Editorial
In: express 4/2019
Geneigte Leserinnen und Leser,
Wladimir Perewersin beginnt und beendet seine 2013 veröffentlichten Erinnerungen an die sieben Jahre und zwei Monate währende Haft in Putins Gefängnissen und Lagern mit einem Bericht über die Entlassung. In 52 Skizzen geschildert werden Verhaftung, die zwei Jahre und acht Monate währende „Untersuchungshaft“, der Prozess und der Weg durch die Gefängnisse Butyrka, Matrosenruhe, Lefortowo sowie Abteilungen der Melechowo und Pokrow.
Landauf, landab werden die Konjunkturprognosen für 2019 nach unten korrigiert und die Risiken für den weiteren Aufschwung geprüft. Alle Institute und Institutionen, die damit befasst sind, haben ihre Prognosen für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2019 teils drastisch gesenkt. Die Schätzungen reichen von 0,6 Prozent (ifo-Institut München im März) bis zu dem vom gewerkschaftsnahen IMK vor wenigen Tagen geschätzten 1,1 Prozent Wachstum.
Die Einseitigkeit westlicher Berichterstattung über die Konflikte und die erneute Konfrontation mit Russland sowie die heuchlerische Attitüde von Politik und Medien, in der Auseinandersetzung mit dem personifizierten Bösen in Gestalt von Osama bin Putin die höchsten Güter der Zivilisation, Menschenrechte und Demokratie, zu verteidigen, bescherte der ersten Ausgabe dieses Buches im Jahre 2014 immerhin zehn Auflagen und 20 Wochen auf der Bestsellerliste.
Es fehlt nicht an sozialen und politischen Bewegungen in der Bundesrepublik.
Anne Niezgodka ist Mitarbeiterin des Archiv für alternatives Schrifttum (afas) in Duisburg. Sie hat in der Graswurzelrevolution Nr. 424 mit ihrem Artikel „Die Vermehrung der Drückeberger“ an die Geschichte der Selbstorganisation der Zivildienstleistenden erinnert. Dr. Jürgen Bacia ist Mitherausgeber unter anderem von „Bewegung bewahren. Freie Archive und die Geschichte von unten“ (1). Er hat 1985 das afas mitgegründet.
Das Drama um die katalanische Unabhängigkeit – Tragödie oder Komödie, je nach Geschmack und Perspektive – geht in seinen nächsten Akt. Bei Drucklegung dieses Artikels war noch nicht klar, ob es dem unappetitlichen Rechtsbündnis aus konservativer Volkspartei Partido Popular, der rechtsliberalen Ciudadanos und der rechtextremen Partei Vox gelungen ist, Ministerpräsident Pedro Sánchez (PSOE) zu Neuwahlen zu zwingen.