Theorie

"I didn’t break any laws"

Über die Produktion von Un-/Glaubwürdigkeit

Auseinandersetzungen um sexuelle Grenzüberschreitungen erregten in den letzten Jahren große mediale Aufmerksamkeit, beispielhaft erwähnt seien hier der Fernsehwettermoderator Jörg Kachelmann, die Auseinandersetzungen um den FDP-Politiker Rainer Brüderle und der "Fall" Gina-Lisa Lohfink. In allen Beispielen spiegeln sich gesellschaftliche Machtverhältnisse, gemischt mit Fragen nach juristisch angemessener Würdigung und dem (un)verantwortlichen medialen Umgang.

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Stände, Klassen, Kunst

Zum gesellschaftlichen Status und Gebrauch symbolischer Güter.

Stände, Klassen, Kunst. [1] In seinem Essay Die künstlerische und literarische Noblesse aus dem Jahre 1863 entwirft Xaxier Heuschling das Bild einer dem Adel allein zukommenden zivilisatorischen Mission und den Adelsstand auszeichnenden Standes-Ethos: „Diese durch und durch zivilisatorische Mission besteht darin, von Generation zu Generation Traditionen von Vornehmheit, des guten Tons, der Höflichkeit im zwischenmenschlichen Umgang, des guten Geschmacks in den Künsten, d

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Die Bedeutungen von tubaabité

Rassismuskritische Perspektiven auf das postkoloniale Dakar
in (30.08.2017)

Keywords: whiteness, racism, colonization, postcolony, Grounded Theory, toubab, Senegal, Dakar

Schlagwörter: weißsein, Rassismus, Kolonisierung, Postkolonie, Grounded Theory, tubab, Senegal, Dakar

„Wenn du in Dakar einen weißen in einem Mini-Bus siehst, denkst du dir:
Tja! Das ist wohl ein tubaab, der pleite ist [Orig.: tubaab fauché]!“
(Mohamed[1], Mai 2009)

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Class Matters im Buch

in (27.08.2017)

Auch und gerade weil der Zusammenhang von Kunst und Klasse im Alltag des Kunstbetriebs ebenso wie in der ästhetischen Theorie so wenig thematisiert wird, betont Ben Davis: „Class is an issue of fundamental importance for art.“ Nicht bloß der gestiegene Einfluss des Marktes und die superreichen SammlerInnen sind für die immense Bedeutung von Klasse in Bezug auf Kunst zentral.

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Weiblich, nützlich, gut?

Marxistisch-feministische Überlegungen zum Gebrauchswert

Im Marx’schen Hauptwerk, dem Kapital, steht die Kritik des Werts und Mehrwerts im Zentrum des Interesses. Der Gebrauchswert, als einer der zwei Faktoren der kapitalistischen Ware, gilt dementsprechend oft als das dem Wert untergeordnete, ausgeblendete und sogar aus der politischen Ökonomie herausfallende Moment der Ware.

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Vorwand und Rache

Der Gebrauchswert in der bürgerlichen Gesellschaft
Während der Wert einer Ware eine Relation zwischen Mensch und Mensch reflektiert, ein gesellschaftliches Verhältnis, das Verhältnis mithin zwischen Privatproduzenten, die nichtsdestotrotz, obgleich unbewusst (und deswegen auch planlos), kollaborieren, der Tauschwert dagegen eine Relation zwischen den Sachen, den Waren, reflektiert der Gebrauchswert das Verhältnis zwischen Sache und Mensch, Mensch und Gegenstand oder Ding.
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Gebrauchswert

Karl Marx hat in genialer Weise die kategoriale Struktur des Kapitalismus analysiert. Dennoch gibt es auch in seinem Werk deutliche Widersprüche, und einer ist die Verwendung des Begriffs Gebrauchswert. Einerseits definierte Marx Gebrauchswert als überhistorisch gültige Kategorie: „Gebrauchswerte bilden den stofflichen Inhalt des Reichtums, welches immer seine gesellschaftliche Form sei“, schrieb er gleich zu Beginn im Kapital.

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Arbeitstitel Antifa im Buch

in (28.06.2017)

Populismus gibt sich anti-elitär und er ist immer anti-pluralistisch. Das populus, das Volk, in dessen Namen er sich aufschwingt zu sprechen, ist im Diskurs des Populismus immer nur ein Teil der Bevölkerung. Exklusion ist damit sein konstitutives Geschäft. So weit, so scharfsinnig sind die einleitenden Unterscheidungen von Jan-Werner Müller. Neben den Populismus-Konzeptionen geht es auch um die Praxis der PopulistInnen. Und hier scheitert das Buch, weil es zwischen Links- und Rechtspopulismus nicht grundlegend unterscheiden will.

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Art After Trump

Die Linke und die Kunst in Zeiten der Monster
in (28.06.2017)

Nach dem schrecklichen Wahlergebnis in den USA und weil viele gleich mit großen Modellen von Widerstand ankamen, schien es mir sinnvoll, über die Rolle der Kunst und selbstverständlich der Kunstwelt im Hinblick darauf nachzudenken, ob sie als öffentliche Sphäre und politischer Raum nach Trumps Triumph überhaupt existiert.

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Kampf der Narrative

Demokratie und Technokratie in der Permanent Economic Emergency
Die Auseinandersetzungen der europäischen Institutionen mit der Syriza-Regierung in Griechenland zeigten beispielhaft die völlige Entmachtung demokratisch gewählter Regierungen und Parlamente im internationalen Krisenmanagement. Dennoch haben sich in diversen EU-Ländern Parteien und Bewegungen entfaltet, die Alternativen zur "alternativlosen" Austeritätspolitik zurück in den wirtschaftspolitischen Diskurs bringen wollen.
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