Endlich Bewegung im Klima

Das Klima-Thema ist in der linken Szene angekommen.

in (01.09.2008)

Hunderte linke Aktivist/innen haben letzten Samstag versucht, den Bauplatz für das Kohlekraftwerk in Moorburg zu besetzen. Nach Hamburg hat sie das erste deutsche Klimacamp gelockt. Das ist besonders deshalb erfreulich, weil es zeigt: Alle reden vom Klima. Jetzt auch endlich die Linken.

Dass sich die linke Szene mit dem Klimawandel befasst, ist ohnehin längst überfällig. Lange Zeit wurde die Problematik ignoriert. Das war etwas für die alten Ökos, die der Umweltbewegung aus vergangenen Zeiten hinterhertrauern.

Erst die Medienberichterstattung im letzten Jahr hat dem Thema auf die Beine geholfen. Wohlgemerkt: Nicht ganz unschuldig war daran der britische Wirtschaftswissenschaftler Nicolas Stern. Er hat vorgerechnet, wie viel der Klimawandel kosten kann. Dabei ist seit Jahren bekannt, dass vor allem die Armen unter dem Klimawandel leiden. Aber die Linke hat das Thema verschlafen.

Die neue Klimabewegung kommt dafür genau zum richtigen Zeitpunkt - zumindest in Deutschland. Die vier Strommonopolisten wollen nämlich die gesamte Bundesrepublik mit 24 neuen Kohlekraftwerken überziehen und damit die klimaschädliche Stromerzeugung für Jahrzehnte zementieren. Noch fühlen sich die lokalen Initiativen, die vor Ort gegen die Energieriesen kämpfen, alleingelassen.

Doch das könnte sich bald ändern: Der Klima-Aktionstag am 13. September kann ein deutliches Zeichen für eine bundesweite Protestbewegung setzen.

 

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