Mini-Nukes

Die ökologische Belastung durch Uran-Munition

in (10.12.2004)

Uran, mit seinem Schmelzpunkt bei 1.132 C, erhöht die Durchschlagskraft von Metallen um ein Vielfaches und wird daher seit dem Golfkrieg 1991 in panzerbrechenden Waffen eingesetzt; für die Geschossmantel wird abgereichertes Uran (Depleted Uranium, DU) eingesetzt, dass bei der Nuklearindustrie als Atommüll abfällt; Kriegsgebiete sind damit praktisch das atomare Endlager der westlichen Industrienationen. Was immer sich z.B. in einer vorprogrammierten Penetrationstiefe befindet, wird durch die Verbrennung des abgereicherten Urans innerhalb weniger Sekunden zu feinem schwarzem Staub; das abgereicherte Uran selbst verwandelt sich in Uranoxidpulver. Die meisten der dabei entstehenden Staubpartikel sind nur 1,5 Mikron groß - klein genug, um den Weg in menschliche Lungen zu finden. DU-Munition steht dabei stark im Verdacht, genetische Schäden und diverse Krebserkrankungen, wie z.B. Leukämie, hervorzurufen.

Die Organisation Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges geht davon aus, dass allein im ersten Golfkrieg über 300 Tonnen uranhaltige Munition verschossen wurden und verweist auf Berichte irakischer Kollegen, die trotz der vermeintlich geringen Radioaktivität auf eine "signifikante Erhöhung der Krebs- und Fehlbildungsraten" um bis zu 600% hindeuten.

In Afghanistan und im zweiten Golfkrieg ist ein Vielfaches dieser Menge zum Einsatz gekommen. So wurden auf Afghanistan Lenkbomben abgeworfen, etwa der "Bunker Buster" GBU-28 der Firma Raytheon, die bis zu anderthalb Tonnen abgereichertes Uran enthalten.