Gesellschaft
Krieg und Gedächtnis
Über historisches Begreifen und die gefährdete Erinnerung an den Holocaust. Ein Versuch, die neue Unübersichtlichkeit zu kartieren (Debatte)
Bis zur Überhitzung?
Dossiereditorial iz3w 399 (November/Dezember 2023): Klimakrise
Are you lonesome tonight?
Die Entdeckung der Einsamkeit
Auch wenn ich dem „Organizing“ kritisch gegenüberstehe, also der „strategischen Erschließung“ von Gewerkschaftsmitgliedern durch modernes Direkt-Marketing, so war der Begründer dieser sozial-psychologischen Aktivierungstechnik doch irgendwie eine coole Socke. Möglicherweise konnte er nichts dafür.
Ein Lehrbuch für Hausbesetzer:innen
Wie Kämpfe solidarisch und erfolgreich geführt werden können
Wer heute als Münster-Besucher:in den Weg vom Schlossplatz durch die Frauenstraße in Richtung Dom und Rathaus nimmt, wird den schönen Jugendstilbau mit der Hausnummer 24 bewundern. Es ist das einzige Haus, das in diesem Stadtviertel die Bombardements des Zweiten Weltkriegs überstanden hat. Dass es heute immer noch steht, ist einer studentischen Hausbesetzung zu verdanken, die sich im Oktober 2023 zum 50. Mal jährt, und einem über fast acht Jahre geführten zähen Kampf gegen Immobilienspekulanten und Stadtverwaltung bis 1981.
Wider den Stereotypen
Frauen nehmen in bewaffneten Konflikten vielfältige Rollen ein
Menschenfeindliche Propaganda
Auch das „Sturmgeschütz der Demokratie“ beteiligt sich an der Hetzkampagne gegen Geflüchtete
[Rubrik:]
moment mal
Zehn Jahre NS-Staat 1933-1943
Eine kritische Bilanz von Thomas Mann
Unter dem Titel "Deutsche Hörer!" hielt der Schriftsteller Thomas Mann während des Zweiten Weltkriegs 58 antifaschistische Rundfunkreden, die über Radioprogramme der Alliierten das deutsche Publikum erreichen sollten. Karlheinz Lipp würdigt das Schaffen des Literaturnobelpreisträgers mit einem besonderen Blick auf dessen kritische Bilanz zum 10. Jahrestag des NS-Staates 1943.
„Les Préludes“ im Ohr und den Endsieg im Visier?
Was deutsche Medien an Nachrichten zum Ukraine-Krieg abliefern, in Sonderheit an Kommentierungen zu den Konsequenzen, die daraus für das Verhältnis zwischen dem Westen und Russland zu ziehen sind, erinnert im Duktus zu nicht geringen Teilen bereits seit längerem an Kriegsberichterstattung unseligen Angedenkens. Als ob etliche Verfasser beim Schreiben bereits wieder „Les Préludes“ im Ohr und den Endsieg im Visier hätten.
Nachgefragt: Wie ist das mit den Zivilklauseln?
Interview mit Falk Bornmüller (Universität Jena)
Die Zivilklauselbewegung hat an deutschen Hochschulen einiges bewirkt – an über 60 Hochschulen gibt es Zivilklauselbeschlüsse. Doch vielfach versauern diese Beschlüsse unwirksam durch mangelnde Institutionalisierung, hochschulpolitische Interessen einer Vielzahl an Akteur*innen und zu geringer Normbegründung. In seinem Buch »Zivile Wissenschaft« hat Falk Bornmüller den Prozess der nachhaltigen Umsetzung einer Zivilklausel analysiert und spezifische Bedingungen für die Hochschullandschaft identifiziert.