„Biokapital“ - neue Impulse für die Kritik
Alle haben eine ungefähre Vorstellung davon, womit sich jemand, der zum „Biokapital“ arbeitet, beschäftigt - aber letztendlich bezieht sich jede/r Einzelne doch auf unterschiedliche Dinge.
Alle haben eine ungefähre Vorstellung davon, womit sich jemand, der zum „Biokapital“ arbeitet, beschäftigt - aber letztendlich bezieht sich jede/r Einzelne doch auf unterschiedliche Dinge.
Das biologische Geschlecht ist keine einfach messbare biologische Tatsache, sondern es bedarf einer Fülle von Technologien, um es wissenschaftlich dingfest zu machen.
Mit gentechnischen Methoden sollen Samen unfruchtbar gemacht werden. Kontrolle über die Ressource Saatgut ist einer der zentralen Aspekte der Diskussionen um die so genannte Terminator-Technologie. Bisher existiert die Technologie nur als Konzept - ist als solches aber sehr wirksam.
Die biotechnologische Forschung ist untrennbar verbunden mit einer neuen Phase des Kapitalismus. Dies ist die zentrale Aussage des kürzlich auch auf deutsch erschienenen Buchs „Biokapitalismus” des US-amerikanischen Anthropologen Kaushik Sunder Rajan. Der GID sprach mit dem Autor über die Wertschöpfungsstrategien auf dem globalen Pharmamarkt und das symbolische Kapital der Bioethik.
Die Globalisierung klinischer Studien ist Teil eines grundlegenden Wandels in der Arzneimittelforschung. Es entstehen neue Akteursformen und neue Formen der Regulierung.
Die assistierte Reproduktion ist zum neuen Interventionsfeld demografischer Strategien geworden.
Wie ist es im Zeitalter von Biobanken um den Daten- und Persönlichkeitsschutz bestellt?
Die Regierungskoalition konnte nicht zuletzt deshalb das Gendiagnostik-Gesetz verabschieden, weil sie ein umstrittenes Feld kategorisch aus dem Regelungsbereich des Gesetzes ausschließt:
Zwei Protagonisten linker Sichtweisen auf Technologie eröffnen eine Diskussion im GID zum Verhältnis von Technik und Gesellschaft.
Im Zeichen der Finanzkrise stehen verständlicherweise soziale Themen im Vordergrund der angelaufenen Proteste. Genom- und Biotechnologie stehen da erst recht nicht oben auf der Liste linker Themen. Aber warum ist das so? Und: Muss das so sein?
Was 1999 mit einem überraschenden technischem Erfolg begann, hat Befürworter wie Kritiker der Agro-Gentechnik gleichermaßen unter Zugzwang gesetzt. Kein anderes gentechnisch verändertes Produkt spaltet diese beiden Gruppen mehr als der so genannte Goldene Reis - und das nun schon seit zehn Jahren.
In den USA erregen Verfahren für die Geschlechtsauswahl immer mehr Aufsehen. Die Anzeichen häufen sich, dass die Selektion des Geschlechts bald zur Normalität werden könnte.
Im Sommer 2005 stimmte der deutsche Bundestag dem Gesetz zur Novellierung der forensischen DNA-Analyse zu. Drei Jahre später ist es Zeit, die Auswirkungen zu betrachten:
Im November hat in Berlin die Veranstaltung „Finger weg von meiner DNA!“stattgefunden. Herzlich dazu eingeladen hatte das Gen-ethische Netzwerk.
Die britische Nichtregierungsorganisation GeneWatch organisiert derzeit eine Kampagne gegen die weltweit größte DNA-Datenbank, die UK National DNA Database der britischen Polizei.
Drei Jahre nach Unterzeichnung des Vertrages von Prüm zur grenzüberschreitenden Polizeikooperation gleichen sechs europäische Länder automatisiert ihre DNA-Datenbanken ab.
Die Idee der Prävention führt zu einer deutlichen Ausweitung staatlicher Machtbefugnisse.