Keßler, Mario

Dr. phil. habil. Mario Keßler, Jg. 1955, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung und Privatdozent an der Universität Potsdam.

Aktuelle Beiträge der Autorin / des Autors

Die Linke und Israel heute

Im Spanienkrieg kämpfte 1936–1939 ein palästinensisches Bataillon zur Verteidigung der Republik gegen den Faschismus. Ihm gehörten jüdische und arabische Freiwillige an. Zur gleichen Zeit organisierte die von der britischen Kolonialmacht in die Illegalität gedrängte Kommunistische Partei Palästinas als damals einzige politische Kraft im Land Juden und Araber Seite an Seite. Nach dem Sechstagekrieg 1967 verloren sozialistische Professoren in Kairo und Damaskus nicht nur ihre Stellen, sondern auch ihre Heimat, als sie, um ihr Leben zu retten, ins Exil flüchten mussten.

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Ernest Mandel 100

Ernest Mandel, der am 5. April 1923 in Frankfurt a. M. geboren wurde, wäre jetzt einhundert Jahre alt geworden. In einem jüdisch-sozialistischen Elternhaus in Antwerpen aufgewachsen, wurde Mandel einer der produktivsten Sozialwissenschaftler des 20. Jahrhunderts.

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Max Shachtman

Vor 50 Jahren, am 4. November 1972, starb der US-amerikanische politische Aktivist, Journalist und Schriftsteller Max Shachtman, der in Deutschland leider gar nicht bekannt ist. Er spielte eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit der Rettungskampagne für Sacco und Vanzetti, wurde als Trotzkist aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen und leistete später herausragende Beiträge zur Analyse des amerikanischen Rassismus ebenso wie der damaligen Gegenwart der Sowjetunion.

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Antisemitismus von rechts bis pseudolinks

Donald Trump brüstet sich gern mit seiner angeheirateten jüdischen Verwandtschaft; sein Schwiegersohn Jared Kushner ist Jude. Der als Freund der Juden posierende Trump verlangt aber dafür Gefolgschaft: Am 15. Oktober erklärte er, die amerikanischen Juden sollten „sich zusammenreißen“ und ihm mehr Unterstützung zuteilwerden lassen, als die verschiedenen Umfragen vor den „Zwischenwahlen“ ausgewiesen haben.

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Boykott. Boykott?

Fast unmittelbar nach dem russischen Überfall auf die Ukraine brach eine Reihe deutscher Forschungseinrichtungen und Universitäten sämtliche Beziehungen zu ihren russischen Partnerinstitutionen ab. In Übereinstimmung mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) kündigten sie an, sämtliche Zusammenarbeit, was den Austausch von Wissenschaftspersonal und Studierenden betrifft, einzustellen.

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Amerikas Scheitern und die Linke

Zu den wenigen ernstzunehmenden Halbsätzen, die derzeit aus der Kakophonie der Stimmen des gestürzten Giganten USA auszumachen sind, gehörte Außenminister Blinkens Beteuerung, der Fall von Kabul sei nicht mit dem Fall von Saigon 1975 vergleichbar. Er hat Recht, jedoch ganz anders als von ihm gemeint: Denn der Fall von Kabul ist nicht nur eine militärische Niederlage wie im Vietnamkrieg, sondern mag bald als der Punkt in die Geschichtsbücher eingehen, der das weltgeschichtliche Scheitern des amerikanischen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodells offenbarte.

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USA-Wahlen und Wählergruppen

Die Wahl vom 3. November 2020 war die wichtigste in der Geschichte der USA seit 1860. Damals stellte der Sieg Abraham Lincolns, der für die Republikaner kandidiert hatte, über die in der Sklaven-Frage gespaltenen Demokraten die Weichen in Richtung auf Abschaffung der Sklaverei. Es folgte der vierjährige blutige Bürgerkrieg. Seitdem hatte die Republikanische Partei unter der schwarzen Bevölkerung bis 1964 einen höheren Wähleranteil als die Demokraten.

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Ökodiktaturen gestern und heute

Die Debatte, welche Gefahren ein Raubbau an der Natur und der Ökosphäre für die Menschen bereithält, läuft aus dem Ruder. Zwei Beiträge an prominenter Stelle zeigten dies jüngst überdeutlich: Am 18. Juli forderte Kristin Joachim in den Tagesthemen eine drastische Anhebung der Flugpreise, auch wenn dies die geringer Verdienenden treffe. Das Fliegen aber sei kein unveräußerliches Grundrecht. Nötig sei eine härtere Gangart. „Der Mensch funktioniert eben nicht über Freiwilligkeit“, so die Journalistin.

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