Archiv

Postkoloniale Perspektiven auf „Entwicklung“

in (06.12.2010)

 „Entwicklungsforschung tendiert dazu, Subalternen nicht zuzuhören und postkoloniale Studien tendieren dazu, sich nicht darum zu kümmern, ob die Subalterne zu Essen hat.“ (Sylvester 1999: 703)

Etwas salopp und überspitzt, aber nicht unzutreffend formuliert Christine Sylvester hier das Verhältnis von Entwicklungsforschung und postkolonialen Studien.

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Geschlechteranalysen und -diskurse in der Krise

Analysen der Krise 2008/9 und öffentliche Diskurse rekurrierten so häufig wie nie zuvor auf die soziale Kategorie Geschlecht. Damit thematisierten diese Geschlechterdiskurse in einer breiten Öffentlichkeit, dass die gesamte Wirtschaft ein geschlechtlich kodiertes Terrain ist und auch die Krise nicht geschlechtsneutral wirkt.

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Zwischen Purdah, Bollywood und Politik – Geschlechterverhältnisse und Transformationsprozesse in Afghanistan

in (16.08.2010)

Historisch ebenso wie aktuell sind die Geschlechterverhältnisse und die Frauenfrage in Afghanistan nicht nur ein leidenschaftlich umkämpftes und symbolträchtig aufgeladenes Terrain innergesellschaftlicher politischer Auseinandersetzungen, sondern immer wieder auch Anschlussstelle für externe Einflussbestrebungen.

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Fußball: Nationale Identität und Formen von Maskulinität in Costa Rica

In diesem Beitrag werden vier Hauptthemen behandelt. Erstens werden Prozesse nationaler Identifikation während Fußballmeisterschaften untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Fußball ein zutiefst nationalisiertes Ereignis ist; sie deuten aber auch an, dass nationale Identität nicht monolithisch konstruiert wird, dass sie sich verändert, kontextabhängig ist und sich je nach Zeiten und Umständen wandelt.

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Afrika in der globalen Fußballökonomie

in (21.04.2010)

Dass sich im Fußball die ihn umgebende Welt niederschlägt, ist mittlerweile eine an die Grenze zur Plattitüde gelangte Einsicht. Ihrer Richtigkeit tut dies keinen Abbruch, und man kann sie ja auch etwas elaborierter formulieren: „Wer mitbekommt, was sich im Fußball wann und wie verschiebt, ist über andere Gesellschaftsbereiche osmotisch informiert." (Theweleit 2006: 120)

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Aufstandsbekämpfung und Besatzungskrieg

Die Entwicklung asymmetrischer Kriegführung durch den Westen
in (01.02.2010)
Dass militärische Besatzungen wieder eine so zentrale Rolle in der Außenpolitik westlicher Staaten spielen würden, wie es heute der Fall ist, schien vor einigen Jahren noch schwer vorstellbar. Nach ihrem Desaster in Vietnam standen US-Militärs einer Kriegsbeteiligung mit eigenen Truppen skeptisch gegenüber.
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Besatzung, Kolonialherrschaft und Widerstand

Das Völkerrecht und die Legitimierung von Terror
in (01.01.2010)
Die Begriffe „Besatzung" und „Kolonialherrschaft" sind seit dem Zweiten Weltkrieg problematisch geworden, als die Massenverbrechen des Nazi-Imperiums ihnen weitgehend die Legitimationsgrundlage als akzeptable geopolitische Projekte entzogen hatten. Nicht von ungefähr gab Raphael Lemkin, der polnisch-jüdische Jurist, der den Begriff des Völkermordes bzw. Genozids[1] geprägt hat, seinem berühmten Buch den Titel Axis Rule in Occupied Europe (1944).
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