umkämpften Realitäten nicht gerecht werden, würde man behaupten, das Verhältnis zwischen Feminismus und Cultural Studies sei immer einfach gewesen.