Über den Transhumanismus zur „posthumanen Gesellschaft“?

Schon der englische Science-Ficition-Autor H. G. Wells spekulierte, beeinflusst und beeindruckt durch Charles Darwins „Entstehung der Arten“, vor über 100 Jahren über die Zukunft des Menschen. Nach Wells hofften viele Autoren, „dass sich der Mensch biologisch zum Homo Superior vervollkommne, langlebiger werde, dass der Intellekt anwachse oder sich telepathische Fähigkeiten herausbildeten oder sie fürchteten … eine Verschlechterung des menschlichen Erbmaterials“.1 In jener Zeit konnten sie beispielsweise auch noch an Vorstellungen von Francis Galton anknüpfen, der in seiner „Eugenik“ (Galton nutzte 1883 als erster diesen Begriff), in Anlehnung an Erfahrungen aus der Tierzucht, aufgrund seiner enthusiastischen Auslegung der Darwinschen Selektionstheorie – und völlig überzogen – die Möglichkeit einer „Veredelung“ und „Höherentwicklung der Menschheit“ in Betracht zog.

Sehr bald wurden solche und ähnliche Vorstellungen im Herrschaftsinteresse des Kapitals genutzt und oft für antihumane Ziele missbraucht. Barbarische, mörderische Folgen hatte die Anwendung der faschistischen Rassentheorie.

Heute gibt es wieder Leute, die sich unter Berufung auf die Erkenntnisse und Entwicklungen der Wissenschaft vehement für eine „Verbesserung und Höherentwicklung“ des Menschen (und damit scheinbar auch der Gesellschaft) mit Hilfe der Biologie bzw. Gentechnik einsetzen. Da aber Wissenschaft und Technik seit der Mitte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts auch auf anderen Gebieten entscheidend weiterentwickelt wurden, sind die „Heilserwartungen“ bei einer Reihe von Leuten heute nicht mehr nur auf Gebiete der Biologie beschränkt. Die Hoffnung wird in neue Technologien gesetzt: in Nanotechnologie, in Gen- und Biotechnologie, in die Biogerontologie, in die Kryonik, in die Kognitionswissenschaft, in die neuen Informationstechnologien, in die Entwicklung künstlicher Intelligenz und andere.

Eine Reihe von ihnen organisieren sich heute in „transhumanistischen“ Kreisen.

Schauen wir uns einmal an, was sich dahinter verbirgt.


Trans- und Posthumanisten

Der Zoologe Julian Huxley benutzte 1957 als erster den Begriff „Transhumanismus“. Der Halbbruder des Schriftstellers Aldous Huxley („Schöne neue Welt“) verwies 1957 in seinem Buch „New Bottles for New Wine“ („Neue Flaschen für Neuen Wein“) im Kapitel „Transhumanismus“2 unter anderem darauf, dass Menschen großartige Entdeckungen gemacht und die Forschung immer weiter getrieben haben. Sie sind in neue Bereiche vorgedrungen. Um hier nur einige Beispiele zu nennen: Die Menschen haben Tier- und Pflanzenarten zu ihrem Nutzen verändert, Landschaften umgestaltet, Technik geschaffen, viele Krankheiten „besiegt“. Und Menschen sind in Bereiche direkt vorgedrungen, die ihnen zuvor unzugänglich waren, in die Tiefsee, in den nahen Weltraum.

Zunehmend werden – was Huxley nur erahnen konnte – heute Menschen zudem tatsächlich von Nachahmern und Nutzern zu Konstrukteuren der Natur, das heißt, sie beginnen zu lernen, wie man nach den Gesetzen der Natur mögliche, aber dort bislang noch nicht verwirklichte natürliche Objekte und Prozesse schafft (so beispielsweise mittels der sogenannten Synthetischen Biologie, einem Grenzbereich zwischen Biologie, Chemie und Ingenieurwissenschaften).

Doch sie können mehr, meinte Huxley: „Wir müssen das ganze Gebiet der menschlichen Möglichkeiten erforschen und kartographieren, so wie das Gebiet der physischen Geographie erforscht und kartographiert wurde. Wie können wir neue Möglichkeiten für das normale Leben schaffen?“ Und er meinte weiter, ohne eine Antwort anzudeuten: „Die menschliche Spezies kann über sich selbst hinauswachsen, wenn sie es möchte – nicht nur sporadisch, ein Individuum auf die eine Art, ein anderes auf eine andere Art und Weise, sondern als Gesamtheit, als Menschheit. Wir brauchen einen Namen für diese neue Überzeugung. Vielleicht kann Transhumanismus dienen: Der Mensch bleibt Mensch, aber er transzendiert sich selbst durch die Verwirklichung neuer Möglichkeiten in und über seine menschliche Natur.“ Huxley ging also davon aus, dass der Mensch über Potenziale und Möglichkeiten verfügt, die bislang nicht ausgeschöpft wurden.

Wird unter Transzendenz dabei das Überschreiten aller (möglichen) Erfahrung bzw. der Übergang, das Hinüberschreiten in jenen Bereich der Welt, der nicht mit den Sinnen erfahrbar, sondern nur durch Intuition erkennbar und im Glauben als Sphäre des Übernatürlichen, Göttlichen erlebbar ist, verstanden? Geht es um den Übergang in diesen fiktiven Bereich oder ist etwas anderes gemeint: geht es vor allem um reale Möglichkeiten weiterer menschlicher biotischer, psychischer, sozialer bzw. gesellschaftlicher Evolution?

Vor allem die grundlegende Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse könnte allen Menschen die Möglichkeit eröffnen, ihre Fähigkeiten voll zu entwickeln, ihre Potenzen auszuschöpfen. Gerade das bleibt bei Huxley aber „außen vor“, wird nicht berücksichtigt.

Der Begriff „Transhumanismus“ kam anschließend in Abraham Maslows „Toward A Psychology of Being“ (Psychologie des Seins, 1968) und Robert Ettingers „Man into Superman“ (1972) vor. Vor allem der iranisch-amerikanische Futurist F.M. Esfandiary nutzte und popularisierte den Begriff.

Die ersten „Transhumanisten“ trafen sich Anfang der 80er Jahre an der Universität von Los Angeles. Später organisierte man sich weltweit, blieb aber – was die Zahl der Mitglieder betrifft – bis zum heutigen Tag eine recht kleine Gemeinschaft. Neben der World Transhumanist Association existieren gegenwärtig in vielen Ländern – so auch in Deutschland – transhumanistische Organisationen, die sich teilweise direkt als Bestandteil der weltweiten Community sehen, die mittlerweile jährliche internationale Treffen durchführt.3 Offenbar gibt es aber noch eine Reihe anderer Gruppen, die – außerhalb dieses Zusammenhangs – über ähnliche Positionen diskutieren.

Obgleich im Laufe der Jahre bereits eine ganze Reihe von Büchern und Artikeln für oder wider den Transhumanismus erschienen ist, ist das Hauptaktionsfeld der „Transhumanisten“ eindeutig das World Wide Web.

Heute kennzeichnet der Begriff „Transhumanismus“ eine bestimmte „Organisation“, zu der Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler, Informatikerinnen und Informatiker, Künstlerinnen und Künstler usw. gehören, aber auch Leute mit technischen Berufen und IT-Unternehmer.

Der Begriff wird nicht nur genutzt um einer Bewegung einen Namen zu geben (für einige ist dies zugleich eine Lebensauffassung und Lebensweise), sondern auch um den Anschein eines eigenen, vorgeblich wissenschaftlich begründeten Weltbildes zu erwecken, das vor allem durch euphorische wissenschaftlich-technische Zukunftsspekulationen charakterisiert ist. Erklärtes Ziel ist das Erreichen eines „posthumanen Zustands“.

Dabei geht es zunächst darum mit Hilfe von Wissenschaft und Technik, durch die Nutzung neuester Ergebnisse des wissenschaftlich-technischen Fortschritts, die menschlichen Fähigkeiten bewusst zu erweitern. Angestrebt wird (noch) nicht die Ablösung des Menschen durch „vollkommnere Maschinen“, sondern der „neue“, „verbesserte“ und veränderte Mensch.

In der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia heißt es – und dies dürfte, wenn man an den Charakter von Wikipedia denkt, ein Selbstzeugnis der „Transhumanisten“ sein: „Im Gegensatz zu natürlichen Selektionskriterien, welche die Entwicklung von Spezies in der Vergangenheit bestimmt haben, soll die künftige menschliche Evolution zielgerecht gesteuert werden. Damit soll eine Erweiterung der intellektuellen, psychischen und physischen Kapazitäten des Menschen erreicht werden. In diesem Zusammenhang relevante Technologien sind unter anderem: Nanotechnologie, Gen- und Biotechnologie, Biogerontologie, Kryonik und andere Biostasis-Verfahren, Kognitionswissenschaft, Informationstechnologien, künstliche Intelligenz und das „Hochladen (uploading) des Bewusstseins“ in digitale Speicher.“4

Bei den „Transhumanisten“ soll es – laut eigener Darstellung – unterschiedliche Strömungen geben – von extremen Extropianern über „demokratische Transhumanisten“ bis zu „transhumanistischen Sozialisten“, die angeblich eine Synthese aus Sozialismus und Transhumanismus anstreben.5 In ihren Reihen gibt es also Leute mit wirtschafts- bzw. neoliberalen, mit linksliberalen bis hin zu sozialdemokratischen und ökologisch-sozialistischen, angeblich ja sogar kommunistischen Überzeugungen.

Niemand von ihnen (mit Ausnahme vielleicht allein von James Hughes6, der nach der Niederlage des Sozialismus in Europa nun den „neuen Menschen“ mit Hilfe neuer Technologien - nicht nur durch Erziehung und Bildung, sondern vor allem durch die bio- und neurotechnologische Beseitigung der Laster und Steigerung der Tugenden - schaffen will) scheint sich jedoch ernsthaft Gedanken darüber zu machen, welche Gesellschaft anstrebenswert sei, in welcher Gesellschaft ihre Vorstellungen umgesetzt werden können: Sie soll demokratischer sein. Festgemacht wird das beispielsweise an der Möglichkeit, über das Internet an allen wichtigen Diskussionen und Entscheidungen teilzuhaben. Sie soll gerechter sein, denn auch den Armen soll der Weg zur Nutzung der neuesten Ergebnisse von Wissenschaft und Technik „geöffnet“ werden. In Wirklichkeit steht hinter ihren Positionen ganz offensichtlich vor allem ein elitär-technokratisches Konzept. Für Hughes ist dabei nicht der technologische Fortschritt problematisch, sondern allein (und das ist das Problem) die Unterwerfung der Forschung und der gesamten Gesellschaft unter das Prinzip der Profitmaximierung.

Die heutigen „Posthumanisten“ unterscheiden sich in einem wesentlichen Punkt von den Transhumanisten. Einige sind der Auffassung, dass die (biologische) Menschheit bereits den Gipfel ihrer Evolution und auch die Grenzen ihrer Erkenntnisfähigkeit erreicht habe. Eine weitere Fortentwicklung sei nicht möglich. Die künftige Entwicklung intelligenten „Lebens“ müsse deshalb „in die Hände“ künstlicher, computergestützter Intelligenzen gelegt werden, die schon sehr bald in vielen Bereichen dem Menschen überlegen sein werden. Der Physiker Bernd Vowinkel, selbst erklärter „Transhumanist“, argumentierte dagegen wie folgt: Erst auf sehr lange Sicht gesehen (etwa eine Milliarde Jahre), werden die physischen Grundlagen für die Existenz von Wesen mit biologischen Anteilen auf unserem Planeten nicht mehr gegeben sein. Künstliche Intelligenz bzw. Roboter können aber weit über diesen Zeitraum noch existieren.

Eine solche Zivilisation auf der Basis reiner künstlicher Intelligenz könne man dann als posthuman bezeichnen.7


Wovon träumen Transhumanisten?

Es geht nicht allein darum, die Fähigkeiten zur unmittelbaren sinnlichen Wahrnehmung der Welt – z. B. über das sichtbare Spektrum, das bislang Hör- oder Riechbare hinaus - entscheidend zu steigern. Das ist bzw. wäre heute schon möglich: Mit Hilfe entsprechender wissenschaftlich-technischer Hilfsmittel. Für manche „Transhumanisten“ ist aber offenbar auch der massenhafte Einsatz von Psychopharmaka u. ä. kein Problem.

Es geht auch nicht nur darum, dass der Mensch unmittelbarer mit Computern kommunizieren soll, um schneller und unmittelbarer an Informationen zu gelangen, ohne eine Tastatur zu nutzen oder Daten mittels Sprache einzugeben. Auch daran wird gearbeitet. Erste Erfolge wurden erreicht. Auf der einen Seite kann dies unter anderem direkt Menschen mit Behinderung helfen, neue Kommunikations- und Handlungsmöglichkeiten zu gewinnen, ihre eigenen Fähigkeiten zu nutzen und zu entwickeln. Doch die direktere Kommunikation zwischen Mensch und Computer ist heute beispielsweise auch Gegenstand militärischer Forschung und Entwicklung: Ein Pilot könnte – unabhängig davon, ob er im Flugzeug oder an einer Fernsteuerung im sicheren Bunker sitzt – Raketen direkt und ohne Umweg (über störanfällige Instrumente), ins Ziel leiten.

Diskutiert wird unter „Transhumanisten“ über ganz unterschiedliche Bereiche.

Beispielsweise: Wie wäre es denn, wenn jeder/ jede sich selbst – unabhängig von den äußeren Bedingungen –, mittels Genetic Engeneering, Computertechnik, des „Hochladens“ des eigenen „Bewusstseins“ in Einheiten „künstlicher Intelligenz“ (KI) oder durch den Einsatz von Nanotechnologie so verändern könnte, wie es ihm oder ihr beliebt? Wenn man sich frei entscheiden könnte, sich nach eigenen Vorstellungen zu verändern, die Sinne beliebig zu erweitern und oder die physischen Kräfte? In diesem Zusammenhang wird dann auch ganz ernsthaft darüber diskutiert, dass die politischen Administrationen der künftigen „transhumanen Gesellschaft“ beispielsweise die „Menschenrechte“ der so entstandenen – sich stark unterscheidenden – „Transhumanen“ genauer definieren müssten.

Wie wäre es dann gar, wenn auf diesem Wege nicht nur ein längeres „Leben“ sondern gar „Unsterblichkeit“ im Rahmen der Existenzbedingungen unseres Universums erreicht werden könnte? Indem beispielsweise das „Bewusstsein“ der entsprechenden Person immer wieder von einer KI in die die nächste transformiert wird, nachdem es zunächst nach oder vor dem Tod der Person „hochgeladen“ wurde (Upload) und sich mit den Fähigkeiten der KI verbindet? Oder das „Bewusstsein“ Teil einer (weltumspannenden) KI wird?

Nehmen wir an, dies wäre in absehbarere Zeit tatsächlich möglich: Was bleibt dann vom Menschen? Vom Menschen mit seinen persönlichen Erfahrungen, die ihn prägten? Von seinen sozialen Bindungen und Beziehungen, seinen Wertvorstellungen und Emotionen? Filmemacher haben beispielsweise mit den Borg in den jüngeren Star-Trek-Filmen ein Modell einer solchen Gesellschaft geschaffen und damit einen Kontrapunkt gesetzt. In der Borggesellschaft gibt es keine Individuen und Individualität mehr, alle sind miteinander vernetzt, handeln in allen Fragen direkt aufeinander abgestimmt. Nur noch die „Gemeinschaft“ (besser: eine Zentrale) entscheidet. Oder wäre die „Matrix“ die Lösung?

Wie wäre es aber, wenn man „Unsterblichkeit“ erreichen könnte, indem – auf irgendeine Weise – dieses „Bewusstsein“ von einem Klon der Person immer wieder auf einen neuen übertragen wird?

Was für eine beglückende Idee: Menschliche Wesen werden allein mit dem Ziel „reproduziert“, um – ohne Chance auf ein eigenes, bewusstes und selbstbestimmtes Leben – irgendwann das „Bewusstsein“ ihres völlig durchgeknallten Vorfahren bzw. „Verwandten“ „zu beherbergen“.

Oder vielleicht kann man dieses Problem lösen und „Unsterblichkeit“ erreichen, indem im menschlichen Körper sogenannte (noch hypothetische) Nanobots eingesetzt werden, um für die ständige Wartung und Reparatur der DNA, der Zellen und der Organe zu sorgen?

Wobei dann sofort die Frage gestellt werden müsste: Wer wartet die „Nanobots“ (oder auch die KIs)? Jede/ jeder, der sich mit technischen Systemen auskennt, kann über technische Ausfälle und Havarien berichten und weiß zumindest, dass jedes Material „altert“ bzw. irgendwann „ermüdet“. Was wird also – vorausgesetzt, man kann solche Reparatur-Nanobots irgendwann einmal entwickeln - aus den fleißigen Helferlein im Laufe einer langen Zeit? Hat da irgendwer die Illusion, die würden sich „ewig“ selbst reparieren oder reproduzieren?

Und was würde überhaupt mit jenen passieren, die sehr lange Zeit – Jahrhunderte oder Jahrtausende – leben würden? Was für eine Existenz wäre das? Könnte dies dann noch eine in so einer vielfältigen, widerspruchsvollen Welt sein, in der Menschen von einer Generation zur nächsten ihre Erfahrungen und ihr Wissen weitergeben, in der die Jungen gegen die alten Verhältnisse rebellieren, in der die Widersprüche die gesellschaftliche Entwicklung vorantreiben? Wahrscheinlich wäre dies eine Welt ohne oder nur mit wenigen Kindern. Eine, in der für die „Unsterblichen“ zudem ihre eigene Geschichte nicht mehr wichtig ist, denn die kann ja jederzeit aus entsprechenden Informationsspeichern „heruntergeladen“ werden.

Wären nicht gesellschaftliche und individuelle Stagnation, ja Degeneration und Auflösung die Folge?


Stichwortgeber Science Fiction?

Am meisten verbreitet waren solche Ideen aber bislang – wie bereits erwähnt – in der Science-Fiction-Literatur, der, wie Karlheinz-Steinmüller 1987 in einem Essay „Die Geburt der Science Fiction aus dem Geist des 19. Jahrhunderts“ schrieb, zum Beispiel ursprünglich ein unverrückbarer Glaube an den unaufhaltsamen Fortschritt von Wissenschaft, Technik, Industrie zugrunde lag.8

Für viele Autoren des Literaturgenres Science Fiction ist das Spiel mit den genannten Möglichkeiten Anregung und Ausgangspunkt spannender und manchmal sehr widerspruchsvoller Geschichten. Doch Autoren wie Stephen Baxter, Robert Adams und andere – und lange vor ihnen Stanislaw Lem – setzen sich teilweise auch sehr kritisch mit euphorischer Fortschrittsgläubigkeit auseinander.

Man muss solche Bücher nicht mögen. Aber dieses „Spiel mit Möglichkeiten“ ist im Bereich der Literatur völlig legitim.

Einige der „Transhumanisten“ versuchen, Stanislaw Lem als „Vordenker“ zu vereinnahmen. Beispielsweise wird auf der Internetseite „De:Trans – Deutsche Gesellschaft für Transhumanismus e.V.“ dabei sein Buch „Summa technologiae“ genannt.9

In diesem Zusammenhang muss man beispielsweise an Lems Bücher wie „Der Planet des Todes“ (später durch die DEFA unter dem Titel „Der schweigende Stern“ verfilmt, ein Klassiker, der eine triviale wie berührende Botschaft hatte: Die Gesellschaft der Venus ist in einem Atomkrieg zugrunde gegangen, die Menschen auf der Erde müssen sich zusammenschließen und eine ähnliche Entwicklung verhindern), „Die Rückkehr von den Sternen“, „Gast im Weltraum“, „Eden“ und viele andere erinnern.

Zwischen 1959 und 1963 schrieb Lem sein Buch „Summa technologiae“, in dem er auch wissenschaftlich-technische Entwicklungsmöglichkeiten bis hin zur Technoevolution diskutierte. Der Philosoph Herbert Hörz verwies im Schlusswort der 1980 erschienen DDR-Auflage, darauf, dass Lem kein Prophet sein will, „der sagt, wie es sein wird, sondern ein Prognostiker, der annähernd hypothetisch erfassen will, was sein wird.“ Hörz verweist auf den spektizistisch-technizistischen Humanismus in den Arbeiten Stanislaw Lems10. Lem passt also gar nicht in das wissenschafts- und technikoptimistische Konzept des „Transhumanismus“.


Die „Extropischen Grundsätze“

Besonders problematisch wird es, wenn die Ziele der „Transhumanisten“ zum philosophisch-weltanschauliches Imperativ hochstilisiert werden und auf dieser Grundlage gesellschaftliche Orientierungen gegeben und zudem jede Kritikerin, jeder Kritiker als wissenschafts- und technikfeindlich bzw. intolerant eingestuft werden. Auch ein solches Herangehen hat sektenhafte, ja quasireligiöse Züge.

Zum Beispiel heißt es im Manifest der Extropisten, den „Extropischen Grundsätzen“: „Für uns stellt die Menschheit nur ein Übergangsstadium im Prozess der Evolution von Intelligenz dar und wir befürworten den Einsatz von Technik, um unseren Übergang vom menschlichen zum transhumanen oder posthumanen Zustand zu beschleunigen“.

Max More“ (eigentlich Max O’Connor), „philosophischer Bannerträger“ dieser „Erneuerungsbewe gung“, der sich unter anderem auch auf Nietzsche beruft, schrieb darin weiter: „Extropianer halten nichts von der Behauptung, die menschliche Natur solle grundsätzlich unverändert bleiben, damit sie dem ‚Willen Gottes’ entspreche oder weil alles andere ‚unnatürlich’ sei. Wie unsere Verwandten im Geiste, die Humanisten, streben wir nach ständigem Fortschritt in alle Richtungen. Von vielen Humanisten unterscheiden wir uns jedoch durch die Bereitschaft, die menschliche Natur zur Erreichung dieser Ziele in ihrem Kern zu verändern. Wir wollen die traditionellen, biologischen, genetischen und intellektuellen Grenzen, die unseren Fortschritt einschränken, überschreiten … Extropianer sind sich der einzigartigen intellektuellen Fähigkeiten des Menschen bewusst. Wir haben die Chance, die natürliche Evolution auf neue Ebenen zu heben. Aus unserer Sicht befindet sich die Menschheit in einem Übergangstadium auf dem Weg zwischen animalischer Abstammung und posthumaner Zukunft ... Wir möchten nun diesen evolutionären Prozess fortführen und beschleunigen und dabei die biologischen und psychologischen Grenzen des Menschen überwinden ... Wir geben uns mit den vielen Unzulänglichkeiten menschlicher Existenz nicht zufrieden und sind entschlossen, die natürlichen und bis jetzt widerspruchslos akzeptierten Grenzen unserer Möglichkeiten zu überschreiten.

Und er forderte: „Lasst uns unsere alten Formen sprengen! Hinweg mit unserer Un wissenheit, unserer Schwäche, unserer Sterblichkeit. Die Zukunft gehört uns.“11

Dabei war er sich sicher nicht bewusst, dass er gerade mit seiner Argumentation – aus meiner Sicht – eine entscheidende Grenze seines Konzepts aufgedeckt hatte.


Überfordert oder reaktionär?

Wenn man allein nur den oben beschriebenen Ausgangspunkt bedenkt (denn nicht nur Huxley war Stichwortgeber für die heutigen „Transhumanisten“, man beruft sich unter anderem auch auf Nietzsche), war die ganze Bewegung von vornherein zumindest mystisch, sektenhaft bzw. weltanschaulich und politisch „belastet“.

Die Zahl der Kritiker ist groß. Transhumanistische Positionen werden aus Kirchenkreisen bzw. durch Theologen, durch Technikphilosophen, auch durch Rechtskonservative und andere in Frage gestellt. „Transhumanistische Vorstellungen gefährden unsere Gattung“, meinte Jürgen Habermas im Jahr 200112.

Transhumanismus ist die gefährlichste Idee der Welt”, erklärte gar Francis Fukuyama in „Foreign Policy“ in der Ausgabe von September/Oktober 2004, der 15 Jahre zuvor angesichts der tiefen Krise des Sozialismus noch das Ende der Geschichte, der gesellschaftlichen Entwicklung behauptet hatte. Er sieht im „Transhumanismus“ eine Bedrohung der westlichen Gesellschaften. Genau dies tun die „Transhumanisten“ meines Erachtens gerade nicht.

Im Zusammenhang mit der Kritik am „Transhumanismus“ gibt es aber auch – vor allem unter Technikphilosophen - sehr überdenkenswerte Positionen.

Auf all das kann ich hier nicht eingehen. Was wären die Hauptkritikpunkte, die ich selbst aus marxistischer Sicht zuallererst vorbringen würde? Wobei ich anmerken muss, dass dies nicht vollständig sein kann und dass damit durchaus keine technikpessimistische oder gar technikfeindliche Position verbunden ist.

Erstens: Was ist der Mensch? Die „Transhumanisten“ haben als Ziel, folgt man „Max More“, den evolutionären Entwicklungsprozess fortzuführen und zu beschleunigen „und dabei die biologischen und psychologischen Grenzen des Menschen“ zu überwinden. Das Wesen des Menschen wird im „Transhumanismus“ auf die biologischen und psychischen Grundlagen reduziert.

Deshalb muss man a) ihr Menschenbild hinterfragen, das heute meines Erachtens auch durch die Politik und Ideologie des Neoliberalismus geprägt wird. Das zeigt sich vor allem in der technokratischen und elitär-individualistischen Ausrichtung transhumanistischer Ziele. Da gilt die Position, der Inhalt der Aussagen. Nicht aber, welcher politischen Richtung man sich persönlich zugehörig fühlt. Und b) muss man das – sehr vage – Gesellschaftskonzept kritisieren.

Zu a): Aus marxistischer Sicht gehören zum Menschenbild ganz fundamentale Wahrheiten13:

1. Der Mensch hat sich in einem langen Evolutionsprozess aus dem Tierreich entwickelt. „Die biotische Natur des Menschen, die die Befähigung zu Arbeit, Sprache und Denken einschließt, entstand in der Stammesentwicklung … und ist in allen sozialökonomischen Gesellschaftsformationen ständige innere Naturbedingung des gesellschaftlichen Lebens. Alle gesellschaftlichen Lebensäußerungen des Menschen sind an seinen Organismus und dessen Funktionen gebunden.“ Dazu gehört: Jedes menschliche Individuum entsteht aus einer befruchteten Eizelle, die das genetische Programm seiner Entwicklung enthält. Jedes menschliche Individuum muss ernährt werden bzw. sich ernähren, um leben und sich entwickeln zu können. Seine Lebenstätigkeit wird von physiologisch bedingten Stimmungen und Gefühlen beeinflusst. Sein individuelles Leben ist durch Gesundheit und Krankheiten gekennzeichnet, endet mit dem Tod.

2. „Das Wesen des Menschen wird … durch seine spezifische Fähigkeit, in materiell-gegenständlicher Tätigkeit, in gesellschaftlicher Praxis, seine Lebensbedingungen selbst zu produzieren und zu reproduzieren (bestimmt). Diese Eigenschaft hat sich im Prozess der Anthropogenese aus Formen tierischer Sozialität und Wechselwirkung mit der natürlichen Umwelt als etwas qualitativ Neues und Höheres entwickelt. Die mit dieser Tätigkeit entstehenden gesellschaftlichen Verhältnisse determinieren das Wesen des Menschen.“ Der Mensch entwickelt und verändert die gesellschaftlichen Verhältnisse - die mit der Produktionsweise gegebenen materiellen gesellschaftlichen Verhältnisse und auf die ideologischen gesellschaftlichen Verhältnisse.

3. Verbunden mit dem Prozess der Produktion und Reproduktion seiner Lebensbedingungen eignet sich der Mensch materielle Welt geistig an. „Während der Evolution aus tierischen Vorfahren hat der Mensch auf der Grundlage eines hochentwickelten Nervensystems und dank der praktisch-gegenständlichen Tätigkeit die qualitativ neue Fähigkeit erworben, die materielle Welt ideell abzubilden. Diese gedankliche Reproduktion der materiellen Welt und die darauf beruhende Fähigkeit des gesellschaftlichen Menschen, die Ergebnisse seiner künftigen Tätigkeit im geistigen Entwurf vorwegzunehmen und seine Handlungen im voraus zu planen sind charakteristische Momente des menschlichen Schöpfertums.“

4. Der Mensch vermag aber auch sich die Wirklichkeit ästhetisch anzueignen und ist Schöpfer geistiger Kultur. Dabei kommt das „dem Menschen wesenseigene Empfindungs- und Wertungsvermögen für das Schöne und Hässliche, Komische, Tragische usw. zum Ausdruck.“

5. Der Mensch hat die Fähigkeit, praktisch-geistige Beziehungen zur Wirklichkeit herzustellen, indem die menschlichen Beziehungen moralisch gewertet werden. Was gut oder böse im Verhalten des Menschen ist, ergibt sich durch die Erfahrungen in der praktisch-gegenständlichen Tätigkeit. Es gibt kein Denken, keine Erkenntnis sowie kein Handeln von Menschen ohne Emotionen, ohne Wertvorstellungen, ohne Engagement, aber auch nicht ohne Neid, Hass, Herrschaftsstreben, egoistischem Eigensinn, oder ohne Mitgefühl, Solidarität oder Liebe.

Diese Charakteristik wäre unvollständig, ohne 6. „ausdrücklich hervorzuheben, dass der Mensch in seiner Einheit von biotischer Natur (sowie Psychischem – NH) und gesellschaftlicher Wesensbestimmtheit nur konkret-historisch zu fassen ist. Die materiellen und ideologischen gesellschaftlichen Verhältnisse, Ergebnisse der bewussten Lebenstätigkeit der Menschen, bestimmen in der Generationenfolge das jeweilige menschliche Wesen in seiner historisch differenzierten Konkretheit inhaltlich. „ … das menschliche Wesen ist kein dem einzelnen Individuum innewohnendes Abstraktum. In seiner Wirklichkeit ist es das Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse“, konstatierte Marx. Die konkrete Wesensbestimmung der Menschen in dem von ihnen selbst auf der Grundlage der Produktion und Reproduktion ihrer materiellen Lebensbedingungen hervorgebrachten gesellschaftsgeschichtlichen Entwicklungsprozess der Menschheit bezieht auch die geistigen, ästhetischen und moralischen Beziehungen ein und vermittelt ihnen konkreten Inhalt.“14

Zu b): Zu hinterfragen wäre in diesem Zusammenhang auch das Gesellschaftskonzept der „Transhumanisten“. Die Menschen haben sich durch ihre eigene widerspruchsvolle Tätigkeit eine neue, sich ständig verändernde Welt der ökonomischen und sozialen Beziehungen, der gesellschaftlichen Institutionen, der materiellen und geistigen Kultur geschaffen.

Transhumanisten“ debattieren nicht über die ökonomische Basis einer künftigen Gesellschaft, sie diskutieren auch nicht darüber, wie und in welcher Richtung heute Gesellschaftsveränderung nötig ist. Damit knüpfen sie in ihren Gesellschaftsausfassungen entweder direkt an den heute vorherrschenden neoliberalen Vorstellungen an oder vertreten einen „utopischen Sozialismus“.

Der Posthumanismus erscheint so als eine Strömung, die eine technowissenschaftliche Überwindung der prekären Lage des neuzeitlichen Menschen anstrebt und dabei auch auf – aus der utopischen Tradition bekannte – elitär technokratische Elemente setzt. Dabei sind Gesellschaftsveränderung und allgemeines irdisches Glück – im Gegensatz zur utopischen Tradition – aber höchstens Voraussetzungen für die Realisierung der kryptoreligiös anmutenden Kernvisionen, nicht die Endziele selbst.“15

Doch wissenschaftlich-technische Entwicklung löst keine sozialen Probleme. Der reduktionistische Ansatz des Transhumanismus verhindert die Sicht auf soziale, gesellschaftliche Zusammenhänge und Widersprüche, auf eine Analyse gesellschaftlicher Verhältnisse als Ursache für Ausbeutung, Krieg, Unterentwicklung, für Armut, als Ursache der Tatsache, dass die Mehrheit der Menschen heute eben nicht – obgleich dafür viele Möglichkeiten vorhanden wären – ihre Fähigkeiten voll entwickeln können.

Zweitens: „Die Mühseligkeit, über bisher Erfahrenes hinauszudenken, Zukunftsleben, Zukunftsgesellschaft oder gar Zukunftsmenschen als Fernziel-Vorstellung zu schaffen, erwies schon immer die Grenzen menschlicher Imagination, sein Verhaftetsein im Hier und Heute“, schrieb der Sprachwissenschaftler und Schriftsteller Gottfried Meinhold 1987 im Essay „Das Prinzip Maschine“.16 Bezogen auf die Science-Fiction-Literatur stellte Meinhold damals fest: „Wer genial Technisches ausdenkt, kann dem Menschen gegenüber versagen, seinem auf strenge Ordnungshaftigkeit ausgerichtetem Verstand fehlt vielleicht der Sinn für das, was am Menschen nichtrational ist, und das wäre so etwas wie die Essenz der Lebendigkeit und der Totalität von Sinnlichkeit und Vernunft, um mit Schiller zu reden.“17

Mit Meinhold könnte man die Vorstellungen eines „Max More“ zunächst als „schwere Überforderung nicht nur der menschlichen Phantasie“ angesichts der schnellen Fortschritte auf vielen Gebieten von Wissenschaft und Technik seit der Mitte des 20. Jahrhunderts sehen.18 „More“ und Co. sind offenbar auch überfordert, was die wissenschaftliche, soziale und moralische Kompetenz betrifft. Seit Nobel, spätestens aber seit dem Bau und dem Einsatz der Atombomben in Hiroshima und Nagasaki bzw. seit der Entwicklung der Gentechnik diskutieren Natur- und Technikwissenschaftler sowie Philosophen über die Verantwortung des Wissenschaftlers und Technikers. Nicht nur Potenzen, Möglichkeiten für die kommende Entwicklung, sondern auch technische wie gesellschaftliche Bedingungen müssen erkannt und Risken minimiert, Gefahren für Mensch und Natur möglichst ausgeschlossen werden. Die Deklaration der „Transhumanisten“ spricht zwar allgemein von Verantwortung, Beachtung von Risiken und Solidarität, von der Würde aller Menschen auf unserem Erdball, reduziert aber die Verantwortungsproblematik und das Thema der Beherrschbarkeit von wissenschaftlich-technischen Entwicklungen einerseits auf den Gesellschaftsaspekt (Hughes) und andererseits (und wohl mehrheitlich) auf den Umgang mit solchen Entwicklungen in Wissenschaft und Technik allein.

Als Gesellschaftstheorie untauglich, im Menschenbild reduktionistisch, als wissenschaftstheoretisches bzw. wissenschaftsphilosophisches Konzept technizistisch und teilweise reaktionär, erweist sich der „Transhumanismus“ untauglich als Orientierung zur Schaffung einer künftigen Gesellschaft, die grundlegende gesellschaftliche Veränderungen und – anders als unter den heutigen Bedingungen durchsetzbar – eine human vertretbare Anwendung von Wissenschaft und Technik im Interesse der überwiegenden Mehrheit der Menschen auf der Erde möglich macht.

Umso problematischer ist es, wenn solche Auffassungen heute offenbar auch bei einigen Feministinnen und Globalisierungskritikern Anhänger finden.


1 Karlheinz Steinmüller: Die Geburt der Science-ficition aus dem Geist des 19. Jahrhunderts. In: Science-fiction. Essays. Halle – Leipzig 1987. S. 21

2 vgl. http://www.detrans.de/infothek/grundsatz/huxley.html, den englischen Originaltext findet man unter http://transhumanism.org/index.php/WTA/more/transhumanism-by-julian-huxley/


3 Eine ganze Reihe von Artikeln zu transhumanistischen Positionen findet man auch auf der ansonsten unter anderem in Fragen der Wissenschafts- und Technikentwicklung, aber beispielsweise auch in Fragen der Auseinandersetzung mit dem Demokratieabbau in der Bundesrepublik Deutschland durchaus lesbaren Webseite von www.heise.de.

Die Internetzeitschrift „Journal of Evolution & Technology“ (Institute for Ethics and Emerging Technologies), 1998 als „The Journal of Transhumanism“ gegründet und ursprünglich von der World Transhumanist Association herausgegeben, versteht sich dagegen direkt „als Forum für die Diskussion über die Zukunft der menschlichen Gattung und all dessen, was danach kommen könnte“ (Russell Blackford: Celebrating our past, imagining our future (Editorial). In Journal of Evolution and Technology – Vol. 20 Issue 1 – December 2008 – pgs i-ii – http://jetpress.org/v20/editorial.htm)

4 Vgl. http://www.wikipedia.de, Stichwort Transhumanismus. In der „Transhumanistischen Deklaration“ (http:// humanityplus.org/learn/philosophy/transhumanist-declaration/) heißt es: „(1) Humanity will be radically changed by technology in the future. We foresee the feasibility of redesigning the human condition, including such parameters as the inevitability of aging, limitations o n human and artificial intellects, unchosen psychology, suffering, and our confinement to the planet earth.

• Systematic research should be put into understanding these coming developments and their long-term consequences.

• Transhumanists think that by being generally open and embracing of new technology we have a better chance of turning it to our advantage than if we try to ban or prohibit it.

• Transhumanists advocate the moral right for those who so wish to use technology to extend their mental and physical (including reproductive) capacities and to improve their control over their own lives. We seek personal growth beyond our current biological limitations.

• In planning for the future, it is mandatory to take into account the prospect of dramatic progress in technological capabilities. It would be tragic if the potential benefits failed to materialize because of technophobia and unnecessary prohibitions. o n the other hand, it would also be tragic if intelligent life went extinct because of some disaster or war involving advanced technologies.

• We need to create forums where people can rationally debate what needs to be done, and a social order where responsible decisions can be implemented.

• Transhumanism advocates the well- being of all sentience (whether in artificial intellects, humans, posthumans, or non- human animals) and encompasses many principles of modern humanism. Transhumanism does not support any particular party, politician or political platform.

5 http://www.wikipedia.de

6 Vgl.: James Hughes: Citizen Cyborg. Why Democratic Societies Must Respond to the Redesigned Human of the Future, Cambridge 2004. Derselbe: Den Wandel mit aller Entschlossenheit ergreifen. Artikel unter http://www. heise.de/tp/r4/artikel/2/2027/1.html und folgende. Vergleiche auch: Ch. Coenen: Der posthumanistische Technofuturismus in den Debatten über Nanotechnologie und Converging Technologies. In: Nanotechnologien im Kontext. Hrsg. A. Nordmann, J. Schummer, A. Schwarz. Berlin: 2006. Den vollständige Text des Artikels findet man unter www.zit.tu-darmstadt.de/cipp/tudzit/lib/.../_/ coenen.pdf

7 Vgl. www.berndvowinkel.de

8 Karl-Heinz Steinmüller: Die Geburt der Science-ficition aus dem Geist des 19. Jahrhunderts. In: A.a.O. S. 12

9 Vgl. http://62.75.250.69/texte.html

10 Stanislaw Lem: Summa technologiae. Nachwort von Herber Hörz. Berlin 1980. S. 614

11 Siehe http://www.detrans.de/infothek/grundsatz/extropische-grundstze.html

12 Vgl. zum Beispiel Jürgen Habermas: Die Zukunft der menschlichen Natur. Auf dem Weg zu einer liberalen Eugenik? Frankfurt a. M. 4. erw. Aufl. 2002. S. 109

13 Siehe: Philosophie und Naturwissenschaften. Berlin 1988. S. 267 ff.

14 Siehe ebenda

15 Ch. Coenen: Der posthumanistische Technofuturismus in den Debatten über Nanotechnologie und Converging Technologies. In: A.a.O.

16 Gottfried Meinhold: Das Prinzip Maschine. In: Science-fiction. Essays. A.a.O. S. 100

17 Ebenda, S. 106

18 Edenda