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Windmühlengefechte

Warum die „Tauschwertgemeinschaft“ die Welt von „Schurken“ befreit

1.

Man wird sich vermutlich erinnern (und wenn man es nicht tut, dann hat man zumindest ein literarisches Vergnügen versäumt), dass Miguel Cervantes seinen Quijote gegen Windmühlen antreten lässt, nicht etwa, weil sich jene dem „Ritter von der traurigen Gestalt“ gegenüber feindlich verhielten – als Windmühlen fiele ihnen dies eher schwer –, sondern weil dieser der Einbildung ist, es wären bizarr-befremdliche Riesen, welche es gilt, von der Erdoberfläche mit Stumpf und Stiel zu vertilgen. Und er bildet sich eben dies ein, weil ein Held, welcher als Ritter handelt und lebt – als ein fahrender Ritter, bien entendu, wie all die Amadís aus den Ritterromanen –, offenbar in einer Welt leben muss, welche nun einmal von Ungeheuern bewohnt und bedroht ist. Das „Bild von der Welt“, das Don Quijote so vorschwebt, ist, wie überhaupt sonst, ein Resultat seines Tuns.

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Eine EU-Armee für das deutsche EUropa?

Die Pläne zum Aufbau einer „Vereinigten Armee von Europa“ reichen zurück bis zum Pleven-Plan der frühen 1950er Jahre. Seither werden sie in schöner Regelmäßigkeit aus der politischen Mottenkiste geholt, zuletzt Anfang März 2015 durch EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker, dem schnell andere Politiker, besonders aus Deutschland, beisprangen.

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Überwachungsterror

Seit 12 Jahren ist die linke Aktivistin „Lily“ Ziel extremster staatlicher Bespitzelung

Anfang März 2015 sorgte ein GPS-Peilsender, der in Spanien am Auto der linken Aktivistin „Lily“ entdeckt worden war, für Furore in internationalen Medien. Dass der Fall sogar von der bürgerlichen Presse vielfach aufgegriffen wurde, hängt mit der Person der Betroffenen zusammen: sie ist eine derjenigen Frauen, die auf besonders infame Art Ziel der Spitzeleinsätze in Großbritannien waren, indem die Verdeckten Ermittler längerfristige Beziehungen mit ihnen eingingen (die GWR berichtete). Das ist auch der Grund, warum sie nur unter dem Pseudonym „Lily“ auftritt.

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Diebe in Anzügen tragen Filzstiefel

In Berlin kämpfen rumänische Bauarbeiter mit der FAU für die Auszahlung ihrer Löhne. Die Bosse geben sich unschuldig und verschleiern ihre geschäftlichen und persönlichen Beziehungen

 

Auf Baustellen weht ein rauer Wind, soviel ist klar. Auf vielen deutschen Baustellen scheint aber, neben der harten körperlichen Arbeit, auch übelste Ausbeutung und menschenunwürdige Behandlung insbesondere migrantischer ArbeiterInnen aus dem EU-Ausland gängige Praxis zu sein. Neu ist nun, dass sich geprellte Arbeiter zur Wehr setzen. Unlängst fanden polnische Kollegen Unterstützung bei der FAU Freiburg (Direkte Aktion berichtete in Nr. 226), derweil kämpfen rumänische Arbeiter in Berlin – seit November 2014 dort in der FAU organisiert – für ausstehende Löhne von rund 60.000 Euro.

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Den Kapitalismus vor sich selber retten?

Streifzüge 63/2015
in (24.03.2015)

Vielleicht ist es ja unvermeidlich, dass über die Rettung einer herrschenden Lebensweise am erbittertsten gestritten wird, wenn sie nicht mehr zu retten ist, wenn sie sich allenthalben aufzulösen beginnt. Es wird „um Arbeitsplätze gekämpft“, als ob Hackeln der Sinn des Lebens wäre. Und für das Gedeihen von Kapital und Arbeit zittert man allenthalben um das „Wirtschaftswachstum“, als ob das nicht das Krebsgeschwür des Lebens auf der Erde wäre.

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Rassistische Morde in Hamburg

Vom Erinnern und Vergessen

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Vom rassistischen Normalzustand zum Nationalsozialistischen Untergrund“ wurden die Schwierigkeiten des Gedenkens an Opfer rassistischer Gewalt thematisiert.

Die Halskestraße in Hamburg-Billwerder ist eine schmucklose Straße zwischen Autobahn, Gewerbegebiet und Rangierbahnhof am Rande der Stadt. Vor einem Hotel versammeln sich am 23. August 2014 ca. 60 Menschen. Sie gedenken der Opfer eines rassistischen Brandanschlags, der vor 34 Jahren in der Nacht zum 22. August 1980 von zwei Mitgliedern der neonazistischen „Deutschen Aktionsgruppen“ (DA) verübt wurde.

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