Geschichte

Zur Kritik von transitional justice als Projekt historischer Gerechtigkeit

Transitional justice (TJ) hat, um es mit den Worten der früheren UN-Kommissarin für Menschenrechte Louise Arbour zu sagen, die Aufgabe, „durch die Aufarbeitung vergangenen Unrechts unterdrückte Gesellschaften bei der Transformation in freie Gesellschaften zu unterstützen“ (Arbour 2006: 2). Die Bezeichnung TJ fungiert als Sammelbegriff für Maßnahmen wie z.B. die strafrechtliche Ahndung systematischer Menschenrechtsverletzungen, die Einrichtung von Wahrheitskommissionen, Reparationsprogramme und institutionelle Reformen. Sie ist Ausdruck der im Westen hegemonial gewordenen Überzeugung, dass Gesellschaften sich mit ihrer gewaltvollen Vergangenheit auseinander setzen müssen, um eine demokratische Zukunft zu ermöglichen.

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Verfolgt, verleumdet, verlassen:

Das Ende des Anarchismus auf Kuba. Und heute? Ein kritischer Blick auf Venezuela

Im Oktober 2012 finden in Venezuela Präsidentschaftswahlen statt und Hugo Chávez könnte zum dritten Mal als Präsident bestätigt werden. Nach 13 Jahren an der Macht ruft er jedoch nicht mehr die gleiche Begeisterung hervor wie zu Beginn: Seine Pläne zur Reduzierung der Armut sind zum Stillstand gekommen; die Förderung von Gas, Öl und Mineralien durch transnationale Unternehmen hat zugenommen; strukturelle Probleme wie Gewalt oder die staatliche Bürokratie haben sich sogar verstärkt; er hat die Autonomie eines Großteils der sozialen Basisbewegungen beendet und eine zunehmende Militarisierung des Landes vorangetrieben.1 

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Glück aus philosophischer Perspektive

Zur Geschichte und Aktualität der Glücksforschung

Mindestens seit der griechischen Antike beschäftigen sich Philosophen und Schriftsteller mit der Frage: Was ist Glück? Insoweit lässt sich von einer langen Tradition und Kontinuität der Glücksforschung sprechen, auf der die heutige, extrem expandierende Wissenschaftsrichtung aufbaut. Simon Duckheim zeichnet die Geschichte des Glücksbegriffs in der Philosophie nach.

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Gysi, Griechenland und „Versailles“

Deutschland ist ein hoffnungsloser Fall. Der geschichtsklitternde historische, politische und deutschnationale Umgang mit der Vergangenheit, der nach dem Zweiten Weltkrieg immer wieder fröhliche Urständ feiert, hat nun auch die Partei „Die Linke“ erreicht. Endgültig. Im Bundestag lehnte Gregor Gysi am 27. Februar 2012 das 130-Milliarden-Rettungspaket für Griechenland mit den Worten ab, man behandele das Land mit „Versailles“ und nicht mit einem „Marshall-Plan“.

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Papierne Küsse.

Eine tragische Ost-West-Beziehung (1962-1965)

Wer trotz des abschreckend kitschigen Buchumschlags zu lesen beginnt, entdeckt einen Text wider die schrecklichen Vereinfacher: Liebesgeschichte und kein Happyend, Provinzmief und Weltgeschichte, u

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