Für marx21!
Neues aus dem Linkenstadl
Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen kann nach hinten losgehen.
Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen kann nach hinten losgehen.
Öffentlich sichtbar sind gegenwärtig Fragen der Geschlechtergerechtigkeit vor allem dadurch, dass erfolgreiche Frauen auf Blockaden stoßen.
Der Syntagma-Platz in Athen, die Puerta del Sol in Madrid und der Stadtteil Tottenham in London stehen emblematisch für eine Renaissance der Kämpfe in Europa.
Wir treffen Ansgar Oberholz vor seinem Café St. Oberholz, wo schon
viele Gäste hinter aufgeklappten Laptops bei einem Heißgetränk sitzen.
Beim folgenden Text handelt es sich um einen Diskussionsbeitrag. Katharina König und Kathrin Vogler haben jeweils Repliken veröffentlich.
Die Antisemitismus-Linkspartei-Debatte hatte sich schon beruhigt, da legte Samuel Salzborn in der Jungle World (Nr. 30/2011) nach: „Wer schweigt, stimmt zu.“ Das ist falsch.
Antisemitismus ist die Feindschaft gegenüber Jüdinnen und Juden. Er sieht in der Existenz der Juden, ob religiös, kulturell, biologisch oder geografisch begründet, die Ursache von gesellschaftlichen Problemen. Als Weltbild mit Welterklärungsanspruch lässt sich Antisemitismus aber nicht auf die Diskriminierung von jüdischen Menschen beschränken.
Die institutionelle Linke in der Europäischen Union steht gegenwärtig ratlos da. Die Sozialdemokratie erlebt eine historische Krise.
Im Ärzte Song „Rebell“ heißt es: „Bitte versteht mein Verhalten als Zeichen der Ablehnung.“ Trotzen wir tatsächlich dem System durch Nonkonformität Freiräume ab?
Die Berichterstattung zum 20. Jahrestag der Räumung der Mainzer Straße in Berlin-Friedrichshain war auf die Frage: „Wer war geil auf Gewalt?“ reduziert.
prager frühling: Als Sozialsenatorin hast du in Berlin eine Ausführungsvorschrift (AV) Wohnen für Hartz-IV-Betroffene vorangebracht. Was zeichnete diese aus?
Pro:
druck in den kessel!
Plädoyer für kritischen Professionalismus
von Kolja Möller
Dissidenz ist ein Chamäleon. Kaum ein gesellschaftliches Phänomen ist so schillernd und unbestimmt, so schwer fassbar, wie das der Dissidenz.
prager frühling: Simon, dein Buch „Unendlich fordernd: Ethik der Verpflichtung, Politik des Widerstands“ beginnt mit dem Befund, dass ein Motivationsmangel in der Politik zu beobachten ist.
Simon Critchley: Ich beginne mit einer Zeitdiagnose.
prager frühling: Nach „Castor schottern“ und „Stuttgart 21“ redeten im vergangenen Jahr alle vom zivilem Ungehorsam. Aber scheinbar versteht jeder etwas anderes darunter.
Man muss auf den Beginn einer Diskussion über die Parteiform als historische Form zurückkommen. Auf der einen Seite haben wir den Umstand, den man die Vergeschlechtlichung der Kämpfe nennen könnte: insbesondere die Männlichkeit der Formen der Arbeiterkämpfe (Streik, Aufstand), aber auch die Rolle der unerlässlichen Unterstützung, welche die Frauen spielen, materiell, moralisch, und emotional — den Streikenden Nahrung und Trost bringen, ihren Heroismus bewundern. Auf der anderen Seite haben wir die Formen des maskulinen Monopols in der politischen Repräsentation.
PolitikerInnen, die es mit „Menschen mit Migrationshintergrund” gut meinen, wollen sie integrieren. Doch wir wollen niemanden integrieren. Wohin auch? Was wäre denn bitte deutsch, selbst wenn wir es voraussetzen wollten?
Für sich genommen ist Thilo Sarrazin ohne jedes Interesse. Wenn sein „Fall“ dennoch unbedingt ernst genommen werden muss, dann weil die Linke nur von ihm her die Alternative formulieren kann, mit deren Wahl oder Abwahl sich die Gesellschaft nach links oder nach rechts entscheiden wird.
An einem Tag wie heute bin ich nie gerne zur Schule gegangen. Es nieselt draußen, es ist grau. Die Unterrichtsräume glichen damals entweder einer Sauna, überheizt und stickig; oder einem Iglu während der Schneeschmelze, eiskalt und trotzdem nass. Heute bin ich nur Gast — in einer Sprachschule, die den seit 2005 eingeführten Integrationskurs anbietet.
1. Zurück zu politischen Begriffen!
Alle Menschen sind unterschiedlich, aber normativ gleich. Diese humanistische Grundannahme formal wie materiell durchzusetzen ist Aufgaben der Linken. Ein linker Antirassismus akzeptiert also keine ungleichen Rechte von Menschen, er akzeptiert aber auch keine ungleichen faktischen Möglichkeiten, diese Rechte wahrzunehmen.
Für diesen Artikel haben wir verschiedene Frauen im Umfeld der LINKEn nach ihren Erlebnissen mit dem internationalen Frauentag befragt. Viele wussten Abenteuerliches zu berichten: