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Wer schweigt, ist vielleicht nur unsicher

Kommentar zum Problem der linken Überidentifikation

Beim folgenden Text handelt es sich um einen Diskussionsbeitrag. Katharina König und Kathrin Vogler haben jeweils Repliken veröffentlich.

Die Antisemitismus-Linkspartei-Debatte hatte sich schon beruhigt, da legte Samuel Salzborn in der Jungle World (Nr. 30/2011) nach: „Wer schweigt, stimmt zu.“ Das ist falsch.

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Peace is not a Four-letter-word

Redaktionsthesen: Antisemitismus, Nahostkonflikt und die deutschen Linke

Antisemitismus ist die Feindschaft gegenüber Jüdinnen und Juden. Er sieht in der Existenz der Juden, ob religiös, kulturell, biologisch oder geografisch begründet, die Ursache von gesellschaftlichen Problemen. Als Weltbild mit Welterklärungsanspruch lässt sich Antisemitismus aber nicht auf die Diskriminierung von jüdischen Menschen beschränken.

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sozialer stabilitätspakt für europa

Nur ein Integrationsschub führt aus der Krise
Die Eurokrise zeigt die Unzulänglichkeit des bisherigen Integrationsprozesses. Anders als die Europäische Kommission und die deutsche Bundesregierung glauben machen wollen, ist nicht mangelnde Spardisziplin an der Peripherie der Europäischen Union die erste Ursache für Bankrotterklärungen, Finanzhilfen und eilig aufgespannte Rettungsschirme.
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feuer und flamme

Brennender Protest in der Breschnew-Honecker-Ära
Ausgerechnet der CDU-Kreisvorsitzende Alfred Lautenschläger gab der Volkspolizei zu Protokoll, sich zur Tatzeit in unmittelbarer Nähe der Michaeliskirche aufgehalten zu haben, an jenem 18.
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eine utopische rettung

Geschlechterverhältnisse und Parteiform

Man muss auf den Beginn einer Diskussion über die Parteiform als historische Form zurückkommen. Auf der einen Seite haben wir den Umstand, den man die Vergeschlechtlichung der Kämpfe nennen könnte: insbesondere die Männlichkeit der Formen der Arbeiterkämpfe (Streik, Aufstand), aber auch die Rolle der unerlässlichen Unterstützung, welche die Frauen spielen, materiell, moralisch, und emotional — den Streikenden Nahrung und Trost bringen, ihren Heroismus bewundern. Auf der anderen Seite haben wir die Formen des maskulinen Monopols in der politischen Repräsentation.

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sarrazin und kein ende.

Oder: Warum sein „Fall“ für die Linke von strategischer Bedeutung ist.

Für sich genommen ist Thilo Sarrazin ohne jedes Interesse. Wenn sein „Fall“ dennoch unbedingt ernst genommen werden muss, dann weil die Linke nur von ihm her die Alternative formulieren kann, mit deren Wahl oder Abwahl sich die Gesellschaft nach links oder nach rechts entscheiden wird.

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zwei seiten, keine medaille

Geschichten aus dem Integrationskurs

An einem Tag wie heute bin ich nie gerne zur Schule gegangen. Es nieselt draußen, es ist grau. Die Unterrichtsräume glichen damals entweder einer Sauna, überheizt und stickig; oder einem Iglu während der Schneeschmelze, eiskalt und trotzdem nass. Heute bin ich nur Gast — in einer Sprachschule, die den seit 2005 eingeführten Integrationskurs anbietet.

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who the fuck is mehrheitsgesellschaft?

Thesen der Redaktion zu Inklusion und Migration

1. Zurück zu politischen Begriffen!

Alle Menschen sind unterschiedlich, aber normativ gleich. Diese humanistische Grundannahme formal wie materiell durchzusetzen ist Aufgaben der Linken. Ein linker Antirassismus akzeptiert also keine ungleichen Rechte von Menschen, er akzeptiert aber auch keine ungleichen faktischen Möglichkeiten, diese Rechte wahrzunehmen.

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