Gesellschaft
Deutschland – fest auf der schiefen Ebene?
Mit der Staatsmacht lassen wir nicht spielen.
Egon Krenz,
bei der letztmaligen Ordensverleihung
an Offiziere der Volkspolizei anlässlich deren Ehrentages
Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland heißt es unter Artikel 20, Absatz zwei: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus“. Aber wo geht sie hin? Das fragte schon Tucholsky. Eine Antwort gibt das Grundgesetz selbst, in Absatz vier desselben Artikels: „Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“
Der Antifaschist Heinrich Mann
1930-1933
Schon im Kaiserreich demaskierte der Schriftsteller Heinrich Mann1 den deutschen Spießbürger in seinem "Professor Unrat oder das Ende eines Tyrannen" (1905) - im Jahre 1930 unter dem Titel "Der blaue Engel" erfolgreich verfilmt. Manns grandioser Roman "Der Untertan" über das Kaiserreich konnte nur noch teilweise bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges als Vorabdruck erscheinen, vollständig als Buch erst nach Kriegsende. In der Weimarer Republik verteidigte Mann die junge Demokratie.
I’ve come to take you home
Ein Gedicht, das in die Gesetzgebung eingegangen ist
I have come to take you home
where the ancient mountains shout your name.
I have made your bed at the foot of the hill.
Your blankets are covered in buchu and mint.
The proteas stand in yellow and white—
Frauenfriedensbewegung in der BRD nach 1945
Während unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg scheinbar ein parteienübergreifender Konsens gegen die Wiederbewaffnung Westdeutschlands bestand, begann die Bundesrepublik in den 1950er Jahren mit ihrer Aufrüstung. Widerstand dagegen kam vor allem von friedensbewegten Frauen, die unter dem Eindruck zweier zerstörerischer Weltkriege standen. Gisela Notz zeichnet die Genese und Entwicklung der bundesdeutschen Frauenfriedensbewegungen nach und erinnert an ihre Aktualität.
Westplaining endlich einstellen!
Ein Blick in den Spiegel vom 23. März 2024 zeigt es beispielhaft. Fast 35 Jahre nach dem Mauerfall gilt noch immer nur die bundesrepublikanische Geschichte als deutsche Norm. Da helfen auch die jüngsten Aufregungen und Diskussionen um die Bücher von Katja Hoyer oder Dirk Oschmann nichts.
Kanonen statt Butter?
Das Buch „Kanonen statt Butter“. Wirtschaft und Konsum im Dritten Reich des Historikers Tim Schanetzky erschien im März 2015 im Verlag C.H. Beck. Die Verlagsankündigung begann so: „‚Auch heute gilt die Parole: Kanonen statt Butter‘, schärfte Rudolf Hess im Oktober 1936 den Deutschen ein und prägte damit eine Fügung, die sich schon bald verselbständigte.“ In seinem „glänzend geschriebenen Buch“ biete Schanetzky „eine kompakte Einführung in die Wirtschaftsgeschichte des Dritten Reiches“. Dabei stehe „die Erfahrungsgeschichte der Deutschen im Vordergrund.
Zeitdiagnosen
Ein Versuch, die Zeichen der Zeit zu verstehen und auf den Punkt zu bringen
Die Frage nach der Situation der jeweiligen Zeit haben sich Menschen – zumindest seit der Herausbildung der Moderne – immer wieder gestellt. Und gesellschaftliche Zustände zu bearbeiten, zu beschreiben, zu diskutieren, ist seit langem Anliegen verschiedener Zünfte – von Literaten, Journalisten, Künstlern; aber eben auch von Sozialwissenschaftlern.
Autoritäre Eskalation
Der Schutz von Geflüchteten wird immer weiter ausgehöhlt
Krieg? – „logo!“
Die Militarisierung im Kinderkanal
Seit Wochen trommeln nicht nur die CDU/CSU und die FDP-Politikerin und Rüstungslobbyistin Marie-Agnes Strack-Zimmermann für eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Der Taurus ist eine hochmoderne, klassische Angriffswaffe mit einem 480 Kilogramm schweren Sprengkopfsystem. Mit enormer Zerstörungskraft und einer Reichweite von 500 Kilometern sind diese Waffen dazu geeignet, den Krieg auf russisches Gebiet auszuweiten.