Kultur

Umkämpfte Körper im öffentlichen Raum

Feminismus und Sicherheit

Hotspots, Verbote, Kriminalisierung – der staatliche Zugriff auf den öffentlichen Raum, sichtbar im massiven Eingriff in die Regeln des Alltagslebens und verwoben mit der Ausgrenzung von marginalisierten Gruppen, bestimmt gegenwärtig die politischen und medialen Diskurse zu Sicherheit.

» mehr

Gastronomie des Widerstands

Wie migrantische Esskulturen die BRD durcheinander brachten

Dass die Einwanderung von mehreren Millionen sogenannter Gastarbeiter*innen dieses Land seit den 1950er Jahren in einem demokratisierenden Sinne grundlegend und nachhaltig verändert hat, wurde hinlänglich beschrieben. Die Fantasie der jungen BRD von einer Fortsetzung der Fremdarbeit unter den selben Bedingungen, wie sie in den Jahren des Nationalsozialismus stattfand, d.h. isoliert untergebracht und sozialstaatlich und bürgerrechtlich entrechtet, zerplatzte schnell.

» mehr

Das falsche Lob der sozialen Sicherheit

Zwanzig Jahre Kritik der „Künstlerkritik“
in (06.04.2019)

Nun ist es zwanzig Jahre her, dass das ganze künstlerische Feld einem schlimmen Verdacht, ja einer Anschuldigung ausgesetzt wurde: War vorher dank kunstsoziologischer Studien schon klar, dass wir es beim ganzen Kunstbetrieb mit einem sehr bürgerlichen, sehr distinktiven und sehr elitären Feld zu tun haben, kam 1999 ein weiterer Vorwurf hinzu. Luc Boltanski und Ève Chiapello bezichtigten in ihrem 2003 auf Deutsch erschienenen Werk Der neue Geist des Kapitalismusdie sogenannte „Künstlerkritik“, eben jenen titelgebenden Esprit erneuert zu haben.

» mehr

Der Komment der Aufrüster

Es wäre schon interessant zu wissen, was die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bewogen haben mag, Finanzminister Olaf Scholz (SPD) in der Haushaltsplanung in Sachen Militärbudget freie Hand zu geben. Der hat im aktuellen Haushaltsbeschluss des Berliner Kabinetts nämlich verankert, dass die Verteidigungsausgaben im kommenden Jahr „nur“ um zwei Milliarden auf knapp 45 Milliarden Euro und damit auf 1,37 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigen. Die Verteidigungsministerin hingegen hatte 47,2 Milliarden, also 2,5 Milliarden mehr gefordert.

» mehr

Oscar-nominiert: "Capernaum" und "Of Fathers and Sons"

in (24.03.2019)
Zwei arabische Filme haben dieses Jahr eine Oscar-Nominierung erhalten: Nadine Labakis Spielfilm Capernaum – Stadt der Hoffnung (Cafarnahum, LB/FR 2018, 120‘), der den Regularien der Academy of Motion Picture Arts and Sciences gemäß vom libanesischen Kulturministerium ins Rennen für den besten nicht-englischsprachigen Film geschickt wurde, und der Dokumentarfilm Of Fathers and Sons – Die Kinder des Kalifats (an al-Abua wa al-Abna, D/SYR/LB/QA 2017, 99 min) des in Berlin lebenden syrischen Regisseurs Talal Derki. Für nichtfiktionale Filme gelten andere Einreichbedingungen, eine Regierung war an Derkis Bewerbung um den Oscar nicht involviert.
» mehr

Im Futur gedacht

Der Film »Rafiki« mischt die kenianische Gesellschaft auf
Zwischen 2014 und 2018 verzeichnete die Nationale Kommission für die Rechte von Schwulen und Lesben in Kenia über tausend Fälle von Gewalt gegen LGBTQI-Personen. Bis zu 95 Prozent aller KenianerInnen lehnen homosexuelle Beziehungen strikt ab und Erweckungskirchen schüren Homophobie. Betroffenen drohen hohe Gefängnisstrafen.
» mehr

A Portrait of the Artist as a Worker

in (23.01.2019)

Du bist eine Künstlerin und das bedeutet: Es geht dir nicht ums Geld. Das ist das, was manche Leute glauben. Eine gute Ausrede, dich nicht für all das zu bezahlen, was du tust. Was also passiert, ist, dass du als Künstlerin Geld in Projekte steckst, die andere in ihrem Museum zeigen, in ihrer Kunsthalle, in ihrem Ausstellungsraum, in ihrer Galerie. Du bist also eine Investorin. Du zahlst Darlehen, die dir niemand zurückzahlen wird. Du gehst finanzielle Risiken ein. Du spekulierst mit dir selbst wie mit einem künstlerischen Anlagewert. Du bist eine Händlerin.

» mehr

pay the artist now! im Buch

in (23.01.2019)

Die Geldfrage ist eine existenzielle Frage. Nicht nur in Sachen Lebensunterhalt, sondern auch in Bezug auf das eigene Selbstverständnis ist entscheidend, wie die Einkünfte erzielt werden. Viele KünstlerInnen verdienen ihr Geld in anderen Berufen nebenher und leiden, wie der Soziologe Franz Schultheis aufgezeigt hat, an einer „Rollenambivalenz zwischen zwei inkompatibel erscheinenden Sozialfiguren“. Denn die Kunst um der Kunst Willen ist – in den Selbstverhältnissen wie auch in den Fremdzuschreibungen – nach wie vor die „soziale Leitdifferenz“ des KünstlerInnen-Daseins.

» mehr
Subscribe to Kultur