Eine Zukunft jenseits des Kolonialismus in Israel/Palaestina

Ein Vortrag von Prof. Gadi Algazi

(Der Vortrag wird in Deutsch gehalten) Wenn die politische Rechte in Israel, wie Libermann (Israel Beitanu) und Livni (Kadima), die Zwei‐Staaten‐Lösung für sich entdeckt, scheinen die Widersprüche einer zionstischen Politik um so klarer hervorzutreten. Die zionistische Vision einer ethnisch begründeten Trennung von Arabern und Juden, Palästinensern und Israelis liegt momentan jedem Lösungansatz zugrunde, sei es in einem innerisraelischen oder internationalen Diskurs. Dieser Ansatz ist weder in der Lage die Realität des Konfliktes zu begreifen, noch zu den Gründen vorzudringen, die dazu führten. Letzteres ist aber unumgänglich, strebt man eine mögliche oder wünschenswerte Lösung des Konfliktes an. Die radikale Linke in Israel will die zionistischen Agenda der Separation untergraben, die von einer ursprünglichen und immanenten Feindschaft von Juden und Arabern auf theoretischer Ebene oder in politischen Projekten, wie der Trennungsmauer und der anhaltenden Diskriminierung palästinensischer BürgerInnen Israels, ausgeht. In der aktuellen Diskussion macht eine "pragmatische" Lösung, eine binationale Gesellschaft in einem Staat und die Kritik des Zionismus, den gemeinsamen Nenner einer radikaler Kritik aus. Prof. Gadi Algazi wird in seinem Vortrag diese Debatten und Visionen innerhalb der israelischen und palästinensischen Linken vorstellen und eine aktuelle Analyse aus radikaler linker Perspektive zur Diskussion stellen. *Prof. Gadi Algazi ist Vorsitzender der Geschichtsfakultät der TAU (Tel Aviv Universität), Mitbegründer der direkt nach Ausbruch der zweiten Intifada (2000) gegründeten judisch‐arabischen Grassrootsinitiative Taayush, Mitbegründer der radikal linken Bewegung Tarabut‐Hithabrut. Algazi ist engagiert in Aktionen gegen die Besatzung, wie auch bei sozialen Kämpfen innerhalb Israels. Er ist nicht nur einer der führenden Intellektuellen der radikalen Linken, sondern zugleich eine der zentralen Figuren innerhalb der Aktivisten‐Szene.

 

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