Geschichte

Fünfzehn Tage, die die Welt erschütterten

Die Januarkämpfe 1919 und die Ermordung Luxemburgs und Liebknechts
in (14.01.2019)

Die Novemberrevolution von 1918 war im Grunde keine. Erst im Zusammenhang mit der weitergehenden, zweiten Revolution Anfang 1919 und der Kontextualisierung der deutschen Ereignisse in einem globalen Revolutionszyklus zwischen 1916 und 1923 erscheint sie als solche.

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"Marokko ist zum Scheitern verurteilt"

Gespräch mit Claude Mangin-Asfari
in (06.01.2019)
Claude Mangin-Asfari ist eine unermüdliche Aktivistin für das Selbstbestimmungsrecht der Sahrauis und die Freilassung ihrer politischen Gefangenen aus marokkanischer Haft. Unter ihnen befindet sich ihr Mann Naâma Asfari, einer der Wortführer der Proteste von Gdeim Izik im Herbst 2010, von denen der Philosoph Noam Chomsky urteilte, dass sie es gewesen seien, mit denen der "arabische Frühling" begonnen habe – vor Tunesien und Ägypten. Nachdem Claude Mangin-Asfari im April in ihrer Heimatgemeinde Ivry-sur-Seine in einen wochenlangen Hungerstreik getreten war, um das Recht zu erkämpfen, wieder nach Marokko einreisen zu dürfen, das ihr seit 2016 von dem Königreich verwehrt wird, besuchte sie im September Deutschland, unter anderem um auf dem Afrika-Filmfestival in Köln die Dokumentation "Dis leur que j'existe – Sag ihnen, dass es mich gibt" vorzustellen. Bei dieser Gelegenheit entstand das folgende Interview.
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„Die Uniform in die Jauchegrube geworfen“

Bernd Drücke im Gespräch mit dem Wehrmachtsdeserteur Rainer Schepper

Fahnenflucht ist in Deutschland bis heute nach § 16 Wehrstrafgesetz strafbar. Während des Zweiten Weltkriegs wurden von der Nazi-Justiz über 30.000 Todesurteile gegen Deserteure gefällt. Davon wurden mindestens 23.000 vollstreckt. Bis zum Kriegsende im Mai 1945 wurden viele Männer, die sich durch Fahnenflucht der Beteiligung am befohlenen Massenmord entzogen, standrechtlich erschossen. Dieser Gefahr zum Trotz desertierten während des Zweiten Weltkriegs von den 18,2 Millionen Wehrmachtssoldaten bis zu 400.000.

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Angriff und Beleidigung

Zu dem neuen Film von Ziad Doueiri
in (03.12.2018)
2012 erschien Ziad Doueiris Film The Attack, eine Verfilmung des Bestsellers Die Attentäterin von Yasmina Khadra (2005). 2017 legte Doueiri mit The Insult einen weiteren Film mit Palästinabezug vor. Vor allem in arabischen Ländern wird The Insult heftig angegriffen. BDS ruft zum Boykott auf, wobei es nicht um diesen Film geht sondern um die Tatsache, dass Doueiri Jahre zuvor The Attack in Israel gedreht hatte. Nachdem The Insult auf dem Filmfest München im Juni 2018 mit dem Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke ausgezeichnet wurde, kommt der Film im Oktober 2018 unter dem Titel Der Affront in die deutschen Kinos. Irit Neidhardt nimmt den Boykottaufruf und die Palästinafilme des libanesischen Regisseurs Ziad Doueiri in den Blick.
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Was war noch mal gleich die Frage?

Zehn Überlegungen zur Aktualität von `68

1. Die Dialektik der Rebellion anerkennen …

Wenn wir heute nach dem Erbe von `68 fragen, können wir das in zweifacher Hinsicht tun: Entweder, in dem wir fragen, wie der neoliberale Kapitalismus Diskursfragmente des Mai `68 okkupiert und umgeschrieben hat – also wie seine Revolte abgebrochen ist. Oder wir können fragen, welche Kämpfe erfolgreich waren und was das Unabgegoltene ist, das bis heute Gültigkeit hat und (vorläufig) uneingelöst blieb.

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War doch nicht alles schlecht damals

Die AfD entdeckt den deutschen Kolonialismus

In der postkolonialen Erinnerungspolitik findet die AfD derzeit ein neues Betätigungsfeld für ihren Rassismus. Gleich ob es um Straßenumbenennungen, die Restitution von geraubten Kulturgütern oder die Anerkennung des Genozides in Deutsch-Südwestafrika geht, sie vertritt zuverlässig eine kolonialapologetische Sichtweise. Wie funktioniert dies im Einzelnen und was lässt sich der AfD entgegenhalten?

 

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Achtundsechzig war weiblich

Die Frauen wurden Achtundsechzigerinnen, indem sie sich selbst und das Land veränderten.

Für die Geschichte des weiblichen Achtundsechzig gilt: Der feministische Teil der Studentenproteste wird geringgeschätzt und als Nebenaspekt des politischen, männlichen Achtundsechzig betrachtet. Bücher über Achtundsechzig zeigen auf dem Umschlag junge Männer, allen voran Rudi Dutschke, Daniel Cohn-Bendit, Fritz Teufel und Rainer Langhans. Auch Talkshows und Zeitungsinterviews präsentieren fast ausschließlich männliche Veteranen, die die Geschichte der 68er als einer politischen Generation kommentieren.

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