Krieg & Frieden

Zwanzig Jahre Krieg

Hefteditorial iz3w 386 (September/Oktober 2021)

Das Wasser rauscht stetig in die Tiefe. Zwei riesige »Wasserfälle« mitten in Manhattan, im Boden. Eine lange Namensliste zieht sich, eingraviert in die metallene Brüstung, an den Wasserbecken entlang. Diese Becken sind Negativabdrücke der Twin Towers, die am 11. September 2001 hier in sich zusammenbrachen. Die 2.983 eingravierten Namen erinnern an jene, die an diesem Tag ihr Leben durch den islamistischen Anschlag in New York verloren.

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Proteste in Belarus – sozioökonomische Hintergründe und linke Politik

Der litauische Philosoph Andrius Bielskis analysiert in diesem Artikel die Gründe der gegenwärtigen Proteste in Belarus aus historisch-materialistischer Perspektive. Er betont, dass die Proteste in Belarus längerfristige, vor allem sozioökonomische Ursachen haben, und geht auf Schwerpunkte der politischen Ökonomie der heutigen belarusischen Gesellschaft ein. Bielskis weist hin auf das Bündnis zwischen Bourgeoisie und Bürokratie, das dem Lukaschenko-Regime lange Zeit die Treue gehalten habe.

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Luftnummer

Ich freue mich, dass das Projekt
eines Kampfflugzeuges der Zukunft
jetzt sehr weit geeinigt (sic!) ist.

Bundeskanzlerin Angela Merkel,
am 30.05.2021 zum Stand der
FCAS-Vertragsverhandlungen
mit Frankreich

Vorbemerkung: Bei allen Summen, von denen nachfolgend die Rede ist, ob für Deutschland, Frankreich oder andere Länder, handelt es sich um – Steuergelder.

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Imperiale Monarchien

Europäischer Hochadel und Kolonialismus
Die Verstrickungen des Hochadels in den Kolonialismus sind vielfältig und reichen historisch weit zurück. Bereits in der Frühen Neuzeit waren die fürstlichen Höfe eine Triebkraft der kolonialen Expansion. Hier verschmolzen adlige Herrschaftsvorstellungen mit kolonialrassistischen Ideologien. Hochadlige in ganz Europa unterstützten die gewaltsame Eroberung und Aneignung außereuropäischer Gebiete – mit Folgen bis in die heutige Zeit.
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Unter der schwarz-roten Friedensfahne

WRI, IDK, GWR und der Klang der Anarchie. Ein Interview mit Wolfram Beyer

Vor 100 Jahren, 1921, wurde die War Resisters‘ International (WRI, Internationale der Kriegsgegner*innen) in den Niederlanden gegründet, ursprünglich unter dem Namen „Paco“ (Esperanto: Frieden). Diesem weltweiten Netzwerk von Antimilitarist*innen, Kriegsdienstverweiger*innen und Pazifist*innen gehören die Graswurzelrevolution, die DFG-VK, das Archiv Aktiv, das Anti-Kriegsmuseum, der Bund für Soziale Verteidigung (BSV) und weitere rund 90 Organisationen in mehr als 40 Ländern an. Eine deutsche Sektion der WRI ist die Internationale der Kriegsdienstgegner*innen e.V.

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Zivilgesellschaft im Völkerrecht

Wenn die Anklage von »unten« kommt

Soziale Bewegungen haben sich immer wieder das Recht zu eigen gemacht und dafür genutzt, Veränderungen zu erkämpfen. Zwar spiegelt das Recht allzu häufig vergangene oder bestenfalls bereits erkämpfte gesellschaftliche Verhältnisse wider. Dennoch liegt in der Schaffung neuen Rechts sowie in der Auslegung und Anwendung des bestehenden Rechts auf im Wandel begriffene gesellschaftliche Verhältnisse ein Potential, das gesellschaftliche Akteur*innen für ihre Anliegen nutzbar machen können.

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Te Awa Tupua – Der Ahne Fluss

Die Revolution der neuen Rechtssubjekte

Bisher deklarierte das moderne Rechtssystem die Natur vor allem als Eigentum, als Objekt, das an seiner Nützlichkeit für den Menschen bemessen und gehandelt wird. Diese Konzeption basiert auf der westlichen Auffassung von Natur, die Menschen als von dieser getrennt und über ihr stehend ansieht. In einigen Staaten verändert sich allerdings in den letzten Jahren das rechtliche Verhältnis zur Natur – nicht zuletzt ein Erfolg vieler indigener Bewegungen.

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Rekolonisierung des Sahel

Kapitalistische Akkumulation und westliche Militärinterventionen

Die Sahelregion wird in den Medien häufig als Pulverfass (»poudrière«) bezeichnet, ein im doppelten Sinne interessantes Sprachspiel: Es verweist einerseits auf die enorme Menge an Waffen und bewaffneten Akteuren in der Region und andererseits darauf, dass sich in diesem Risikogebiet jede Spannung schnell in einen allgemeinen Konflikt verwandeln kann (vgl. Chtatou 2019). Doch die Metapher vom Pulverfass sagt nichts darüber aus, wer das Pulverfass befüllt und wer an seiner Lunte zündelt.

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EU-Militärhaushalte

Schritte über den Rubikon

Aufgrund anhaltender Konflikte verzögerte sich die Verabschiedung des EU-Haushalts für 2021-2027 bis Mitte Dezember 2020. Nahezu unumstritten war allerdings die mit ihm einhergehende Einrichtung diverser Militärhaushalte, die für einen weiteren grundlegenden Schritt der Militarisierung der Europäischen Union stehen. Erhebliche rechtliche Bedenken wurden dabei ebenso ignoriert wie grundsätzliche Bedenken, dass es sich hierbei um den endgültigen Abschied von der einstmals viel gepriesenen »Zivilmacht Europa« handelt.

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